Dark Love
mich jedoch wenig, deshalb spülte ich das Geschirr ausdruckslos einmal unter dem warmen Wasser ab, um es dann in die Geschirrspülmaschine zu legen. Meine Mutter wischte währenddessen den Tisch, sodass wir alle uns danach gemütlich auf der Couch niederlassen und uns entspannen konnten.
Die warme Sonne war bereits untergegangen, doch die pinken Streifen an dem strahlend blauen Himmel waren noch da. Ich hatte noch eine Stunde Zeit. Dann würde ich zur Arbeit gehen müssen. Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust, weil es keinen Spaß mehr machte. Gestern hatte ich einen Kunden sogar angeschrieen, weil er mir einen leichten Klaps auf den Hintern gegeben hatte. Mein Boss hat mich daraufhin nach Hause geschickt und gemeint, dass er das nicht noch einmal miterleben wollte, weil er, wie er sagte, nicht zulassen würde, dass ich ihm das Geschäft mit meiner Unfreundlichkeit zerstöre. Er konnte bloß froh sein, dass er so viel Macht besaß. Sonst hätte ich ihn schon längst verklagt.
Und, Hanna, wie läuft es bei dir auf der Arbeit? fragte mein Großvater, nachdem er mit der Fernbedienung die unzähligen Kanäle durchgegangen war, aber nichts, was ihm gefiel, gefunden hatte.
Ganz gut. antwortete meine Mutter lächelnd Natürlich ist es stressig, aber das Arbeitsklima ist fantastisch bei uns. Das erleichtert die Arbeit und das ständige Zählen der Rechnungen.
Hmm. Stöhnend schaltete er den Fernseher aus. Sagt mal, gibt es in der Nähe irgendwelche Autohäuser?
Ja, natürlich. sagte ich ein wenig verwirrt Wieso?
Na ja, vielleicht brauchen die ja einen Rentner, der die Autos saubermachen könnte.
Meine Mutter schüttelte sofort ihren Kopf. Byron, du sollst dich ausruhen, nicht arbeiten. Das tun doch bereits Makayla und ich.
Ich fühle mich schlecht, wenn ich daran denke hier zu wohnen, ohne einen Beitrag zur Miete zu zahlen. meinte er und verzog das Gesicht.
Meine Mutter ist für die Miete zuständig, nicht du. Ich warf ihr einen kurzen belustigten Blick zu und schlang währenddessen einen Arm um seine Schultern.
Sie kniff ihre Augen zusammen. Makayla hat mir aber vor ein paar Tagen gesagt, dass sie gerne bereit wäre, einen Teil ihres Gehaltes dir zu geben.
Ich verschluckte mich beinahe an meiner eigenen Spucke, als ich das hörte, und musste deshalb ein paar husten, was meinen Großvater zum Lachen brachte.
Na, da sieht jemand aber nicht wirklich erfreut aus!
Nun... Ich wusste nicht so recht, was ich sagen sollte. Wenn ich meiner Mutter nicht zustimmte, dann würde er mich wahrscheinlich für einen Geizhals halten und vielleicht sogar beleidigt sein. Sage mir, wie viel du haben möchtest.
Meine Mutter sah mich verblüfft an. Ihr hatte ich noch nie Geld gegeben - nicht einmal geliehen. Es war kein Wunder, dass sie ihren Ohren kaum trauen konnte.
Der Griff meines Großvaters an meiner Taille wurde fester. Lass stecken, meine liebe. Ich möchte nichts von euch. Ich werde mir schon einen kleinen Nebenjob zulegen. In solch einer großen Stadt findet bestimmt selbst ein Rentner Arbeit.
Ach was, Byron. erwiderte meine Mutter Wenn du Geld brauchst, dann sage uns ruhig Bescheid.
Genau.
Sein Lächeln wurde zu einem Grinsen. Ich könnte euch pleite machen.
Ich glaube, wir beide verdienen zusammen mehr als genug. Davon konnten viele andere Familien nur träumen. Nicht alle hatten es so gut wie wir.
Trotzdem werde ich mir eine Beschäftigung suchen. Ich möchte euch schließlich nicht zur Last fallen. Außerdem bin ich kein Mensch, der gerne im Haus bleibt. Ich habe über vierzig Jahre auf dem Land gelebt. An den ganzen Lärm in der Großstadt muss ich mich erst einmal gewöhnen. Das schaffe ich am besten, wenn ich oft draußen bin.
Du könntest dich aber verlaufen. Meine Mutter sah ziemlich besorgt aus, doch er ergriff beruhigend ihre Hand.
Ich habe immer mein Telefon dabei. Außerdem gibt es hier genügend Menschen, die ich nach dem weg fragen kann.
Versuch aber bitte, nicht zu weit weg zu gehen.
Natürlich.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie einige der jungen Leute hier ticken. mischte ich ich mich ein und durfte dem skeptischen Blick von meiner Mutter begegnen. Sie fand es ziemlich merkwürdig, dass ich beinahe jeden Tag mitten in der Nacht von der Arbeit nach Hause kam. Ich wusste, dass sie noch immer glaubt, dass ich bei einem oder sogar mehreren Männern übernachte. Es war traurig, dass sie mir nicht vertraute. Eine Mutter sollte ihre Tochter doch am besten kennen. Ich hatte schon ein paar Nächte mit einem Mann
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