Dark one 04 - Vampir im Schottenrock-neu-ok-07.12.11
der es nur so von Fußgängern
wimmelte. „Ich brauche keinen Anlass, um einen Kilt zu tragen.“
„Natüüürlich“,
entgegnete ich.
Paen sah
mich von der Seite an. „Die meisten Frauen geraten beim Anblick eines Mannes
mit Kilt in Verzückung.“
Oho! So sah
die Sache also aus. Ich verkniff mir ein Grinsen und versuchte, nur mäßiges
Interesse zu zeigen. „Ist das so?“
„Allerdings.“
Er sah mich abermals an. „Sie finden das sexy.“
„Gewiss
doch.“ Ich zeigte auf die nächste Ecke und Paen bog in die kleine Straße im
alten Teil Edinburghs ab, in der Clare und ich uns eine Wohnung teilten. „Hast
du mich vermisst?“
Er fuhr auf
den Parkplatz hinter unserem Haus und sah mich überrascht an.
„Habe ich was?“
„Du hast
mich sehr gut verstanden! Hast du mich vermisst, während ich weg war?“
„Wo soll ich
parken?“, fragte er und überging meine Frage einfach.
„Da vorn,
neben Clares Wagen. Das ist mein Parkplatz, aber da ich kein Auto habe, kannst
du ihn nehmen. Und weich nicht ständig meinen Fragen aus!“
Er parkte
ein und stellte den Motor ab. „Ich habe es bedauert, dass du dienstlich
unterwegs warst und ich dir nicht helfen konnte.“
Ich lächelte
in mich hinein, während ich den Sicherheitsgurt löste. „Das war noch nicht gut
genug. Hast du mich vermisst?“
Paen stieg
aus und ging nach hinten, um den Kofferraum zu öffnen.
Ich folgte
ihm, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte mich gegen den Wagen. „Und?“
„Gegenfrage
- hast du mich vermisst?“, sagte er und knallte den Kofferraum zu, nachdem er
mein Gepäck herausgeholt hatte.
„Sehr“,
entgegnete ich.
Seine Augen
leuchteten immer heller. „Verstehe. Wenn das so ist - ja, ich habe dich
vermisst.“
„Gut.
Bleibst du diesmal über Nacht oder bist du noch nicht bereit dazu?“
„Wir hatten
vereinbart, dass ich bleibe, aber vielleicht hast du ja deine Meinung geändert.“
„So schnell
ändere ich meine Meinung nicht“, entgegnete ich, als wir auf das Haus zugingen.
Paen hielt mir die Tür auf. Außer leiser Musik aus dem ersten Stock war im Flur
kein Laut zu hören. Ich wollte gerade die Treppe zu unserer Wohnung in Angriff
nehmen, als Paen mich zurückhielt. Er schob mich gegen die Wand, und da er mit
dem Rücken zu dem schwachen Licht im Treppenhaus stand, sah ich nur das
silbrige Leuchten in seinen Augen.
„Du bist
müde“, sagte er.
„Wie kommst
du denn darauf? Ich habe nicht ein Mal gegähnt!“
„Du hast
gesagt, dass du nicht gut geschlafen hast“, entgegnete er.
„Ich habe im
Zug geschlafen.“ Ich war froh, dass ich das sagen konnte, denn ich war während
der Fahrt tatsächlich ein paar Minuten eingenickt.
„Du siehst
trotzdem müde aus“, behauptete er hartnäckig.
Ich musste
unwillkürlich grinsen. Er war so süß in seinem Bemühen, das Offensichtliche zu
leugnen. „Ich sehe überhaupt nicht müde aus. Ich habe vor der Ankunft kurz in
den Spiegel geschaut. Die dunklen Ringe unter meinen Augen sind angeboren und
haben nichts mit Schlafmangel zu tun. Ich zeige nicht die geringsten Anzeichen
von Ermüdung.“
Er beugte
sich zu mir vor. „Ich spüre doch, dass du der Erschöpfung nahe bist.“
„Nein, nein,
so brauchst du mir gar nicht zu kommen, denn wie du selbst gesagt hast, haben
wir gar keine innere Verbindung. Also kannst du gar nicht spüren, wie ich mich
fühle“, erwiderte ich mit gedämpfter Stimme, während sich mein Körper in Paens
Armen in eine einzige kribbelnde erogene Zone verwandelte.
„Dann wirst
du ja nichts dagegen haben, wenn ich mich persönlich davon überzeuge, wie es um
deine Gefühle hinsichtlich unseres Vorhabens bestellt ist.“ Er sprach ebenfalls
leise, aber seine Stimme war rau vor Erregung.
„Du liebe
Güte, nein! Überzeuge dich, so viel du willst!“ Als seine Hände über meine
Taille nach oben wanderten, um meine Brüste zu umfangen, stockte mir der Atem,
und ich rieb mich an ihm wie eine Katze, die um Streicheleinheiten bettelt.
Halt suchend klammerte ich mich an seiner Jacke fest, während meine Sinne von
seinem Geruch und seinen Berührungen überwältigt wurden.
„Ich werde
dich jetzt küssen“, sagte er, als müsse er mich vorwarnen. Als Antwort
schmiegte ich mich noch enger an ihn, schlang ein Bein um seine Schenkel und
packte seinen Kopf mit beiden Händen, weil ich vorhatte, ihn so
leidenschaftlich zu küssen, dass er Sterne sah, wenn nicht gar ganze Galaxien.
Die Elfe in
mir wollte sich von der Situation
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