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Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Kontrolle über
mich zu übernehmen. Nie wieder, schwor ich mir und zeichnete ein Schutzsymbol
auf meine linke Hand und über mein rechtes Auge.
    „Was tust du da?“
    Seine Stimme strich wie eine warme Brise über meine Haut. Ich
zeichnete den Kreis sicherheitshalber noch einmal nach, weil ich befürchtete,
dass ich ihn - durch Christians Anwesenheit abgelenkt - nicht ganz geschlossen
hatte (wodurch er unbrauchbar gewesen wäre). „Ich bin Beschwörerin, also führe
ich wohl eine Beschwörung durch.“
    „Warum?“
    Offensichtlich hatte er sich schon wieder von unserem Kuss erholt. Ich
jedoch nicht. Innerlich zitterte ich immer noch, was mich allerdings nicht
davon abhielt, ihm einen genervten Blick zuzuwerfen. „Das tun Beschwörer nun
mal. Wenn ich dich langweile, kannst du ja gehen.“
    Er lehnte sich erneut gegen die Wand. „Ich wollte nicht wissen, warum
du generell Beschwörungen durchführst, sondern warum du es ausgerechnet jetzt
machst. Hattest du nicht gesagt, du hättest es schon ausprobiert und nur die
Katze auf den Plan gerufen?“
    Ich wollte gerade etwas von „beharrlich bleiben“ und „nicht aufgeben“
sagen, aber dann fiel mir ein, dass er das vermutlich nur zum Anlass nehmen
würde, um damit zu prahlen, was für einen positiven Einfluss er auf mich hatte.
Also öffnete ich das Fläschchen mit der Totmann-Asche und bemühte mich, einen
klaren Kopf zu bekommen. „Ich werde so lange versuchen, den Geist eines
Menschen zu beschwören, bis ich wieder nach Hause muss.“
    Bevor er etwas sagen konnte, sprach ich die Beschwörungsformel,
bemerkte die geöffnete Tür und verstreute reichlich Asche über dem Kreis. Wie
gehabt verteilte sie sich in der Luft, und während ein Großteil davon innerhalb
des Kreises zu Boden rieselte, flirrten mir die restlichen Flöckchen um die
Nase.
    „Das sieht ja wüst aus! Gibt es keine bessere Methode, um Geister zu
beschwören?“
    „Kommentare von Untoten sind nicht erwünscht“, entgegnete ich, wedelte
mit der Hand die Asche fort und starrte in den Kreis. Wie bei meinen letzten
vier Beschwörungsversuchen in dem alten Gasthaus tat sich gar nichts.
„Verdammte Asche!“ Ich hielt mir rasch die Nase zu. „Die dringt aber auch in
sämtliche Ritzen. Oh nein, ich glaube, ich muss...“
    Ich nieste fürchterlich. Als ich die Augen wieder öffnete, stand
Christian neben mir und schaute gespannt in den Kreis. Darin ballte sich die
Luft zusammen und wurde immer undurchsichtiger, bis eine kleine, stämmige Frau
mit dicken Korkenzieherlocken auf dem Kopf aus dem Nebel auftauchte.
    Ich starrte den Geist sprachlos an und bekam eine Gänsehaut auf den
Armen, als mir klar wurde, dass ich es geschafft hatte. Ich hatte meinen ersten
menschlichen Geist beschworen! Ganz allein! Bingo!
    Eine gebräunte Hand tauchte vor meinem Gesicht auf. (Wie bekam ein Vampir
überhaupt Farbe? Gab es etwa Sonnenstudios speziell für Untote?) Ich ergriff
sie und ließ mir aufhelfen.
    Christian zog eine Augenbraue hoch und schaute von mir zu dem Geist.
Auch ich sah ihn neugierig an. Die alte Dame trug einen schlabberigen grünen
Bademantel, der meinem verdächtig ähnlich war, und darunter ein
hochgeschlossenes, knöchellanges Flanellnachthemd. Sie musste geschlafen haben,
als das Hotel bombardiert wurde.
    Ich verankerte den Geist und brach den Kreis. „Ah... hallo! Ich nehme
an, Sie sind die Dame, die bei dem Brand umgekommen ist.“
    Sie reckte sich und zupfte an ihrer Frisur herum. „Nun, an ein Feuer
kann ich mich nicht erinnern, aber ich habe in diesem Zimmer gewohnt. Esme ist
mein Name, Esme Cartwright. Und wer sind Sie?“
    „Mein Name ist Allie“, sagte ich. „Allegra“, korrigierte ich mich
rasch mit einem Blick in Christians Richtung. „Und das ist Christian Dante.“
    „Es ist mir ein großes Vergnügen, Sie kennen zu lernen, Madam“, sagte
er und machte eine elegante Verbeugung.
    „Na so was, ein Dunkler!“ Sie kicherte, und ich hätte glatt gesagt,
sie machte Christian schöne Augen, wenn sie nicht seit über fünfzig Jahren tot
gewesen wäre. Dann sah sie mich mit einem kecken Lächeln an. „Ich muss schon
sagen, Sie haben einen ausgezeichneten Geschmack, meine Liebe. Er ist eine
Freude für das Auge.“
    „Oh, er gehört nicht zu mir“, erwiderte ich.
    Christian legte den Arm um meine Taille und zog mich an sich. „Wir
sind noch dabei zu ergründen, von welcher Art unsere Beziehung genau ist.“
    „Nein, das sind wir nicht“, widersprach ich und stieß ihn in

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