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DARK MISSION - Fegefeuer

DARK MISSION - Fegefeuer

Titel: DARK MISSION - Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karina Cooper
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lenkte, fragte er sich, ob er irgendeinem von den anderen so weit traute, um diese Aufgabe zu übernehmen.
    Jessie schäumte vor Wut und schwieg. Das Schweigen hielt sie ganze fünf Minuten durch, dann gab sie es auf.
    »Nur fürs Protokoll«, sagte sie kurz angebunden, und ihr scharfer Ton zerriss die unbehagliche Stille zwischen ihr und Silas wie ein Schuss, »ich habe nie gestrippt.«
    Silas’ Fingerknöchel traten weiß hervor, so fest umklammerte er das Lenkrad. »Interessiert mich nicht.«
    »Aber mich!«, gab sie spitz zurück. »Ich habe im Perch immer nur als Bardame gearbeitet.«
    »Klar, Riesen -Unterschied, ein echter Quantensprung, sicher!«
    »Ach was, ausziehen macht für dich Arschloch keinen Unterschied?! Das erklärt so einiges.« Jessie bemühte sich, ihr Temperament zu zügeln. Aber auf übereinandergeschichtete Blocks von Mietskasernen zu starren, die am Seitenfenster vorbeizogen, machte es ihr nicht leichter, sich zu beherrschen. Sie stellte sich vor, wie sie Silas Smith einen solchen Schwinger versetzte, dass er sich voll auf den Arsch setzte. »Ich hab gekellnert, aber meine Titten habe ich nie geschwungen.« Und damit basta! hinterherzuschieben, erschien ihr reichlich pubertär. Stattdessen entschied sie sich für eine ironische Spitze: »Und das wird sich auch nicht ändern, solange du nicht vorhast, ordentlich Schotter auf die Theke zu knallen …«
    Der Wohnkomplex mit der sicheren Wohnung kam in Sicht. Die Fenster schimmerten gleichmäßig bläulich im Dämmerlicht der tiefer liegenden Stadtbezirke ebeneneinwärts. Silas schloss hörbar die Kiefer. »Versuch’s erst gar nicht, Jessie!«, stieß er seine Warnung durch zusammengebissene Zähne hervor. Er schaltete so schnell runter, dass der ganze Pick-up unter protestierendem Motorröhren schaukelte.
    »Besser, du versuchst es erst gar nicht!«, schoss sie zurück und stützte sich am Armaturenbrett ab, um es nicht der Motorbremse wegen gleich mit der Stirn zu küssen. Laut hupend schoss ein anderes Auto an ihnen vorbei. Jessie ignorierte es. »Du bist doch schließlich derjenige, der …«
    Ein Schauer lief ihr den Rücken hinauf und hinunter.
    Magie.
    Ganz plötzlich verschwamm alles vor Jessies Augen. Obwohl die Straßenbeleuchtung alles in trübes Licht tauchte, war Jessie so gut wie blind.
    Magische Kräfte verschmolzen, Magiefäden verhedderten sich in einem zu rasch gesponnenen, umherwirbelnden Netz. Jessie spürte es. Die Magie kribbelte über ihre Haut, als stäche sie mit Myriaden Nadeln zu. Jessie konnte die Magie mit Sinnen wahrnehmen, denen sie nicht einmal einen Namen zu geben wusste. Sie schnappte nach Luft.
    »Jessie?« Silas’ Stimme. Aber sie klang gedämpft, als spräche er durch Watte.
    Die Magie wob ihr Netz, unsichtbar, aber dennoch da . Fester, schneller, Funken sprühend. Eine Falle! Genau hier und jetzt. Genau hier und jetzt!
    »Bieg nach rechts ab!«, verlangte sie heiser. »Silas, nach rechts!«
    »Wie?«
    »Jetzt!« Mit beiden Händen griff Jessie ins Lenkrad. Sie riss es nach rechts, heftig genug, um zurück auf die Beifahrerseite geschleudert zu werden. Silas fluchte und bemühte sich, den krängenden Truck um die anderen Autos herumzusteuern. Reifen quietschten. Rechts hob sichder Pick-up vom Asphalt, der ganze Wagen bekam Schlagseite, titschte endlich wieder auf und schoss auf vier Rädern weiter.
    Die Luft um den Wagen herum roch heiß und versengt. Einen Sekundenbruchteil später drückte Silas das Gaspedal durch, während das Stockwerk mit der sicheren Wohnung der Mission in einem Feuerball explodierte. Jessie wurde in den Sitz gedrückt, hielt sich an der Lehne fest. Sie sah, wie eingerahmt vom Seitenfenster überall Flammen an dem alten Ziegelhaus leckten und fraßen. Glas und Holz regneten auf die Straße davor. Funken und Asche verglühten zu Rauch auf dem nassen Straßenpflaster. Trümmer und Schutt bombardierten die umliegenden Gebäude und ließen Scheiben bersten. Gleichzeitig kreischten Reifen, blökten Autohupen vergeblich ihre Warnungen, und Stoßstangen und Kotflügel krachten ineinander. Sicher und geschickt lenkte Silas den schaukelnden Pick-up durch das plötzlich herrschende Chaos.
    Lichter gingen in heil gebliebenen Fenstern an, und Haustüren wurden aufgerissen. Mit schreckgeweiteten Augen stolperten die Menschen heraus und begafften das unerwartete Ereignis. Es dürfte Verletzte und Tote zu beklagen geben.
    Eine magische Falle. Nur für … für wen? Für sie, Jessie Leigh?
    Für

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