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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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angenommen.«
    Gut. Sie konnte sich nicht vorstellen, mit ihm ins Bett zu steigen, ihn zu küssen oder … Sie sollte lieber nicht daran denken.
    »Wir sind beide noch nicht bereit dazu, wieder in einem Zimmer zu schlafen«, fuhr Alex fort. Seine Finger krampften sich um das Steuerrad. »Wir sollten einen Schritt nach dem anderen tun. Wer weiß, manchmal geschehen merkwürdige Dinge.«
    Marla widersprach nicht. Konnte es nicht. Sie spürte keinen Funken Verlangen nach diesem Mann, der ihr Gatte war. Warum, das wusste sie nicht. Gutaussehend und durchtrainiert war Alexander Cahill schließlich, außerdem erfolgreich, früher als Jurist, jetzt als Geschäftsmann … und doch strahlte er etwas aus, das nicht ins Bild passte. Eine Kälte hinter seinem charmanten Äußeren – eine Grobheit, die er nicht hinter Eleganz, Bildung und Vornehmheit verbergen konnte.
    Vielleicht existiert das alles nur in deinem Kopf. Irgendwie, Marla, wirst du es herausfinden müssen. Und Alex wird dir nicht dabei helfen. Niemand wird dir helfen.
    Straßenschilder glitten an ihnen vorbei, als Alex den Berg hinauffuhr. Stanyan, Parnassus, Willard … Namen, die ihr bekannt vorkamen und ihr doch nichts sagten. Straßen, die sie hätte kennen müssen. Zwar stand Lars ihr ständig zur Verfügung, aber sie wollte ihn nicht für ihre Pläne in Anspruch nehmen. Sie brauchte ihre Unabhängigkeit. Freiheit. Selbstvertrauen.
    Die Scheibe beschlug von ihrem Atem, als sie sich zur Seite wandte, um die Geschäfte am Straßenrand zu betrachten. Cafés, kleine Lebensmittelläden, Blumenhändler, Apartmenthäuser, den ganzen Berg hinauf bis zur Kuppe. Bis zum Haus.
    Alex öffnete mit der Fernbedienung das Tor zum Gelände und passierte es. Marla blickte zu dem Haus auf, das hoch auf dem Berg aufragte, mit steilen Giebeln über Erkern, Fensterscheiben, hinter denen Licht schimmerte, Schornsteinen, die sich stolz über alldem in die Höhe reckten. Zu Hause, dachte sie, glaubte aber nicht recht daran.
    Sie hatte immer noch das Gefühl, dass etwas nicht stimmte.

    Nick trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad seines Pick-ups. Er hätte sich selbst ohrfeigen mögen. Während er durch die Frontscheibe in die düstere Nacht hinausblickte, wurde er das Gefühl nicht los, dass er manipuliert wurde. Aber von wem?
    Von Marla? Er biss die Zähne zusammen, als er sich daran erinnerte, wie sie auf dem Boden gelegen und gewürgt hatte, dem Ersticken nahe. Sie war ihm so klein und verletzlich vorgekommen, und nicht zum ersten Mal fragte er sich, warum ihr schlecht geworden war. Ein Virus? Verdorbenes Essen? Oder hatte jemand sie vergiftet – ihr ein Mittel gegeben, das Erbrechen auslöste?
    Unmöglich.
    Aber sie glaubte, einen Einbrecher gehört zu haben.
    Warum würde jemand ihren Tod wollen?
    Und wie war der Einbrecher ins Haus gekommen?
    Oder wieder hinaus? Das Haus war eine verdammte Festung.
    Vielleicht war er noch nicht fort.
    »Verdammte Scheiße«, knurrte Nick, steckte seine Schlüssel ein und stieg aus dem Pick-up. Er hatte den Wagen ein paar Straßen vom Hotel entfernt abgestellt und hoffte, ein Spaziergang durch den eisigen Nebel und Regen würde ihm helfen, einen klaren Kopf zu bekommen.
    Zum ersten Mal seit Jahren hatte er den Wunsch gehabt, Marla zu beschützen, sie in die Arme zu nehmen und gegen jeden Angriff zu verteidigen.
    Wie ein verdammter mittelalterlicher Ritter in … nun ja, leicht verbeulter Rüstung. Die Hände tief in den Taschen seiner Jacke vergraben, überquerte er die Straße und betrat das Hotel. Minuten später hatte er den ersten Stock erreicht. Gerade als er seine Zimmertür öffnete, klingelte das Telefon.
    Er hob den Hörer ab, noch bevor sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte. »Nick Cahill.«
    »Gut, dass ich dich erwische. Ich fürchtete schon, dir wieder mal eine Nachricht hinterlassen zu müssen.« Es war die vertraute rauhe Stimme von Walt Haaga.
    »Was gibt’s?« Nick ließ sich aufs Bett fallen und schleuderte seine Schuhe von sich.
    »So einiges«, antwortete Walt und hustete. »Ich habe neue Informationen. Fangen wir mit Pam Delacroix an.«
    »Ganz wie du meinst.«
    »Das ist mal eine interessante Lady. Hat von ihrem Ex gelebt, betätigte sich aber auch ein bisschen als Maklerin und hat sich mit Schriftstellerei und Jura beschäftigt. Ihr Interesse galt offenbar vorrangig Sorgerechtsfällen. Sie hat an einem Buch gearbeitet, das sich mit Elternrecht, Ersatzmüttern und Adoptionsfragen beschäftigt. Ihre

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