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Dark Moon

Dark Moon

Titel: Dark Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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Schulter. Der Bann war gebrochen. Ich drehte mich um. Meine Mutter stand hinter mir und blickte mich besorgt an. »Ich habe nach dir gerufen.«
    Langsam ließ ich den Türgriff los. »Es geht mir gut.«
    Mom nahm mich in den Arm und ich musste wieder weinen. »Geh nach Hause«, sagte sie leise, aber bestimmt. »Ich rufe deinen Vater an. Er soll dich abholen.«
    »Nein, ist schon gut«, sagte ich matt. »Ich kann selber fahren.«
    Sie nahm mein Gesicht in beide Hände und schaute mich eindringlich an. »Ich möchte, dass du ehrlich zu mir bist.«
    »Ich kann selber fahren«, sagte ich bestimmt.
    »Okay.« Sie strich mir über die Wange. »Ruf mich an, sobald du daheim angekommen bist.«
    Ich nickte.
    »Und keine Umwege! Weder zu Mark noch sonst wohin!«
    Ich salutierte wie ein übermüdeter Rekrut und stapfte die Treppe hinauf.
    Als ich in meinen Wagen stieg, warf ich einen letzten Blick zurück auf Emilias Haus. Dann startete ich den Motor und fuhr schneller davon, als ich eigentlich wollte.
    Nachdem ich wie versprochen Mom über meine glückliche Heimkehr in Kenntnis gesetzt hatte, ging ich nach oben, um mir ein heißes Schaumbad einzulassen. Dad war noch in der Redaktion. Er hatte auf dem Anrufbeantworter die Nachricht hinterlassen, dass er vermutlich erst in der Nacht nach Hause kommen würde.
    Nachdem ich mich wieder einigermaßen im Griff hatte, rief ich Mark an.
    »Ich komme sofort vorbei! M r Sheldon wird mir den Rest des Tages freigeben. Und wenn nicht, werde ich trotzdem gehen.«
    »Nein, bitte«, sagte ich müde. »Das ist lieb gemeint, aber sei mir nicht böse. Im Moment kann ich niemanden sehen. Ich will nur noch ins Bett.«
    »Okay«, sagte Mark nach einigem Zögern.
    »Wir sehen uns morgen?«
    »Ist gut. Lydia?«
    »Ja?«
    »Ich liebe dich. Und ich möchte, dass du das nie vergisst.«
    Ich lächelte. »Wir sehen uns, Mark.« Dann legte ich auf.
    Tatsächlich schlief ich bis auf wenige Unterbrechungen bis zum anderen Morgen durch. Beim Frühstück begann Dad mich über Emilia auszufragen, gab aber irgendwann angesichts meiner Einsilbigkeit auf. Immerhin hatte er genug eigene Probleme. Er war vollkommen übernächtigt und musste nach einer schnellen Tasse Kaffee wieder ins Büro. Mom hatte Frühdienst und war schon aus dem Haus gewesen, als ich aufgestanden war.
    Ich fuhr hinaus zur Horseshoe Bay, wo ich mich mit Marks Mutter treffen wollte. Vielleicht hatte sie ja noch einen Ersatzschlüssel für den Weinkeller. Außerdem wollte ich ihr berichten, was gestern geschehen war, auch wenn Mark ihr bestimmt schon das Wichtigste erzählt hatte.
    Zu meiner Verwunderung stand Marks Motorrad noch auf dem Parkplatz vor dem Haus. Und neben der Yamaha parkte der Escalade von Randolph Merger, der gerade wütend die Haustür hinter sich zuwarf und zu seinem Wagen lief. Ich wünschte ihm einen guten Morgen und er erwiderte den Gruß mit einem knappen Nicken, um gleich darauf in sein Auto zu springen und mit quietschenden Reifen davonzufahren. Da drinnen musste es ordentlich gekracht haben, denn Randolph Merger brachte sonst kaum etwas aus der Ruhe.
    Jetzt trat Mark aus dem Haus. Er trug seinen Helm unterm Arm und schien es eilig zu haben.
    »Was war denn mit dem los?«, fragte ich, als der schwarze SUV um die Ecke bog. »So wütend habe ich den alten Randolph noch nie erlebt.«
    »Erinnerst du dich noch an Vincent, den Golden Retriever, den die Mergers hatten?«
    »Wieso hatten?«, fragte ich verwirrt.
    »Er ist tot«, sagte Mark.
    »Oh nein«, sagte ich traurig. Im Moment reagierte ich auf alles, was mit dem Sterben zu tun hatte, ziemlich empfindlich. »Gab es einen Unfall?«
    »Einen Unfall würde ich es nicht gerade nennen. Jemand hat dem Tier das Genick gebrochen, die Kehle durchgeschnitten und es dann ausbluten lassen.«
    »Wie bei den Rehen«, flüsterte ich. Mir war, als hätte ich einen Schlag bekommen.
    »M r Merger glaubt, dass es mein Vater war«, fuhr Mark fort. »Aus später Rache.«
    »Das ist doch krank!«, rief ich empört. »Dein Vater hat eine Menge Probleme, aber ein Tierquäler ist er ganz bestimmt nicht.«
    »Er kann es gar nicht gewesen sein, denn er ist immer noch zur Entgiftung in Powell River«, sagte Mark. »Wir haben sicherheitshalber in der Klinik angerufen und man hat uns bestätigt, dass Dad in den letzten Tagen das Gelände nicht verlassen hat.«
    »Und jetzt?«, fragte ich.
    »Und jetzt schaltet M r Merger die Polizei ein.« Mark lachte. »Mom hat ihm dazu geraten. Auf die Anschuldigungen

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