Dark Love
und meiner Familie.
Warum?
Er hat etwas sehr Wertvolles von uns geklaut, das ihn reich gemacht hat, doch das hat ihm nicht gereicht. Er zögerte, bevor er weitersprach. Er wollte mehr.
Wirklich fragte ich verblüfft und dachte nach. Was kann man mehr wollen als Geld?
Ares' Gesicht wurde verbittert. Na, Unsterblichkeit.
Ich öffnete meinen Mund, um etwas zu erwidern, aber dann musste ich innehalten und mich zwingen nicht loszulachen. Dieser Mann musste tatsächlich ein Irrer sein. Ich glaubte zwar an Geister und Dämonen, aber die Unsterblichkeit war etwas, das mir zu schön schien, um wahr zu sein. In Filmen und Büchern wurde erzählt, dass die bösen Wesen wie Vampire, Werwölfe und Hexen unsterblich seien, aber diese konnten physikalisch betrachtet unmöglich existieren. Ich glaubte ebenfalls nicht an sie.
Verrückt, nicht wahr? Ares lachte nervös auf. Er ist absolut besessen davon.
Wo sind deine Eltern jetzt? Haben sie etwas gegen ihn unternommen? Das, was er erzählte, war einfach nur furchtbar.
Wie denn? Er presste seine Lippen fest aufeinander Er hatte in der einen Nacht, wo unsere gesamte Familie sich versammelt hat, all meine Verwandten getötet, meine ältere Schwester... Er erbleichte. ... aus der Stadt gejagt, indem er sie verbannt hat und meine Großmutter, die schon immer eine starke Frau gewesen ist, hat er gemeinsam mit meinen Eltern entführt. Wahrscheinlich sind sie bereits durch seine Hand ermordet worden. Bei den letzten beiden Wörtern versagte seine Stimme, sodass er wieder sein Gesicht vor mir versuchte zu verbergen.
Ich hatte aber die eine Träne gesehen, die sich aus seinem Auge gestohlen hat. Und genau das brachte mich zum Lächeln. Ich sah einen Mann weinen. Ich wurde zum ersten mal wegen einer Geschichte selbst zum Weinen gebracht.
Er tat mir so schrecklich leid. Ich hatte noch nie solches Mitleid empfunden wie jetzt. Ares hatte also doch auch einen großen Verlust erlitten. Dies musste der Grund sein, weshalb er mich so gut verstand. Er wusste also, wie es sich anfühlt, geliebte Personen für immer zu verlieren. Wir empfanden dasselbe, aber im Gegensatz zu Guztavol zeigte Ares mir seine wahren Gefühle. Guztavol hat die Trauer um seinen Vater immer einfach weggesteckt, als hätte er ihm nie wirklich viel bedeutet. Er durfte erst später erfahren, wie hart das Leben sein konnte, wenn man eine kranke Mutter hatte und ganz allein für den vollen Kühlschrank und für den Tank im Auto sorgen musste. Trotzdem hatte mein bester Freund immer überaus glücklich gewirkt, während mir bei Ares schon bei unserer ersten Begegnung aufgefallen war, dass irgendetwas mit ihm nicht Ordnung war. Ich hatte ihn sofort durchschaut. Genau das machte eine wahre Freundin doch aus. Ich war also eine sehr gute Freundin.
Du Ärmster. schluchzte ich, woraufhin er für einen Moment erstarrte, ehe er sich auch schon überrascht wieder zu mir drehte.
Ach du meine Güte, wieso weinst
du
denn?
Ich bin traurig. antwortete ich, während er mir mit seinen beiden Daumen die Tränen wegwischte.
Du bist verrückt. schmunzelte er Du steigerst dich viel zu sehr in die Angelegenheiten anderer ein.
Bist du denn zur Polizei gegangen?
Nein, natürlich nicht. Er verzog das Gesicht. Die haben bereits genug um die Ohren. Warum sollten sie irgendeinem Kerl wie mir helfen, wenn es dadraußen noch viele weitere Gangster gibt, die gefasst werden müssen? Ich kann nicht einfach ohne irgendeinen Beweis dort auftauchen und etwas behaupten, für das es keine Garantie gibt.
Aber irgendjemandem muss doch aufgefallen sein, dass deine Eltern nicht mehr da sind, oder etwa nicht?
Meiner Familie gehört zwar der Friedhof, aber das heißt nicht, dass uns jeder Mensch hier in Las Vegas kennt. meinte er und gab mir eine leichte Kopfnuss Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?
Ich hob meine Hände in die Luft. Ich würde es mit ins Grab nehmen.
Gut. Er lächelte mich an. Ich habe noch einen jüngeren Bruder und eine weitere kleine Schwester.
Aber du sagtest doch, dass du alleine lebst? Ich sah ihn böse an. Hast du mich etwa angelogen?
Nein, nein! rief er empört So etwas würde ich niemals tun. Meine Geschwister wohnen... bei einer Pflegefamilie.
Also sind sie in Sicherheit. stellte ich daraufhin fest, doch er schüttelte nur seinen Kopf.
Wenn du das irgendjemandem erzählst, dann könnten sie zum Tode verurteilt werden. Er beugte sich ernst zu mir nach vorne. Vertraue dies absolut niemandem an, Makayla. Mehr als die Hälfte aller Einwohner in
Weitere Kostenlose Bücher