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Dark Road

Titel: Dark Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Haptie
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können und dass sie für Golightly arbeiten, um ihn zu schützen, oder so was?
    Sie brach in Gelächter aus. Aber Zack war es von der Storm-Hill-Schule gewohnt, dass sich Mädchen über ihn lustig machten.
    »Ich habe eine Idee«, sagte er. »Ich weiß, was ich tun werde. Ich habe jemanden kennengelernt, der bei Radio Barnacle arbeitet. Ich erzähle ihnen davon, und sie können einen Nachrichtenbeitrag daraus machen und dazusagen, dass sich Leute, denen das auch schon passiert ist, die von irgendetwas aufgehalten worden sind, das sie nicht sehen konnten, melden sollen, und dann ...« Er schaute auf die Uhr. »Ich kann da gleich hinfahren. Ich weiß, wo sie wohnen.«
    »Nein, besser nicht. Sprich nicht im Radio darüber.«
    »Aber es ist eine super Idee. Vielleicht ist das schon ganz vielen Leuten passiert, und alle haben Angst, sie könnten verrückt sein, also sagen sie es niemandem.«
    »Bitte nicht im Radio, nein.«
    »Aber du willst doch einen fangen, oder nicht? Ich dachte, genau darum ginge es.«
    Magdalena legte ihre Hand auf seinen Arm und sah ihm in die Augen. Das ließ ihn sofort verstummen, als hätte jemand einen Schalter umgelegt.
    »Ich werde dir ein paar Dinge verraten«, sagte sie. »Aber das muss ein Geheimnis zwischen uns beiden bleiben.«
    Er wartete. Sie beugte sich zu ihm, und da war er wieder, dieser Duft, der ihm im Baumhaus aufgefallen war. Sie flüsterte. »Es gibt keine Trolle, Mr. Zacharias.«
    »Was!?«
    Sie nickte lächelnd.
    »Aber ... aber ... die Trolljagd ... die Schädel ...«
    »Meine Ahnen haben diese Schädel gemacht. Es sind Köpfe von Toten vom Friedhof mit Geweihen dran. Um die reichen Kunden zu beeindrucken. Sie lebten davon, so zu tun, als wüssten sie alles über etwas, das es nie gegeben hat.«
    Zack war sprachlos.
    In diesem Augenblick stand Moe auf und gähnte. Er trottete auf sie zu. Seine Ohren waren größer als je zuvor.
    »Nein«, sagte Zack. »Nein. Das kann nicht sein. Und was ist mit Moe, dem Trollhund? Ernesto hat einiges über Trollhunde gelesen. Schwimmhäute, auf Bäume klettern ...«
    Sie streckte die Hand zu Moe aus und er kam zu ihr und schnüffelte an ihren Fingern.
    »Es gibt wahrscheinlich viele Hunde in Rockscar mit Schwimmhäuten«, sagte sie und sah noch immer zu Moe. »Vielleicht hat es mit der Fischerei vor langer Zeit zu tun.«
    »Bist du sicher? Was haben sie gemacht? Sind sie vom Boot gesprungen und haben die Fische ins Netz getrieben?«
    »Ich weiß es nicht.Vielleicht. Wen kümmert das?«
    Zack fühlte sich wie ein Soldat, der immer weiter über das Schlachtfeld taumelte: Explosionen, Gewehrschüsse, ein Schock jagte den nächsten.
    »Willst du mir damit sagen«, fragte er mit erhobener Stimme, »dass du nichts von alldem bist, was du behauptest zu sein? Das waren alles nur Lügen?«
    Sie antwortete nicht, streichelte immer noch Moe.
    »Ich habe gerade herausgefunden, wer mein echter Vater ist«, sagte Zack. »Gerade eben.«
    Moe rollte sich wieder auf den Rücken. Magdalena kniete sich neben ihn auf den Boden und kraulte ihn unter dem Kinn.
    Zack sah sich im Hof um. Die wilde Zeder mit dem fantastischen Baumhaus darin; der Bahndamm und die Gleise, wo es dem Eis-Engel auf wundersame Weise gelungen war, nicht vom Güterzug platt gewalzt zu werden; dieses Mädchen oder diese Frau oder was auch immer sie war, mit ihrem seltsamen Akzent und ihrem mutigen, geheimnisvollen Gesicht.
    »Irgendetwas war da oben mit mir im Baum«, sagte er langsam. »Und irgendetwas hielt mich davon ab, mich Golightly auf der Excelsior Avenue zu nähern. Etwas genau ... wie es der Bürgermeister beschrieben hat, etwas Dunkles und ...«
    »Das bildest du dir ein«, sagte Magdalena. »Bei dir war in letzter Zeit viel los. Seit du mit deinem Van unterwegs bist und auf Schienen herumkurvst - wahrscheinlich steht dein Gehirn enorm unter Stress. Das erklärt diese Erlebnisse. Es gibt wirklich keine Trolle.«
    »Also betrügst du Ernesto Scarspring, einen seltsamen, aber anständigen Jungen. Du machst dich auf die Jagd nach einem Troll, von dem du weißt, dass es ihn nicht gibt. Wie viel willst du ihn dafür bezahlen lassen?«
    Magdalena tätschelte Moe und er stand auf.
    »Ich verlange gar nichts. Dieser Junge Ernesto wird seine Katze bekommen. Dafür werde ich sorgen, egal wo sie ist. Und wenn er immer noch Beweise für Trolle braucht, werde ich für Schädel und Fußspuren und all diese Dinge sorgen, wie es die Trolljäger immer schon getan haben. Und alle sind glücklich

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