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Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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sein, dass du an den Tisch gebeten wirst? Wie kommst du darauf?“
    Vier aufgeregt miteinander schwatzende Mitzwanziger setzten sich
hinter uns, und ich senkte meine Stimme. „Ich habe da so eine Ahnung. Dir kann
es doch eigentlich gar nicht recht sein, wenn das Interesse für die Welt des
Übernatürlichen wächst. Ich glaube nämlich, vom Beweis für die Existenz von
Geistern ist es nur ein kleiner Schritt zu großen Menschenhorden, die mit
Fackeln, Holzpflöcken und Knoblauchketten bewehrt durch die Landschaft rennen.
Also komm, Dracula, spuck es aus!“
    Wieder einmal erschien dieser gequälte Ausdruck auf seinem Gesicht.
    „Wenn ich nicht auf die Bühne will, dann gehe ich auch nicht, da kannst
du machen, was du willst!“, raunte ich ihm zu. „Wenn ich dir bei irgendetwas
helfen soll, dann musst du mir zuerst sagen, was los ist. Und wie es aussieht,
bleiben dir ungefähr zehn Minuten, bevor die Leute aufgerufen werden. Du kannst
also weiter herumdrucksen, bis es zu spät ist, oder du kannst es mir jetzt
sagen, damit ich noch ein bisschen Vorbereitungszeit habe. Es liegt ganz bei
dir.“
    Christian seufzte und schmiegte seinen Arm fester um meine Schultern.
Ich war hin- und hergerissen zwischen dem quälenden Verlangen, mich an ihn zu
kuscheln, und der unliebsamen Einsicht, dass ich ihm Einhalt gebieten sollte,
bevor er auf falsche Gedanken kam. „Es lässt sich wohl nicht umgehen, dass du
davon erfährst. In den nächsten Tagen würdest du es ohnehin herausfinden.“
    „Was denn?“ Ich sah ihn argwöhnisch an.
    Der Blick, den er mir zuwarf, hätte Beton zum Kochen gebracht, doch
dann verfinsterte sich seine Miene. „Ein Freund von mir - er heißt Sebastian
und ist auch ein Dunkler - lebt in Nizza und ist vor drei Monaten verschwunden.
Nachdem ich einen Monat lang vergeblich versucht hatte, ihn telefonisch zu
erreichen, wurde ich unruhig und habe mich auf die Suche nach ihm gemacht, um
herauszufinden, ob er Europa aus einem bestimmten Grund Hals über Kopf
verlassen musste oder ob ihm etwas Unvorstellbares zugestoßen ist.“
    „Etwas Unvorstellbares?“ Zwei von den GAGA-Assistentinnen nahmen Kurs
auf die Vierergruppe hinter uns, und so rückte ich ganz eng an Christian heran,
damit sie nicht sehen konnten, wie ich ihm pantomimisch einen Holzpflock ins
Herz rammte (ich schwöre, ich kam ihm einzig aus diesem Grund so nah). „Meinst
du so etwas?“
    Er verzog das Gesicht und hielt meine Hand fest. Während er sprach,
streichelte er meine Finger mit dem Daumen. „Du bist eine ungewöhnlich
blutrünstige Frau. Und seltsamerweise finde ich das sogar ganz charmant. Es
gibt auch andere Methoden, um einen Dunklen zu töten, aber ich war in der Tat
besorgt, dass ihn ein grausames Schicksal ereilt hat. Sebastian ist eigentlich
immer zuverlässig und macht sich nicht einfach so aus dem Staub, ohne mich oder
jemand anders aus unserem Kreis zu informieren. Ich verfolgte seine Spur
zunächst nach Paris, dann nach London und zuletzt zu einem kleinen Haus
außerhalb von London.“
    „Lass mich raten - Guarda White und Signor Tassadingsbums waren in
diesem Haus.“
    Christian sah mich nachdenklich an. „Nein, aber Mrs. Whites
Gemeinschaft hat es gemietet“, sagte er, dann schwieg er eine ganze Weile, bis
ich ihn mit dem Ellbogen anstieß. „Und? War Sebastian da oder nicht?“
    Die Assistentinnen zogen wieder ab. Christian hörte auf, mit dem
Daumen Kreise auf meinen Handrücken zu malen. „Er war schon wieder weg. Aber er
hinterließ mir eine Nachricht, der ich entnehmen konnte, dass er gefangen
gehalten wird und keine große Hoffnung hat, sich aus eigener Kraft befreien zu
können.“
    „Was denn für eine Nachricht?“
    Christian kniff grimmig die Lippen zusammen. Ich riskierte einen Blick
in seine Augen und schaute rasch wieder fort - ich konnte nur hoffen, dass er
nie einen Grund haben würde, mich derart anzusehen. „Eine Nachricht nach Art
der Dunklen.“
    Ich hatte plötzlich einen Kloß im Hals und schluckte. „Sie war mit
Blut geschrieben?“
    Christian nickte. „Geschützt vor den Blicken anderer und nur für
denjenigen lesbar, für den sie bestimmt ist. Sebastian wusste, dass ich nach
ihm suchen würde, sobald ich sein Verschwinden bemerkt hatte, und obwohl er
geschwächt war und kaum noch Kraft hatte, verwendete er sein kostbares Blut
darauf, mich zu informieren.“
    Ich dachte einen Augenblick darüber nach, während ich beobachtete, wie
sich noch ein paar Nachzügler bei den Assistentinnen

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