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Dark Road

Titel: Dark Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Haptie
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runzelte die Stirn. Zack hatte den Eindruck, dass sie konzentriert nachdachte.
    »Ich denke, dass es das Beste sein wird, wenn ich dir helfe, Ernesto«, sagte sie schließlich. »Es ist nicht nötig, irgendeinen noch so guten Detektiv zu fragen.« Sie warf Zack einen kurzen Blick zu. »Und dieser Junge und sein besonderer Hund werden ebenfalls mithelfen. Er schuldet mir einen Gefallen.«

 
KAPITEL 47
    Der strahlend heiße Nachmittag war in einen trüben, düsteren Abend übergegangen. Mr. Meakin hatte Clovis gebeten, ein wenig länger zu bleiben. Dann war er in seinem Büro verschwunden. Er hatte einen Kunden und durfte nicht gestört werden.
    Um sechs Uhr, wenn er normalerweise nach Hause ging, saß Clovis an dem schiefen Küchentisch vor einem halb leeren Glas Limonade. Das Wasser schmeckte so scheußlich, dass noch nicht einmal die Zitronen und der Zucker es überdecken konnten.
    Er hatte die letzten beiden Wochen damit verbracht, in den unsichtbaren Karten zu lesen. Mr. Meakin war nickend und lächelnd um ihn herumgeschwirrt und hatte ihm nicht erlaubt, irgendetwas anderes zu tun.
    Das Lesen der Karten war einfacher geworden, mittlerweile konnte er mehr erkennen. Und er hatte etwas verstanden - dass Silas Meakin etwas ganz Bestimmtes mit ihm vorhatte.
    Clovis nippte an seiner fauligen Limonade. Er war erschöpft und legte den Kopf auf seinen Arm. Sofort erschien wieder das albtraumhafte Bild ihrer Fahrt auf den Schienen vor seinem inneren Auge. Ruckartig setzte er sich auf und schaute sich in der Küche um. Er nahm noch einen Schluck Limonade.
    Unabsichtlich legte er erneut seinen Kopf ab, und sofort wurde er von einem anderen Schrecken erfasst: das Geheimnis, das er weder lösen oder auch nur aussprechen wollte. Er dachte an Zack, an Frankie Browns unbedachte Kommentare und das Foto von Steward Golightly und Mariette an der Wand des Mitternachtscafes.
    Unglücklich nickte er langsam ein.
    Er erwachte vom Quietschen eines Schrankes. Mr. Simou, der Geselle, füllte gerade heimlich die Kaffeekanne wie ein kaffeekochender Einbrecher.
    Clovis blinzelte mit verschlafenen Augen.
    »Geht es dir gut?«, flüsterte Mr. Simou.
    »Müde«, flüsterte Clovis zurück.
    »Warum bist du noch nicht nach Hause gegangen?«
    »Mr. Meakin möchte, dass ich noch etwas für ihn erledige. Irgendein Kunde, den ich treffen soll.«
    Mr. Simous freundliches Gesicht verdüsterte sich. »Na dann will ich hoffen, dass es nicht der ist, mit dem er gerade in seinem Büro sitzt.«
    »Wer denn?« Clovis fühlte sich immer noch nicht ganz wach.
    »Bürgermeister Scarspring höchstpersönlich«, sagte Mr. Simou, immer noch mit leiser Stimme. »Und sein gefährlicher kleiner Freund Steward Golightly.«
    Clovis hatte Mund und Augen aufgerissen. Mr. Simou, die Küche und der kochende Kaffee - alles wurde plötzlich ganz scharf.
    »Trink den«, sagte Mr. Simou, schenkte ihm Kaffee ein und rührte um, »damit du deine fünf Sinne beisammen hast.«
    Clovis nahm die emaillierte Tasse. Es war Mr. Simous eigene, mit seinen Initialen S.S. in den Griff graviert. Er nippte vorsichtig daran. Der Kaffee war sehr heiß und sehr stark.
    »Ich will die nicht treffen«, sagte er.
    »Du musst nur die Nerven behalten«, sagte Mr. Simon. »Vielleicht bleibe ich auch noch ein wenig länger, dann kannst du mir danach erzählen, was passiert ist.«
    Clovis brachte ein Lächeln zustande. Mr. Simou war ein hart arbeitender, gesetzestreuer, freundlicher Bürger. Wenn er eine Ahnung von Clovis’ wirklichem Leben hätte, würde er vermutlich sofort Reißaus nehmen.
    »Danke«, sagte er leise und versuchte zu lächeln. Mr. Simou lächelte zurück.
    Die Küchentür wurde aufgerissen.
    »Ah, hier sind Sie, Mr. Greenwood«, sagte eine vertraute Stimme. »Kommen Sie doch bitte zu uns nach oben. Ich habe Klienten, die es kaum erwarten können, Sie kennenzulernen.«
    Mr. Meakin war offenbar lautlos die Treppen heruntergeschlichen.
    »Mr. Greenwood fühlte sich nicht wohl«, sagte Mr. Simou über das Waschbecken gebeugt. »Er trinkt gerade noch seinen Kaffee aus.«
    »Tatsächlich?« Mr. Meakin sah keinen der beiden wirklich an. »Nun, kommen Sie, Mr. Greenwood. Und Sie können gehen, Mr. Simou. Sicher fragen sich Ihre Frau, Ihr Sohn und das Baby schon, wo Sie bleiben.«
    »Ja, Sir, danke, Sir«, sagte Mr. Simou.
    Clovis sank das Herz in die Hose, er fühlte sich völlig allein.
    Er stand auf und bemerkte, dass Mr. Meakin noch ausgewählter gekleidet war als sonst. Trotz der Hitze

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