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Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Mann
tatsächlich ist, zeigt sich eben erst, wenn er seine Verführungskünste spielen
lassen muss, ohne auf mentale Manipulation zurückgreifen zu können!“
    Im Nachhinein betrachtet war es nicht sehr weise, ihn derart zu
provozieren. Merke: niemals die Männlichkeit eines Vampirs infrage stellen - es
sei denn, man ist härter als Granit oder tot. Man zieht nämlich immer den
Kürzeren.
    Er hatte mich gepackt, bevor ich Luft holen konnte, zog mich an sich
und umklammerte mich erbarmungslos mit seinen stahlharten Armen. Aber es waren
nicht seine Arme, die mir Sorge bereiteten, sondern vielmehr die
Entschlossenheit, die aus seinen wunderschönen (nun nussbraunen) Augen sprach.
    „Du bist unmöglich!“, sagte er, und sein Mund kam meinem ganz nah. Ich
spürte seine Erregung, und mein Körper reagierte umgehend darauf, obwohl ich
sofort sämtliche Brandmeister losschickte, um all die herrlich kribbelnden
Feuer zu löschen, die er in mir entfachte. „Du verspottest und beschimpfst
mich, du hast keinen Respekt vor meiner Macht, und trotzdem weckst du Gefühle
in mir, wie ich sie seit Jahrhunderten nicht gehabt habe.“
    Für einen kurzen Moment drang er in mein Bewusstsein vor, und ich
merkte, dass ich weich wurde, als ich erkannte, wie groß seine Not war. Ich
hatte seine inneren Qualen nicht vergessen, die ich im Traum und auch im Keller
des alten Gasthauses gespürt hatte, aber ich hatte angenommen, sie seien in
meiner Erinnerung viel schlimmer als in der Realität. Nun wusste ich, dass dies
nicht stimmte. Christian war im Grunde seines Herzens zutiefst verzweifelt und
sehnte sich nach Liebe, denn sie war der Schlüssel zur Rettung seiner Seele. Er
sehnte sich danach, endlich von Schmerz und Hoffnungslosigkeit befreit zu
werden. Doch mein Selbsterhaltungstrieb hielt mich dazu an, ihn aus meinem
Bewusstsein auszusperren, und ich wehrte mich mit aller Kraft dagegen, der
Verlockung seiner Lippen zu erliegen, aber in diesem Moment küsste er mich auch
schon.
    Diesmal war keine Zärtlichkeit im Spiel, nur Dominanz. Ich versuchte,
ihm Widerstand zu leisten, doch er war stärker und ließ mir keine andere Wahl,
als ihn gewähren zu lassen. Er verschlang mich förmlich, und wie er sich so
über mich hermachte, wurde mir klar, dass er mir alles rauben würde, was ich im
Leib hatte, bis nur noch eine leere Hülle von mir übrig war. Gegen ihn
anzukämpfen war zwecklos, und ich war auch gar nicht sicher, ob ich das konnte.
Es machte mir Angst, wie er Besitz von mir ergriff, doch sein brennendes
Verlangen war übermächtig. Die Triebe und meine wachsende Lust, die er mich
nicht verleugnen lassen würde, wie ich deutlich spürte, halfen mir schließlich
aus meinem Dilemma heraus. Ich gab mich ihm hin, glich seine Härte durch
Sanftheit aus und setzte seiner Macht die meine entgegen. Auf wundersame Weise
wurde aus dem Kampf um Dominanz ein erotisches Spiel, und durch die Vereinigung
unserer Begierde ging der Kuss rasch über die bloße Berührung zweier Münder
hinaus. Ohne nachzudenken, nahm ich seinen Schmerz in mir auf und schenkte ihm
im Gegenzug Wärme.
    Unvermittelt löste er sich von mir und gab mich frei.
    Ich hielt mich noch einen Augenblick benommen an ihm fest, bis ich
meinen Körper wieder unter Kontrolle hatte. Dann wandte ich mich rasch ab,
damit ich den Triumph in seinen Augen nicht sehen musste. „Okay, du hast mich
überzeugt. Du bist der beste Küsser auf der ganzen Welt. Ich lasse gleich
morgen früh eine schicke Plakette für dich anfertigen. Gibst du jetzt endlich
Ruhe? Ich habe zu arbeiten.“
    Ich sammelte meine Geräte zusammen und setzte mich auf den Fußboden.
Die Katze lag zusammengerollt unter dem Sessel und schlief. Christian schwieg,
während ich mit der Kreide einen Kreis zeichnete. Nach einer Weile rang ich
mich dazu durch, ihn anzuschauen. Er beobachtete mich, aber von Triumph war in
seinen Augen nichts zu sehen. Vielmehr lag eine gewisse Verletzlichkeit in
seinem Blick. Ich schaute rasch wieder auf meinen Kreis. Mit einem arroganten,
herrschsüchtigen Christian konnte ich umgehen, aber nun sah er so aufgewühlt
aus, wie ich mich fühlte, und das war eine ganz andere Sache. Es drängte mich,
ihn zu trösten, ihn in die Arme zu schließen und mit meinen Küssen diesen
sorgenvollen, schmerzerfüllten Ausdruck von seinem Gesicht zu vertreiben, aber
ich wusste nur zu gut, wie ein tyrannischer Mann auf so etwas reagierte: Er würde
mein Mitgefühl und meine Aufrichtigkeit dazu missbrauchen, die

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