Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok
Haar aus dem Gesicht. Ich weiß, du bist ziemlich durcheinander
wegen der Dinge, die Christian uns auf der Fahrt hierher erzählt hat, aber du
stehst Saer und seiner Armee nicht länger allein gegenüber, Adrian. Ich bin da
und auch Christian ist bereit, uns zu helfen. Er ist nicht mal annähernd so
übel, wie ich gedacht hatte, und ich muss zugeben, dass er ziemlich stark ist.
Ich bezweifle, dass es viele Vampire gibt, die nicht einen dauerhaften Knick im
Hals davongetragen hätten, nachdem sie von dir gewürgt worden sind.
Seine Lippen
drückten mir einen süßen Kuss auf den Bauch. Ich hätte gerne unsere Kinder
gesehen, Hasi.
Mir liefen
Tränen übers Gesicht, als mich sein Leid erfüllte. Ich versetzte ihm einen
gehörigen Stoß in den Rücken. Wütend wischte ich mir die Tränen weg, während
ich aus dem Bett kletterte. „Ich weigere mich zu resignieren, und weißt du was?
Ich habe es verdammt satt, dass du so leicht aufgibst. Wir sind durch das
Ritual der Vereinigung verbunden. Wir sind eine Familie - du, Damian und ich.
Und ich lasse es nicht zu, dass sich meine Familie opfert, deshalb kannst du
jetzt auf der Stelle damit aufhören, dir einzureden, dass der einzige Weg, mich
und Damian zu retten, darin besteht, dich Saer zu ergeben.“
Einen
Augenblick lang wirkte er verwirrt. Offensichtlich hatte er angenommen, er habe
seine Absichten vor mir verbergen können, aber in der Beziehung hatte er mich
unterschätzt. „Hasi -“
„Nein!“ Ich
schnappte mir seinen Mantel, schlüpfte hinein und knöpfte ihn bis zu den Knien
herunter zu. „Ich will keine Ausreden hören. Wir werden das zusammen
durchstehen. Und wenn es vorbei ist, wirst du mich für sehr, sehr lange Zeit um
Vergebung anflehen, weil du an mir gezweifelt hast.“ Ich marschierte zur Tür.
Adrian
stützte sich auf einen Ellbogen; die Luft war von seiner Entrüstung und
Verwirrung geschwängert. „Wohin gehst du?“
„Ich will
nachsehen, ob Allie mir etwas leihen kann. Du rührst dich nicht vom Fleck, ich
bin in einer Minute zurück.“
„Was -“ Ich
schnitt seine Frage ab, indem ich einfach die Tür hinter mir zuzog. Er konnte
besser in mir lesen als ich in ihm; er sollte mir einfach vertrauen.
Zehn Minuten
später kehrte ich mit einer warmen Schüssel, einem kleinen Backpinsel und
neuerlicher Entschlossenheit wieder zurück. Adrian lag immer noch auf dem Bett,
nackt, die Arme unter dem Kopf verschränkt, und starrte an die Decke.
„Das war
mehr als eine Minute“, erklärte er, als ich den Mantel auszog. „Das waren genau
elf dreiviertel Minuten. Was hast du denn gemacht?“
„Mit den
Mumien und Christian Cancan getanzt.“ Ich stieß ihn mit meinem Knie in die
Hüfte. Er warf mir einen mürrischen Blick zu, rückte dann aber in die Mitte des
Bettes. Es war nicht zu übersehen, dass er nicht mehr erregt war. Ich lächelte
still vor mich hin. Das würde sicherlich kein Problem sein.
„Was hast du
da?“, erkundigte er sich. Argwohn hellte seine Augen auf, bis sie die Farbe
eines regenfrischen Morgenhimmels angenommen hatten. Er schnupperte. „Schokolade?“
„Jawohl,
Schokolade“, bestätigte ich. Ich rührte mit dem Pinsel in der geschmolzenen
Schokolade. „Milchschokolade, um genau zu sein, weil ich Halbbitter nicht mag.“
Seine
Augenbrauen zogen sich zusammen. „Ich esse keine Schokolade.“
Ich rührte
weiter in der duftenden braunen Süßigkeit. „Hast du denn schon mal probiert?“
„Du weißt,
dass ich nichts esse.“ Sein verdrießlicher Tonfall brachte mich beinahe zum
Lachen.
„Wenn du es
noch nicht probiert hast, kannst du nicht sagen, dass du es nicht magst.“ Ich
hob den Pinsel hoch und ließ ein paar Tropfen geschmolzener Schokolade auf
seinen Bauch fallen. Er sog scharf die Luft ein, als ich den Kopf senkte, um
die Schokolade aufzulecken. Meine Zunge jagte jedem einzelnen kleinen Schokoladenspritzer
hinterher. Bei jeder Berührung meiner Zunge zogen sich seine Muskeln zusammen,
bis er so steif wie ein Brett dalag.
Überall.
„Siehst du?
Du magst Schokolade doch“, säuselte ich und rührte wieder mit dem Pinsel in der
Schokolade.
Seine Augen
weiteten sich, als ich einen Schutzbann aus Schokolade über seinem Herzen
malte. Der Bann, wenn er auch mit geschmolzener Schokolade und einem Backpinsel
ausgeführt worden war, glänzte einen Augenblick lang golden, bevor er
verblasste und nur ein köstlicher Wirbel aus Schokolade übrig blieb. Adrian
zuckte zusammen.
„Ist
irgendetwas?“ Ich beugte
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