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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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wollte ich nicht wahrhaben, dass er es irgendwann doch noch tun würde. Dazu wäre er niemals imstande. Oder? Seine Nachricht klanjg ziemlich bedrohlich - so bedrohlich, wie nichts, was er je gesagt hatte.

Was willst du denn machen, hm?
    Gereizt kniff ich meine Augen zusammen.
Ich denke gar nicht daran aufzuhören, nur, weil du es sagst.
    He, werd nicht frech, Makayla. Du weißt, ich will als bester Freund nur das Beste für dich.
    Dann sage mir zuerst, warum ich nicht hier sein sollte.
    Ohne einen richtigen Grund könnte ich nicht einfach so nach Hause gehen. Das würde mich vielleicht meinen Job kosten.

Weil ich es sage.

Ich konnte einfach nicht fassen, dass er das geschrieben hatte. Das klang ja so, als ob er irgendein herrischer Mann wäre, der etwas zu verbergen versuchte. Plante sein Boss und die neue Firma, für die er arbeitete, etwa einen Anschlag auf diesen Club? Hatte mein bester Freund sich Terroristen angeschlossen?
Ich schluckte laut.
Warum sprach er nicht einfach Klartext? Dass er mir etwas verheimlichte, war nicht mehr auszuschließen? Der Gedanke, dass er mir nicht genügend vertraute, machte mich traurig. Ich würde ihn doch niemals verraten, selbst dann nicht, wenn er jemanden ermordet hätte. Und das wusste er ganz genau - eigentlich.

Ich will eine anständige Erklärung, die ich meinem Boss liefern könnte, du Schwachkopf. Und wehe, du denkst dir etwas aus! Ich will die Wahrheit wissen, verdammt!

Dieses mal schrieb Guztavol nicht gleich wieder zurück. Das Warten kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor und ich war mir sicher, dass irgendjemandem bestimmt schon aufgefallen war, dass ich fehlte. Schließlich hätte ich jetzt eigentlich an der Theke stehen und weiterhin die Getränke für unsere Kunden einschänken sollen. Stattdessen befand ich mich noch immer in diesem Raum und stand verzweifelt vor meinem Schließfach, um mit Guztavol Nachrichten zu schreiben. Ich konnte und wollte mein Handy nicht wegstecken. Dafür war ich jetzt viel zu aufgewühlt.

Makayla Destiny Harsen, ich warne dich nur noch einmal. Entweder, du verlässt diesen Club auf der Stelle, um nach Hause zu gehen, oder ich sorge dafür, dass du mindestens einen Monat lang arbeitsunfähig sein wirst!

Ich erschrak ein wenig, weil er meinen ganzen Namen erwähnt hat. Das letzte mal hatte mein Vater dies getan, und zwar kurz bevor er sein Leben verloren hat. Ich erinnerte mich daran, wie er ständig behauptet hat, dass ich sein Schicksal sei und somit auch das Erbe und die Bestimmung von allem, was er besaß. Meine Mutter nannte mich nie Destiny. Sie wusste, wie sehr es mich schmerzte, diesen Namen auch nur zu hören. Und Guztavol war sich dem ebenfalls bewusst. Warum also tat er mir das an? Wollte er mich absichtlich quälen, damit ich seinem Willen nachgab und nach Hause ging?

Hör auf, mir zu drohen, Guztavol!

Ich drückte wütend auf SENDEN, ehe sich meine Augen auch schon weiteten. Moment mal. Hatte er eben gerade wirklich geschrieben, dass er dafür sorgen würde, dass ich arbeitsunfähig gemacht werden würde? Er persönlich?

Hast du vor, hierher zu kommen, um mir ein paar Knöchel zu brechen?

Aus irgendeinem Grund war ich nicht drum herum gekommen, ihm diese Frage zu stellen. Es wäre wunderbar ihn wiederzusehen, obwohl ich gar nicht daran denken wollte, wie sehr sich gebrochene Knochen anfühlten. Ich hatte mich noch nie so richtig schlimm verletzt, aber Guztavol schon. Während unserer Kindheit war er mehrmals schlimm gestürzt und hatte sich sogar schon einmal das rechte Bein gebrochen. Ich würde seine betäubenden Schreie wohl niemals vergessen können.
Die Vorstellung daran, dass er außer sich vor Wut in den Club kommen und mich hinauszerren würde, brachte mich dennoch zum Grinsen. Ich würde es nur zu gerne miterleben, wie meine Arbeitskolleginnen und mein Arbeitskollege ihn gemeinsam mit meinem Boss anstarrten. Sie wären wahrscheinlich überrascht, verblüfft und gleichzeitig empört über sein plötzliches Erscheinen.
Aber Guztavol dachte wohl gar nicht daran, hier aufzutauchen, denn seine nächste Nachricht ließ mich enttäuscht aufseufzen. Er klang schrecklich gemein dabei. Dass er überhaupt solche Dinge schrieb, war etwas völlig Neues für mich. So kannte ich meinen besten Freund gar nicht.

Ich wüsste nicht, warum ich mir selbst die Finger schmutzig machen sollte, Schätzchen. Immerhin besitze ich nun viel Macht und kann es mir leisten, irgendjemanden dafür anzuheuern, gegen den du keine Chance

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