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Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok

Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok

Titel: Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Absicht.
    „Ich bin
mächtiger, entschlossener und unendlich grausamer als du. Du solltest dich vor
mir fürchten. Tu, was ich sage, ohne mir Löcher in den Bauch zu fragen!“
    Verärgert
über sein selbstherrliches, despotisches Getue, kniff ich die Lippen zusammen
und blinzelte eulenhaft in die hellen Bahnhofslampen. „Wie kommst du eigentlich
darauf, dass ich tun werde, was du von mir verlangst? Ich könnte ja auch zur
nächsten Polizeiwache laufen oder zu Melissande gehen. Weißt du, es ist
wirklich nicht fair, dass du ihr nicht sagen willst, was du über ihren Neffen
weißt. Sie macht sich doch furchtbare Sorgen um ihn!“
    „Du wirst
mir nicht weglaufen, weil du weißt, dass ich dich finde, wo auch immer du dich
versteckst“, entgegnete er und zerrte mich in die große Halle, wo es jede Menge
Geschäfte und kleine Imbissstände gab. In den Scheiben des Glasdaches hoch über
unseren Köpfen spiegelten sich die Menschenmassen, die durch den Bahnhof
strömten. Ich hielt Adrian am Ärmel fest, als er Richtung Fahrkartenschalter
verschwinden wollte.
    „Moment mal,
Sparky! Hiergeblieben! Du hast keine einzige meiner Fragen beantwortet!“
    Seine
missbilligende Miene inklusive Stirnrunzeln war herrlich anzusehen. Wenn er
sich über etwas ärgerte, sah er einfach fantastisch aus.
    „Sparky?
Erst Ryan und jetzt Sparky?“ Er schüttelte den Kopf und sein Blick war so
eisig, dass ich wahrhaftig kleine Schneeflocken um seine Pupillen tanzen sah. „Ich
bin mehrere Jahrhunderte alt. Ich habe mehr Menschen in den Tod geschickt, als
du dir vorstellen kannst. Du wirst mich nicht noch einmal Sparky nennen!“
    Doch davon
ließ ich mich nicht einschüchtern. Reichte man ihm den kleinen Finger, dann
nahm er, arrogant, wie er war, gleich die ganze Hand. „Wenn du meine Fragen
beantwortest, lasse ich mir das durch den Kopf gehen.“
    „Ich muss
deine Fragen nicht beantworten. Ich bin der Verräter!“
    „Und eine
ziemliche Nervensäge, aber das heißt ja nicht, dass du nicht auch mal höflich
sein kannst.“
    Er seufzte,
wie nur ein wahrhaft Gequälter seufzen kann. „Wenn ich dir verspreche, deine
Fragen später zu beantworten, holst du dir dann etwas zu essen?“
    „Ja“, sagte
ich kurzerhand, denn mir knurrte fürchterlich der Magen, und die Wohlgerüche,
die von den Imbissbuden herüberwehten, ließen mir das Wasser im Mund
zusammenlaufen.
    „Aber du
musst mir versprechen, auch wirklich alle Fragen zu beantworten.“
    Seine Augen
wurden noch eisblauer.
    Ich zeigte
auf sein Gesicht.
    „Also, wie
du das machst, kannst du auch direkt auf die Liste der Dinge setzen, die du mir
erklären wirst. Ich würde furchtbar gern meine Augenfarbe wechseln können!“
    „Essen“,
befahl er, bevor er sich umdrehte und auf die Fahrkartenschalter zuging.
    „Essen!
Komm! Tu, was ich sage! - Wir müssen unbedingt an deinem Wortschatz arbeiten.
Wie wäre es zur Abwechslung mal mit ,bitte' und ,Ich wäre dir unendlich
dankbar'?“, rief ich ihm hinterher.
    Da er
abermals den Kopf schüttelte, hatte er mich offenbar gehört. Ich musste
unwillkürlich grinsen. Wie er so komplett in Schwarz gekleidet mit wallendem
Haar und wehendem Mantel durch die Bahnhofshalle marschierte, sah er aus wie
einem künstlerisch ambitionierten, schwülstigen Vampirfilm entsprungen.
    „Da hat
jemand viel zu viele Schauerromane gelesen“, stellte ich fest, reckte
schnuppernd die Nase in die Luft und ging dem höchst verführerischen Duft nach,
bis ich den Stand eines Würstchenverkäufers erreichte. Ich kratzte zusammen,
was von Adrians Geld übrig war, und kaufte mir drei Bockwurstbrötchen.
    Das erste
hatte ich bereits verputzt, als Adrian wieder zu mir stieß und mich in einen
Warteraum dirigierte.
    „Unser Zug
geht erst in zwei Stunden“, sagte er und drückte mich auf eine Bank.
    „Ist dir
schon mal aufgefallen, dass du mich in einem fort herumschubst?“, beschwerte
ich mich mit vollem Mund. „An deinen Umgangsformen müssen wir auch dringend was
tun.“
    Er setzte
sich neben mich und auf seinem männlichen Gesicht lag wieder der vertraute
finstere, missbilligende Ausdruck. „Ich bin ein Dunkler, kein Mensch. Ich
brauche keine Umgangsformen.“
    Nun war ich
mit Seufzen an der Reihe. Ich hielt Adrian das letzte Brötchen hin, das er
argwöhnisch und voller Abneigung betrachtete.
    „Was ist? Magst
du keine Bockwürstchen? Oder verträgst du kein richtiges Essen?“
    „Ich kann
Menschennahrung zu mir nehmen, aber sie hat keinen Nährwert für

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