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Dark Secrets: Gesamtausgabe

Dark Secrets: Gesamtausgabe

Titel: Dark Secrets: Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Steel
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Gesicht.
    „Lass mich los!“ Sie entwand sich seinem Griff. Tränen der Wut stiegen in ihr auf. „Was denkst du, wer ich bin? Ich bin keine der Hunderten, die du gefickt hast, um deine Frau zu vergessen! Ich bin nicht weniger wert als Du! Als
sie
! Du kennst mich nicht! Du hast keine Ahnung, wer ich bin!“, rief sie. „Ich bin …!“ Plötzlich verließen sie Mut und Stimme gleichermaßen. Sie schluchzte auf, hatte sich aber im nächsten Moment wieder im Griff.
    „Ich bin … müde!“ Sie ging an Nicolai vorbei ins Schlafzimmer, schloss die Tür hinter sich ab und ließ sich daran weinend hinabgleiten, bis sie auf dem Boden saß. Ihr Gesicht fiel in ihre verschränkten Arme. Dann ließ sie ihren Tränen freien Lauf.
    *
    Ein Klopfen dicht an ihrem Ohr ließ Amanda auffahren. Sofort spürte sie einen stechenden Schmerz im Arm und in der Seite. Blinzelnd öffnete sie beide Augen und bemerkte, dass sie auf dem Boden lag. Sie musste sich dort, direkt vor der Tür sitzend, buchstäblich in den Schlaf geweint haben. Mit einem resignierten Stöhnen schob sie die Haare aus dem Gesicht und stand auf, als es noch einmal klopfte. Ihre Augen und die Nasenflügel fühlten sich geschwollen an.
    Als sie die Tür öffnete, stand nicht Nicolai davor, sondern Spock. Selbst in seiner sonst so beherrschten Miene, flackerte kurz Verwunderung, vielleicht sogar ein Hauch von Schock auf.
    „Ich muss ja schlimm aussehen“, krächzte sie.
    Offenbar hatte auch ihre Stimme gelitten.
    Spock wackelte undurchsichtig mit dem Kopf. „Wir müssten relativ zeitig los“, stellte er fest.
    Erst jetzt sah Amanda, dass es noch stockdunkel war. „Wo ist Nicolai?“
    „Er ist unten und bereitet alles vor.“
    Amanda kam nicht dazu Spock zu fragen, was es da vorzubereiten gab, denn er zog sich schon wieder zurück. „Wenn wir in zehn Minuten loskönnten, wäre das hilfreich.“
    Mit diesen Worten war er aus der Suite verschwunden.
    Amanda sog tief die Luft in ihre Lungen. Ihr Brustkorb schmerzte noch immer dank der unbequemen Schlafposition und nötigte ihr ein neuerliches Stöhnen ab, bevor sie ins Bad schlich.
    Der Blick in den Spiegel war gelinde gesagt ernüchternd. Ihr Gesicht war rot, die Augen verquollen und blutunterlaufen, ihre Nasenflügel und die Oberlippe wund und die Haare zerzaust. Amanda war sich sicher, dass sie noch nie so grässlich ausgesehen hatte, in ihrem Leben. Andererseits hatte sie sich auch noch nie so grässlich gefühlt.
    Sie band sich die Haare im Nacken zu einem losen Knoten, spritzte sich Wasser ins Gesicht und putzte sich mit dem Zeigefinger oberflächlich die Zähne. Dann schlüpfte sie in ihre Schuhe, ging zum Esstisch und suchte ihre Unterlagen in den Koffer und versuchte sich zu sammeln, bis Spock zurückkam. Leider gelang es ihr nicht. Sie hatte Angst davor Nicolai gegenüber zu treten, gerade jetzt, wo sie sich das letzte Mal sehen würden.
    Vielleicht würden sie sich wegen der Anlage in ein paar Jahren wiedersehen, aber das würde etwas anderes sein.
    Nichts war mehr so, wie es noch zehn Stunden gewesen war; oder wie es sich zumindest angefühlt hatte.
    Sie schüttelte den Kopf und bat Spock herein, als es klopfte. Mit dem Koffer unter dem Arm lächelte sie ihn tapfer an. Obwohl er offenbar nicht der Typ Mann war, der lächelte, entspannte er sein Gesicht ein wenig.
    „Kommen Sie“, sagte er ernst und führte Amanda aus der Suite, den Gang hinab zum Treppenhaus.
    Der Weg vom achten Stockwerk hinab in die Tiefgarage, den sie zusammen schweigend absolvierten, zog sich quälend in die Länge. Amanda krampfte ihre Finger um den Koffer, während der Gedanke an Nicolai die Nervosität in ihrem Körper überschwappen ließ. Scharf sog sie die Luft ein, bevor Spock die schwere Tür zum Parkhaus für sie aufhielt, wo ihr der beißende Geruch von Kohlenmonoxid entgegenschlug. Unweigerlich suchte sie die Autoreihen nach Nicolai ab.
    „Hier entlang.“ Spock nahm Amandas Arm und zog sie respektvoll, aber bestimmt zu einem weißen Geländewagen, dessen Scheiben schwarz abgetönt waren. Als er die Hintertür öffnete, wartete Nicolai schon auf sie. Ihr Herzschlag setzte aus. Er schien unsicher, und seine Augen weiteten sich voller Schrecken, als er sie sah. Offenbar verfehlte ihr derangierter Zustand seine unfreiwillige Wirkung bei ihm nicht.
    „Hi“, sagte er leise, während Spock sich auf den Fahrersitz setzte.
    „Hi“, antwortete Amanda, versucht eine gewisse Robustheit in ihre Stimme zu legen. „Hast du den

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