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DARK MISSION - Fegefeuer

DARK MISSION - Fegefeuer

Titel: DARK MISSION - Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karina Cooper
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niemanden gleich auf seine Spur bringen, zumindest nicht zwangsläufig. Es wäre nur ein weiterer grausiger Fund in einem Grab, das sich mit grausam entstellten Leichen mästete.
    Aber die Anwesenheit eines Missionars änderte alles.
    Caleb zog die schlanke, kleine Stabtaschenlampe aus seiner Tasche und betrachtete den glatten schwarzen Zylinder. Wie war es den Missionaren gelungen, den Tatort aufzuspüren?
    Caleb glaubte nicht an Zufälle.
    Wenn er dem Zirkel den Namen und die Beschreibung des Jägers geben könnte, wäre das ein weiterer Erfolg, den er für sich verbuchenkönnte. Ein weiteres Leck mich! an Alicias Adresse. Es würde ihm etwas Zeit verschaffen, mehr Handlungsspielraum und das Vertrauen des Zirkelmeisters, der sie anführte, in ihn, seinen Weissager, stärken.
    Es bedurfte eines Rituals, um sich auf das große Ganze zu konzentrieren. Aber als Caleb den schlanken Metallkörper mit beiden Händen umfasste, konnte er sich nicht zurückhalten. Er wollte schon jetzt einen kurzen Blick riskieren. Er könnte den Mustern folgen, die den Gegenstand umgaben, für sein magisches Auge so deutlich zu erkennen wie eine Namensgravur.
    Zudem hatte Caleb noch ein Ass im Ärmel, das richtig ausgespielt durchaus todbringend sein konnte. Er wusste über die Tätowierungen der Missionare Bescheid. Er kannte die heiligen Schutzschilde, die auch nichts anderes als Magie waren. Das allerdings war etwas, das die Kirche selbstredend nie einzugestehen bereit wäre.
    Was die Kirche und ihre Missionare nicht wussten, war, dass Bannsprüche und Schutzzauber bei Calebs Art von Magie ohne Bedeutung waren. Solange er sich allein auf die Zukunft konzentrierte, solange er die Hexenjäger selbst, nach denen er seine Magie ausstreckte, nicht tatsächlich mit diesen seinen magischen Kräften berührte, würden die Schutztätowierungen nicht aktiviert.
    Schlupflöcher. Es blieben immer Schlupflöcher, die zu stopfen ihnen nie gelänge. Die Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit eines Menschen waren schließlich und endlich ein einziges beschissen riesiges Schlupfloch.
    Caleb schluckte schwer. Dann suchte er die Verbindung zu seiner Gabe.
    Er erwartete den Tod zu sehen, das entschlossene, kalte Glitzern im fanatisch-frömmlerischen Blick des Hexenjägers oder der Hexenjägerin. Er wollte einen Blick auf den Menschen werfen, Mann oder Frau, der oder die ohne Gnade, ohne Reue zu töten fähig war, fähig, einem anderen Menschen mit roher Gewalt und bloßen Händen den Schädel einzuschlagen.
    Aber was dann jeden seiner Sinne erfüllte, ließ ihm das Herz bis zum Hals schlagen.
    Jessie.
    Ihr Lächeln, ihr Lachen. Ihre blutverschmierte Haut, jetzt, wo sie verzweifelt um ihr Leben kämpfte und alles gab. Der Himmel ließ Feuer auf sie herabregnen. Das Wasser zu ihren Füßen färbte sich rot von Blut. Sie schrie.
    Sie schrie seinen Namen.
    Gewaltsam löste sich Caleb aus seiner Vision. Er stellte fest, dass er auf den Knien lag. Er hielt den kleinen Metallzylinder an die Brust gedrückt, als ob er so die Schwester beschützen könnte, die er vor so langer Zeit verlassen hatte. Seine Hose sog sich mit dem Regenwasser der Pfütze voll, in der er kniete, erreichte seine Haut unter der Jeans kalt und nass und erinnerte ihn daran, dass die Mitglieder seines Zirkels überall um ihn herum ausgeschwärmt waren.
    Sie suchten nach der Leiche eines ihrer Brüder.
    Auf keinen Fall durften sie Caleb so erleben. Schwäche zu zeigen würde Fragen aufwerfen. Die Fragen würden Misstrauen und Verdächtigungen nähren und alles untergraben, was er sich mühsam erarbeitet hatte. Zitternd, das Herz hämmerte in seiner Brust, holte Caleb tief Luft und straffte die Schultern.
    Der Hexenjäger, dem dieses schlanke schwarze Ding gehörte, wäre Jessies Tod. Eines Tages, vielleicht schon recht bald, würde er ihr auf die Spur kommen, ganz zufällig, und er würde Jessie jagen. Sie war wie ein Fuchs, ein zerbrechliches lebendiges Wesen, das von einer Meute blutgieriger Hunde gehetzt, gequält und gerissen würde.
    Caleb kannte den Schauplatz von Jessies Tod, als wären Ort, Zeit, Umstände in seine Augenlider eingebrannt. Denn das alles war Teil einer seiner eigenen Prophezeiungen. Er hatte das Traumbild in der Nacht gesehen, in der sich der Tod seiner Mutter jährte. Aber jetzt hatte er ein Gesicht, einen Namen, die er mit der Warnung verbinden konnte. Jetzt wusste er, in welcher Gestalt Jessies Tod sich ihr nähern würde.
    Caleb musste unbedingt wissen, ob seine

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