Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
quälten.
    Marla schüttelte den Kopf und sah Nick blinzelnd an. »Es tut mir leid. Das hilft mir nicht weiter. Ich glaube dir, wenn du sagst, dass Pam hier gewohnt hat, aber ich könnte es dir nicht bestätigen.«
    »Es war nur so eine Idee. Ein Schuss ins Blaue.«
    »Der leider sein Ziel nicht erreicht hat«, ergänzte Marla. Allmählich vertraute sie Nick, begann sich auf ihn zu verlassen. Auch wenn sie sich zugleich sagte, dass das reiner Wahnsinn war.
    Denk an gestern Nacht, Marla. Du darfst ihm nicht trauen und dir selbst in seiner Gegenwart schon gar nicht. Jedenfalls nicht, wenn Gefühle im Spiel sind. Nick lehnte mit dem Rücken zu ihr am Geländer und blickte aufs Wasser. Der Wind spielte mit seinem schwarzen Haar, seine Jacke war hochgerutscht und gab den Blick frei auf den Ledergürtel und den verblichenen Jeansstoff der Levis über seinem festen, knackigen Hintern.
    Als er sich nach ihr umsah, wandte Marla hastig den Blick ab. »Wir sollten gehen«, sagte sie. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie sein durchtriebenes Lächeln. Zum Teufel mit ihm. Es war ihm nicht entgangen, dass sie ihn gemustert hatte. Womöglich hatte er sich sogar absichtlich in Positur gestellt. Manchmal war er so dreist. So arrogant. Solch ein Mistkerl. Marla ging zurück zum Wagen. Dabei rief sie sich selbst zur Ordnung. Was um alles in der Welt hatte er nur an sich, dass sie sich immerzu vorstellen musste, mit ihm zu schlafen – selbst wenn sie gerade vollauf damit beschäftigt waren, die Rätsel zu lösen, die ihr vergessenes Leben ihr aufgab?
    Verdammt.
    Im Pick-up rückte sie so weit wie möglich von Nick ab. »Ich muss mit Paterno sprechen«, erklärte sie, als er anfuhr. »Ich habe ihm versprochen, eine Aussage zu Protokoll zu geben.«
    Nick sah auf seine Uhr. »Können wir vorher noch einen Zwischenstopp einlegen?«
    »Wo?«
    Er grinste frech und erwiderte: »Ich finde, wir beide sollten uns mal der Religion zuwenden.« Seine Augen funkelten vor Vergnügen. Er fuhr in Richtung Stadtmitte und bog dann in eine Seitenstraße ein. Fünf Häuserblocks weiter schaltete er herunter und fuhr im Schritttempo weiter. »Das hier ist Cherises und Donalds Revier«, sagte er und zeigte auf eine modern aussehende Kirche. Schiefergrau verputzt, mit tief heruntergezogenem Dach und kupferverkleidetem Kirchturm, stellte die Kirche das imposanteste Gebäude des gesamten Straßenabschnitts dar. Am Tor zum Gelände stand ein neonbeleuchtetes Schild mit den Terminen der Gottesdienste in der nächsten Woche. Der Reverend Donald Favier würde über den Lohn der Sünde predigen. Unter der Ankündigung war ein Psalmenzitat zu lesen. Der asphaltierte Parkplatz sah neu aus und war nur spärlich besetzt mit ein paar Limousinen, einem glänzenden Volvo und einem dunklen Jeep.
    Nick bremste ab. Marla betrachtete die breite Vortreppe und die geschnitzte Flügeltür. »Ich glaube, hier war ich schon mal«, flüsterte sie. Eine Erinnerung drängte an die Oberfläche. Sie biss sich auf die Unterlippe und versuchte, den Nebel in ihrem Kopf zu durchdringen.
    »Gehen wir rein. Mal sehen, was da los ist.« Nick bog auf den Parkplatz ein, und noch bevor er die Fahrertür zugeschlagen und den Schlüssel eingesteckt hatte, war Marla bereits ausgestiegen. Je näher sie herangingen, desto sicherer war sie, diese Kirche schon einmal besucht zu haben. Allerdings nicht bei Tageslicht mit der Gemeinde zu Predigten und Kirchenliedern. Nein, die Bilder, die ihr durch den Kopf geisterten, waren verschwommen und dunkel. Doch sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie sich hier mit jemandem getroffen hatte.
    Sie eilte Nick voraus die wenigen breiten Stufen zum Portal hinauf. Er griff nach dem Türknauf, aber nichts rührte sich. Die Tür war fest verschlossen.
    »Mist«, knurrte Nick.
    »Das ist wohl mein Schicksal«, murmelte Marla. Als Nick sie fragend ansah, fügte sie erklärend hinzu: »Ich stehe in letzter Zeit dauernd vor verschlossenen Türen.«
    »Gott hat offenbar keinen Achtstundentag«, bemerkte er. Marla verzog gequält das Gesicht. »Oder vielleicht ist er gerade zu Tisch gegangen.«
    »Sehr witzig.«
    »Nicht wahr?«
    Sie bedachte Nick mit einem vernichtenden Blick. »Deine Respektlosigkeit ist hier fehl am Platz.« Doch dann konnte sie nicht länger ernst bleiben. Lachend sprang sie die Stufen hinunter.
    »Ich versuche nur, die Stimmung etwas aufzulockern.«
    »Na gut, dann bist du eben doch witzig.«
    Sie folgten einem gepflasterten Weg zur Rückfront des

Weitere Kostenlose Bücher