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Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11

Titel: Dark one 02 - Kein Vampir für eine Nacht-neu-ok-06.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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leugnest du, dass du in
Erregung gerätst, wenn ich dich berühre?“
    Ich entzog ihm langsam meine Hand und legte sie in den Schoß.
Plötzlich war ich den Tränen nahe, wusste jedoch nicht, ob ich seinetwegen
weinen musste oder meinetwegen.
    „Es tut mir leid, Christian“, sagte ich mit gesenktem Blick. „Ich kann
einfach nicht zulassen, dass ein Mann so viel Macht über mich hat.“
    Christian schwieg eine ganze Weile. So lange, dass ich ihn schließlich
ansehen musste. Seine Augen, an denen sich stets seine Gefühle ablesen ließen,
leuchteten im Kerzenschein. Er senkte seine Stimme, die mich abermals zärtlich
zu streicheln schien. „Es ist mir ein großes Anliegen, dir zu beweisen, dass
nicht alle Männer Macht mit Gewalt gleichsetzen.“
    Ich sagte nichts. Es gab einfach nichts zu sagen.
    Das kleine Theater, das die Gemeinschaft zur Analyse von
Geistererscheinungen und -aktivitäten (bekannt unter dem fragwürdigen Kürzel
GAGA) für ihr Casting von Menschen mit medialen und übersinnlichen Fähigkeiten
gemietet hatte, befand sich im Keller eines alten Gebäudes aus dem späten
achtzehnten Jahrhundert.
    Ich sah mir die Broschüre an, die man mir am Eingang in die Hand
gedrückt hatte. „Hier steht, dass Guarda White und ein gewisser Eduardo
Tassalerro, der Chef von Milan Psychics Limited, eine Art Expertenkommission
zusammenstellen wollen, um das Wissen über Geister und übersinnliche Phänomene
im heutigen Großbritannien zu mehren. Hmm. Was glauben die denn bewirken zu
können, was wir von der GEDÜ nicht zuwege bringen?“
    „GEDÜ?“
    „Das ist die Gesellschaft, für die ich tätig bin. Wir arbeiten in
Amerika und England und treiben die Forschung auf diesem Gebiet seit Jahren
voran.“
    „Dann dient diese Expertenkommission vielleicht noch einem anderen
Zweck.“
    Ich musterte Christian verstohlen. Nicht das was er gesagt hatte,
sondern vielmehr, wie er es gesagt hatte, ließ mich aufhorchen: In
seinen Worten lag eine gewisse kontrollierte Erregung, die ich trotz
aktivierter Barrieren spürte. Ich fragte mich, ob schon wieder etwas aus seinem
Kopf in meinen durchsickerte. Das hatte mir gerade noch gefehlt: ein Mann, der
so gut aussah, dass ich weiche Knie bekam und mir das Blut in den Adern kochte,
wenn er mich nur anschaute, und der sich nach Belieben Zugang zu meinem
Bewusstsein verschaffte. Ich studierte ihn erneut. Er hatte seine langen Haare
wieder zusammengebunden und las mit gesenktem Kopf in der Broschüre. Sein
nachtblauer Anzug war sehr schick und bestach durch ein gedecktes, dezentes
Muster. Das cremefarbene Hemd und die dunkle Krawatte waren recht schlicht,
aber seine Weste war ein richtiges Kunstwerk. Der saphirblaue Satin changierte
bei jeder Bewegung und war mit exquisiten silbernen Stickereien verziert, die
Adler und Falken in wilder Jagd darstellten, mit zurückgeworfenen Köpfen und
ausgefahrenen Klauen. Die Motive waren wunderschön und zugleich ein wenig
bedrohlich, und ich hätte Christian gern gesagt, wie gut ihm die Weste stand,
weil sie seine Brust so schön zur Geltung brachte, aber er war schon
eingebildet genug. So einem Mann durfte man wirklich nicht sagen, dass er das
Attraktivste war, was die Welt je gesehen hatte.
    Christian lächelte, ohne aufzusehen. Ich steckte die Nase wieder in
meine Broschüre, biss mir auf die Lippen und fragte mich, ob es nur Zufall war,
dass er so in sich hineingrinste. Aber natürlich! Was sonst? Auf meine
Barrieren war Verlass. Ich hatte fast dreißig Jahre Zeit gehabt, sie zu
perfektionieren.
    Was allerdings nicht erklärte, warum Christians Grinsen immer breiter
wurde.
    Ich riss meine Gedanken von dem faszinierenden Thema los, das der Mann
neben mir abgab, der lässig sein Bein an meins schmiegte, und sah mich im
Theater um. Carlos saß mit zwei Frauen von der britischen GEDÜ - eine davon war
die Vorsitzende - ganz vorn in der ersten Reihe. Die Zuschauerränge waren zur
Hälfte gefüllt, und die meisten Leute trugen Abzeichen, auf denen die Namen
örtlicher Geisterjäger-Vereine prangten. Ein paar Leute hatten Laptops auf
ihrem Schoß und tippten hektisch darauf herum; andere hatten diesen spleenigen
Gesichtsausdruck, der treuen Fans des Übersinnlichen häufig eigen war. Ich
zupfte an meinem Pullover herum und fragte mich, ob ich genauso freakig aussah
wie sie.
    „Guten Abend, meine verehrten Kolleginnen und Kollegen, geschätzte
Forscherinnen und Forscher, meine Damen und Herren!“ Die Frau auf der Bühne
hatte einen leichten

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