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Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok

Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok

Titel: Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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einen Satz nach hinten und schaute überrascht auf seine Hände. Von der
Energie, die mich zu durchströmen begann, während ich die alte Formel zitierte,
wurde mir unglaublich heiß. Eine weiß glühende Stichflamme leuchtete in meinem
Kopf auf, aber ich hörte nicht auf die Panik, die in mir aufstieg, hörte nicht
auf meine innere Stimme, die mich anflehte aufzuhören, bevor es zu spät war.
    „Erde, ich
beschwöre Stein und Berg, Fels und Sand.“
    Der Boden
unter meinen Füßen begann zu beben.
    „Mit Hilfe
der Luft bezwinge ich deinen Geist.“
    Die weiß
glühende Flamme wuchs und machte sich daran, mein Bewusstsein auszufüllen. Ich
gab alles, um sie in Schach zu halten, damit sie mich nicht überwältigen konnte
wie zehn Jahre zuvor.
    „Mit Hilfe
des Wassers bezwinge ich deine Lebenskraft.“
    Melissande
wich langsam vor mir zurück. Ihr stand das blanke Entsetzen im Gesicht
geschrieben. Sie sagte etwas, aber ich konnte sie wegen des Tosens, mit dem
sich das grelle Licht in meinem Kopf ausbreitete, nicht verstehen.
    „Mit Hilfe
des Feuers bezwinge ich deine Stärke“, rief ich, aber schon begannen kleine
Funken in mein Gehirn einzudringen und die Schmerzen wurden so unerträglich,
dass mir der Atem stockte.
    „Mit Hilfe
der Erde bezwinge ich deinen Mut!“
    Nun fraß
sich das Licht in mein Gehirn und drohte mich ganz zu verschlingen. Ich kämpfte
gegen das Licht an, gegen den Drang, aufzugeben und mich zu retten, und gegen
das Wissen, dass ich kurz vor einem neuerlichen Schlaganfall stand.
    Über das
Tosen in meinem Kopf hinweg hörte ich Adrian protestieren, aber ich konnte ihm
keine Aufmerksamkeit schenken, denn ich brauchte meine ganze Konzentration, um
die Verbannungsformel zu Ende zu bringen.
    Ich breitete
die Arme aus und ging mit letzter Kraft gegen das Licht in meinem Inneren an. „Mit
Hilfe dieser Mächte verbanne ich dich!“
    In meinem
Kopf gab es eine Explosion, mir kochte das Blut in den Adern und ich wurde von
einem unfassbaren Schmerz erfüllt, der so groß war, dass ich das Bewusstsein
verlor. Das grelle Licht verbrannte mein Herz, meine Seele und meinen Geist,
bis schließlich nur noch Asche von mir übrig war.

9
     
    Zuerst hörte
ich die Stimme einer Frau. „Ich würde sagen, wir werfen sie in den Fluss.“
    „Das können
wir doch nicht tun, Geliebte“, antwortete ein Mann leicht amüsiert.
    „Nein? Dann
suchen wir eben einen See und werfen sie da rein. Einen tiefen See.“
    Die Frau war
eindeutig Amerikanerin und ihre Stimme kam mir irgendwie bekannt vor. Das
überraschte mich - nicht dass mir ihre Stimme bekannt vorkam, sondern dass mir
überhaupt irgendetwas bekannt vorkam. Das bedeutete nämlich, dass ich
weder tot noch hirntot war.
    „Allie, das
ist nicht sehr freundlich von dir. Nell wusste nicht, was sie tat, aber wie ich
ehrlich sagen muss, habe ich nicht geahnt, dass sie so viel Macht hat. Sie hat
mir geschworen, keine Bannwirkerin zu sein, und trotzdem hat sie allein kraft
ihrer Worte einen Verbannungszauber zuwege gebracht. Ich wusste nicht, dass so
etwas möglich ist.“
    „Oh, aber
sie wusste ganz genau, was sie tat! Hast du gesehen, was sie mit Christians
Händen gemacht hat? Es hat eine Stunde gedauert, bis die Brandwunden verheilt
waren. Eine ganze Stunde!“
    Ich öffnete
verstohlen ein Auge und erblickte die verrückte Frau, die offenbar Allie hieß
und auf Christians Schoß saß. Ein mattes Lächeln spielte um meine Lippen.
Obwohl ich mit Stolz von mir behaupten konnte, ein ziemlich friedliebender,
aggressionsfreier Mensch zu sein, stellte ich doch zufrieden fest, dass ich
diesem Vampir, der dem Mann meiner Träume nach dem Leben trachtete, ein wenig
Schmerzen hatte zufügen können.
    Adrian! Oh,
mein Gott, wie konnte ich ihn nur vergessen! Was war geschehen, nachdem ich den
Verbannungszauber durchgeführt hatte? War er entkommen? Wo war er? Ich
versuchte sofort, Kontakt zu ihm aufzunehmen, bekam aber umgehend heftige
Kopfschmerzen, die mich an den Rand der Bewusstlosigkeit brachten.
    „Christian,
hast du je von einer Bannwirkerin gehört, die jemanden allein mit Worten
verbannen kann?“, fragte Melissande den dunkelhaarigen Vampir.
    Die
Kopfschmerzen ließen langsam nach, jedenfalls so weit, dass ich wieder zu Atem
kam. Ganz vorsichtig versuchte ich nun, meine linken Extremitäten unauffällig
ein winziges Stückchen zu bewegen, und betete stumm darum, dass sie mir
gehorchten. Ich wollte nicht noch einmal eine Gefangene meines Körpers sein.
Nicht jetzt,

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