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Dark Road

Titel: Dark Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Haptie
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wie ein Dieb.
    »Wo?«
    »Mit Papieren und anderen Dingen ... zu Hause ...«
    Lautes Fluchen vom Tor. Ein Kopf erschien kurz, verschwand aber sofort wieder, gefolgt von einem Aufprall, jemand fiel schwer auf den Boden.
    Anselm griff nach Zacks Arm.
    »Wie konnte er bei dir zu Hause sein?«
    »Ich weiß es nicht.Vielleicht hat sie ... vielleicht hat ihn jemand gefunden. Sie sagten, er war Ihnen vom Finger gerutscht und dass er lose saß ...«
    »Du wusstest nicht, dass er mir gehört?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich dachte, er hätte meinem Vater gehört.« Zack spürte, wie ihm diese Worte in der Kehle stecken blieben. Tränen traten in seine Augen.
    »Deinem Vater?«
    Zack nickte. Er konnte nicht sprechen.
    »Dein Vater ist tot?«
    »Ich dachte, er wäre mein Vater«, flüsterte Zack.
    »Bürgermeister Scarspring, Sie müssen sich beeilen«, rief Magdalena, die den Roller bereits quer den Bahndamm hinaufschob.
    Zack begann sich den Bang vom Finger zu ziehen.
    Anselm hielt ihn zurück. Legte seine Hand auf Zacks. Nur einen Augenblick lang.
    »Behalte ihn«, sagte er sanft.Von mir. Trage ihn. Bis wir uns Wiedersehen.«
    Dann drehte er sich um, rannte zum steilen Abhang, schleppte gemeinsam mit Magdalena den Wind Shadow zur Bahnlinie und sie verschwanden auf der anderen Seite.
    Genau in dem Augenblick, als ein Mann mit kleinem Gesicht und einer Kamera vom Tor auf den gepflasterten Hof fiel.

 
KAPITEL 54
    »Also, wer genau sind Sie?«, wiederholte der Zeitungsmann erneut, setzte sich auf und klopfte sich den Staub von den Kleidern.
    »Ich backe Kuchen«, sagte Zack, der all das bereits gesagt hatte. »Obstkuchen und Fleischtörtchen und liefere sie dann zur Mittagszeit an verschiedene Büros und Werkstätten aus.«
    »Ich sehe hier keinen Kuchen«, sagte der Mann gereizt.
    Seine Kamera war kaputt, seine Knöchel bluteten und die Brille war verbogen.
    »Nein, weil ich heute nur Bestellungen aufnehme. Wir haben neue Rezepte bekommen, eigentlich kommen wir nur zweimal die Woche, wissen Sie.« Zack versuchte, ruhig zu klingen - was ihn unglaubliche Mühe kostete.
    »Aber ich habe gehört, dass es hier jemanden gibt, der behauptet, Trolle zu jagen. Und dass unser ehrenwerter Bürgermeister, Mr. >Ich glaube an Elfen<-Scarspring ihn aufsucht. Während unsere Bürger leiden. Die Leute werden krank, die Krankenhäuser sind überfüllt. Überall gibt es Proteste und Demonstrationen. Meine Quellen bei der Polizei gehen davon aus, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis es zu einem gefährlichen Aufstand kommt. Die Menschen sind sehr, sehr wütend, weil es nicht genügend Wasser gibt. Und unser geschätzter Bürgermeister und Vorstand der Scarspring Wassergesellschaft schleicht herum und redet nur noch über Trolle!«
    Der Mann hielt jetzt einen gefalteten Geldschein in der Hand. Einen ziemlich großen. Er entfaltete ihn und strich ihn glatt. Dann schnippte er mit einem tintenverschmierten Finger dagegen, es knisterte verlockend.
    »Sie haben ihn nicht zufällig gesehen, oder?«
    Jede Minute konnte Ernesto jetzt aus der Werkstatt geschlendert kommen. Unschuldig, höflich und bereit, mit jedem über alles zu sprechen - Geldscheine waren da gar nicht nötig.
    »Ich kann Ihnen nicht helfen«, sagte Zack. »Ich weiß nicht, um was es hier gehen soll.«
    Irgendetwas blitzte in der Sonne auf, etwas am Rande seines Sichtfeldes - ein Goldschimmer an der Bahnlinie. Magdalena? Er drehte sich um, aber dort war niemand zu sehen.
    Der Zeitungsreporter hielt ihm immer noch das Geld unter die Nase. Auch er sah sich um, blickte zur Werkstatttür in Richtung des leisen Geschnatters des Radios.
    Das quälende Chaos in Zacks Kopf lichtete sich langsam. Er sah, wie Anselm Scarspring die Gewitterfliegen in der Luft erschlug — Anselm, der sich als genauso leicht und schlank entpuppt hatte wie Zack selbst.
    »Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen, und ich finde, dass Sie jetzt gehen sollten«, sagte Zack. Er ballte die Fäuste und machte einen Schritt nach vorn. Es war erstaunlich, wie schnell der Zeitungsmann in die Gänge kam, die Reste seiner kaputten Kamera zusammensammelte und seine verbogene Brille in die Tasche stopfte.
    »Jetzt!«, wiederholte Zack und erkannte sich dabei selbst nicht wieder. »Raus hier. Meine Freundin kommt jeden Augenblick zurück und wir sollten sie nicht weiter ärgern.«
    »Okay, Meister«, murmelte der Zeitungsmann und trat den Rückzug zum Tor an, während er sich noch immer suchend umsah. Sie erreichten

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