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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Grund, das alles wieder aufzurühren.«
    »Nicht?«
    »Nein.« Er warf den Becher in einen Abfalleimer. Marla hakte sich bei ihm unter, und gemeinsam gingen sie die von Läden gesäumte Straße entlang, wichen anderen Fußgängern aus, rochen den salzigen Wind.
    »Meinst du nicht, ich habe ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren?«
    »Was würde es nutzen, Mrs Cahill?«
    »Vielleicht gar nichts, aber du erscheinst mir so widersprüchlich. Einmal habe ich das Gefühl, du begehrst mich, dann wieder stößt du mich von dir.«
    »Lass uns eines klarstellen, okay?«, entgegnete er. »Ich begehre dich immer.« Sein Eingeständnis, die Not, die sie in seinem Gesicht erkannte, ließen Marlas Herz schneller schlagen. »Und ich werde dich auch immer von mir stoßen.« Das zu hören tat ihr in der Seele weh, und Schuldgefühle überkamen sie, die gleichen grausamen Schuldgefühle, die sie in seinen nachtdunklen Augen sah. So war es also, wenn die Liebe unter einem schlechten Stern stand, wenn sie nie mit dem Mann zusammen sein durfte, für den sie so viel empfand; so war es, den glühenden Schmerz im Inneren spüren zu müssen, der sicher noch jahrelang nicht vergehen würde.
    Bei dem Gedanken schloss Marla die Augen und versuchte, sich zu fassen. Sie konnte Nick doch unmöglich lieben. Sie kannte ihn nicht einmal. Kannte sich selbst nicht. Was war los mit ihr? Und warum um Gottes willen schmerzte der Gedanke, eine Zukunft mit ihm in den Wind zu schlagen, sie so sehr? »Ich verstehe, was du sagst, glaub mir, und ich will auch keine Schwierigkeiten machen oder alte Wunden wieder aufreißen, alten Schmerz aufwühlen … Aber für mich ist es wichtig, alles über meine Vergangenheit zu erfahren«, erklärte Marla sehr ernst und sah ihn forschend an, erkannte in seinen Zügen den inneren Kampf, den Widerstreit der Gefühle. »Alles«, wiederholte sie entschlossen. »Ganz gleich, wie schwer es zu ertragen ist. Ganz gleich, wie schmerzhaft. Ich will alles erfahren. Das Gute, das Schlechte, das Hässliche.«
    »Es wird dir vielleicht nicht gefallen.«
    »Das ist mir allemal lieber, als mir etwas vorzustellen, zu phantasieren und zu fürchten und einfach nicht zu wissen.« Sie fasste Nick am Ellenbogen, schloss die Finger um das rauhe Leder seiner Jacke. »Sag mir die Wahrheit, Nick. Wie auch immer sie aussieht.«
    »Die ganze Wahrheit?«, vergewisserte er sich, und sie bemerkte, wie sich etwas in seinen Augen veränderte, erkannte den Wechsel von sturer Weigerung zu etwas bedeutend Trügerischerem. Die Luft zwischen ihnen schien zu knistern, als sein Blick von ihren Augen zu ihrem Mund und dann an ihrem Hals hinabwanderte, wo sie ihren Puls heftig pochen fühlte. Wild und unstet.
    »Ja. Alles. Ich will alles.«
    »Himmel, Marla. Du wolltest schon immer alles.«
    »Ich wusste, dass du das sagen würdest.«
    »Erinnerst du dich denn nicht mehr, was gestern Nacht passiert ist?«
    Ihre Finger krallten sich in seinen Ärmel. »Hilf mir, Nick.«
    Er verzog den Mund und sah sie forschend an. »Nur damit du es weißt, ich halte das für einen großen Fehler. Aber wie dem auch sei, du willst es ja nicht anders.« Im nächsten Moment trat er in die Türnische eines geschlossenen Geschäfts, schlang die Arme um sie und zog sie fest an sich. Er senkte den Kopf, suchte begierig ihren Mund und küsste sie heftig und verzweifelt. Hart. Unerbittlich. Atemberaubend. Fest und fordernd rieb sein Mund sich an ihrem, und sekundenlang schmerzten die kleinen Wunden, die die Drähte hinterlassen hatten. Marla rang nach Luft, und in diesem Moment schob sich seine Zunge zwischen ihre Zähne, erforschte intim und kraftvoll ihren Mund. Er schmeckte nach Kaffee, seine Haut war warm, Bartstoppeln kratzten an ihrer Wange.
    Der Schmerz wich der Wonne.
    Sie erbebte tief im Inneren. Ihr Blut kochte. Die Nacht um sie herum löste sich auf. Marla schloss die Augen und ignorierte die warnende Stimme in ihrem Kopf. Ein Prickeln überlief sie, ihr Herz hämmerte, und sie war verloren. Sie legte die Arme um seinen Nacken und klammerte sich an ihn, während seine Zunge mit der ihren spielte.
    Sie konnte nicht genug von ihm bekommen, hielt sich an ihm fest, klammerte sich an diesen Moment am Rand der belebten Straße.
    Eine Glut, wild und gierig, strömte durch ihre Adern. Ihre Haut wurde heiß in der kühlen Luft. Bilder schossen ihr durch den Kopf, sie und er nackt beieinanderliegend, vor ihrem inneren Auge sah sie Nicks muskulösen Körper über ihrem, spürte seine

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