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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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verbracht, aber wir waren weder in seinem Bett, noch bei ihm Zuhause gewesen. Ares und ich hatten uns bisher immer nur ganz durch Zufall draußen getroffen. Selbst da hatten wir uns noch nicht einmal geküsst. Nur fast. Zweimal.
Wurdest du etwa schon oft belästigt? fragte mein Großvater erschrocken, woraufhin ich nervös meinen Blick senkte.
Na ja... ich weiß, wie man sich verteidigt.
Wenn du willst, kann ich dich von nun an abends begleiten.
Meine Augen weiteten sich. Wie bitte? Großvater, ist das dein Ernst?
Die haben bereits genug um die Ohren. Warum sollten sie irgendeinem Kerl wie mir helfen, wenn es dadraußen noch viele weitere Gangster gibt, die gefasst werden müssen?
    Ich war weder mit ihm verwandt, noch verband uns irgendetwas anderes, das ausgereicht hätte, um zur Polizei gehen zu können. Die würden sich wahrscheinlich nicht einmal darum kümmern.
Ich war verzweifelt. Was, wenn er jetzt gerade grausam gefoltert wurde? Was, wenn er gar nicht mehr am Leben war? Was sollte ich dann machen? Ich hatte ihn so unglaublich gern. Er fehlte mir genauso sehr wie Guztavol. Ich hatte doch nur die beiden als Freunde. Es war zu schade, dass sie sich nicht hatten kennenlernen können. Vielleicht hätten sie sich gut verstanden. Dass Ares mich gernhatte, war nicht zu übersehen, aber bei Guztavol fing ich ganz langsam an zu zweifeln. Wenn ich ihm so wichtig wäre, wie er ständig behauptet hatte, dann würde er mir wenigstens eine einzige Nachricht schicken, um mir zu zeigen, dass er noch am Leben war und es ihm gut ging. Ich machte mir Sorgen um ihn.
Ich gehe jetzt! rief ich noch, bevor ich die Haustür hinter mir schloss, und eilig in den Aufzug stieg, mit dem ich nach unten ins Erdgeschoss fuhr.
Eigentlich hatte ich noch knapp eine Stunde Zeit. Während ich überlegte, was ich so lange machen könnte, kam Petgi mir mal wieder entgegen.
Sein strahlendes Gesicht machte meine Laune aber nicht besser.
Na, Makayla? Ruft die Arbeit?
Ja. seufzte ich, ehe mir auch schon einfiel, wie ich die Zeit vertreiben könnte. Ähm, Petgi, hast du vielleicht einen Eimer mit Wasser und einem Lappen darin bereit?
Darf ich wissen, wieso? Skeptisch hob er eine Augenbraue.
Ich finde, dass mein Wagen eine ordentliche Wäsche gut gebrauchen könnte.
So spät am Abend?
Ich habe sonst nie Zeit. meinte ich schnell und verschränkte meine Arme.
Hmmm... Er zögerte für einen Moment. Wirst du denn nicht zu spät kommen?
Ach, ich habe es nie eilig. Ich machte eine abfällige Handbewegung und schob meine Lippen vor. Also?
Du weißt doch, dass ich dir keinen Wunsch abschlagen kann, Liebes. stöhnte er und schritt kopfschüttelnd zu seiner kleinen
fahrenden Kiste
, wie ich sie immer nannte. Eigentlich war es bloß ein großer Pappkarton, deren Innenseite aus Aluminium bestand und an dem unten schwarze Räder befestigt worden sind. Petgi wusste wirklich, wie man sparte, obwohl ich dies ziemlich kitschig fand. Manchmal übertrieb er es.
Seine Hände verschwanden kurz in dem grünen, runden Eimer, den er vor mir abstellte, ehe er auch schon ein hellblaues Lappen herauszog, das er ein paar mal fest drehte, sodass das Wasser wieder hinein in den Eimer tropfen konnte.
Hier, bitte.
Danke. sagte ich lächelnd, nahm es entgegen und hob den Eimer hoch, um mich, nachdem ich meinem Lieblingshausmeister mal wieder einen Kuss gegeben hatte, auf den Weg ins Parkhaus zu machen.
Einige Leute, die an mir vorbeigingen, sahen mich merkwürdig an, was mich kein bisschen wunderte. Normale Menschen wuschen ihre Autos draußen und junge Frauen wie ich würden dies absichtlich in der Nähe von Männern machen, um ihnen dabei sexy Blicke zuzuwerfen und tolle Posen einzunehmen. Ich dagegen blieb dabei, mein tolles Auto im Parkhaus zu waschen. Aufmerksamkeit war das Letzte, was ich jetzt bekommen wollte.
Es war heute furchtbar still hier. Ich hörte kein einziges Auto herein- oder hinausfahren. So viele Parkplätze waren leer. In Las Vegas begann das richtige Leben erst in der Nacht, wo alle Personen gemütlicher und lockerer wurden und wo die Polizei aufgrund der Dunkelheit keinen scharfen Durchblick mehr haben konnte. Es war nachts immer leichter jemanden zu vergewaltigen, zu beklauen oder zu ermorden als am helllichten Tag.
Ich stellte den Eimer auf meine Motorhaube und atmete einmal tief durch. Vielleicht war es ganz gut, dass ich alleine war. Somit könnte mich niemand stören oder irgendetwas Gemeines sagen, wie zum Beispiel, dass ich nicht mehr ganz klar im Kopf

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