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DARK MISSION - Fegefeuer

DARK MISSION - Fegefeuer

Titel: DARK MISSION - Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karina Cooper
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ihr das Hirn vernebelte. »Dann hättest du mich also hier sterben lassen, hier an diesem Pfahl?«
    »Frag mich das lieber nicht, Jessie!«
    »Du hättest es, oder? Um den Zirkel aufzuhalten …« Sie wand sich, sog heftig die Luft durch die Zähne, als der glühende Stein des Pfahls ihr die Arme verbrannte. »Gott verdammt noch mal, Caleb, war das dein Plan?«
    »Nein!« Caleb schloss die Augen. »Ursprünglich nicht. Ich wollte dich auf gar keinen Fall in das Ganze hineinziehen. Und du hättest mich nur in Ruhe zu lassen brauchen. Ich habe dir doch extra gesagt, dass du dich von mir fernhalten sollst!«
    »Ach so, echt?«, schluchzte sie die drei Worte. »Echt, Cale, du dachtest, ich würde dich in Ruhe lassen, ja? Als du angefangen hast, Menschen umzubringen, da würde ich dich in Ruhe lassen?«
    »Ich hatte keine andere Wahl! Ohne zusätzliche magische Kräfte war ich für Curio kein Gegner.«
    »Für Peterson«, stellte sie ihn grollend richtig. »Meinen Glückwunsch auch! Du hast gerade die geballte Macht über Gegenwart und Zukunft der Kirche in die Hände gespielt.«
    »Ich hatte doch nicht die Absicht … o Gott, es beginnt!« Seine Hände rissen an ihrer Jacke, und Jessie bemerkte, dass die Hexen und Hexer zu sprechen begonnen hatten. Alle gemeinsam. Die Worte erhoben sich wie Dämonengeheul, wie Teufelsgeschrei.
    Als Curios tiefe, tragende Stimme einfiel und seiner Gefolgschaft die Worte vorsprach, schloss Jessie die Augen.
    Ein Wind erhob sich, bitterkalt und zornig, ein Wind aus Messerklingen und Skelettfingern, die nach ihr schlugen und an ihr zerrten, die ihr durchs Haar fuhren. Jessie wurde übel, so übel, dass sie sich am liebsten übergeben hätte.
    »Was für Worte sprechen sie da?«, fragte sie angespannt.
    Calebs Antwort klang grimmig. »Das willst du gar nicht wissen.« Nach einem Moment des Schweigens ein leises »Jess?«.
    »Wenn du jetzt irgendeinen rührseligen Scheiß absondern willst …« Überrascht blinzelte Jessie, als seine Finger tiefer in ihre Jacke griffen. Sie schnappte nach Luft, bekam den fauligen Wind in die Lungen, würgte.
    »Was immer auch jetzt passiert, Jessie, sieh zu, dass du hier wegkommst. Nimm die Beine in die Hand und lauf!«
    »Caleb …«
    »Versprich es mir«, verlangte er. »In etwa einer Minute wird hier die Hölle los sein, und deswegen musst du mir versprechen, dass du fliehst, um dein Leben rennst!«
    »Und was wirst du tun?«
    »Jessie, bitte!«
    Sie schnitt eine Grimasse. »Ich verspreche es«, erklärte sie, »auch wenn’s keinem von uns beiden auch nur das Geringste bringen wird. Und wenn du vor mir stirbst, schwör ich dir bei Gott, dass ich dir noch in der Hölle in den Arsch trete, du verfluchter Mörder!«
    Caleb schwieg, während der Wind um sie beide strich. Und dann, zu Jessies Überraschung, lachte er leise vor sich hin. Dem Lachen war seine Anspannung anzuhören und auch, dass er Schmerzen hatte, aber er lachte. »So soll es sein, große Schwester. Das passt gut!«
    Als der Pfahl zwischen ihnen aufglühte und Funken sprühte, hielten sich Caleb und Jessie aneinander fest. Trotz der Wut auf ihn, obwohl er sie hintergangen und verraten hatte und sie das tief verletzt hatte, hielt sie sich an seinem T-Shirt fest, spürte sie seine Arme, die um ihre gefesselt waren, und fand ein wenig Trost darin.
    Selbst als der Stein zur Gänze rot glühte. Selbst als der Wind, der Dämonenwind, der um sie herum heulte, ihr mit eiskalten Fingern über die Haut fuhr. Über die Wunden strich. In sie eindringen wollte.
    Wieder aus ihnen austreten wollte.
    Gesättigt und wohlgenährt.
    Jessie schrie als Erste.

KAPITEL 25
    Hand über Hand. Rohr auf Rohr. Träger um Träger. Silas hing an dem ineinander verschlungenen Träger- und Röhrensystem der Stadtfundamente und versuchte nicht daran zu denken, dass er gleich, in nur ein paar Augenblicken, würde springen müssen.
    Es würde verdammt wehtun.
    Aber er würde Schlimmeres ertragen, wenn er damit die Frau, die er liebte, retten könnte.
    Und er würde sie retten, Scheiße noch mal! Er würde sie retten vor welch gottverfluchter Magie auch immer, die der Kerl in der langen Robe dort unten gerade heraufbeschwor.
    Der Wind zerrte an Silas, riss an seinen Händen, mit denen er sich an die Stahlrohre und Träger klammerte. Als ob der Wind lebendig wäre. Grausam. Silas biss die Zähne zusammen und schwang sich zum nächsten Träger. Scharfe Metallkanten schnitten ihm in die Hände. Aber Silas war bereits jenseits der

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