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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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denn nicht abgeschlossen?«
    »Doch.«
    »Und wie …?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Alex, und sein Gesicht wirkte im dämmrigen Flur böse, seine grauen Augen waren kalt wie der Tod. »Aber Mutter vermisst ihre Schlüssel.«
    »Du denkst, ich habe sie gefunden und bin in dein Büro eingedrungen?« Marla fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und tat, als sei sie erschöpft bis in die Knochen. »Ach, Alex, mach dich nicht lächerlich.«
    »Der Bildschirmschoner war eingeschaltet.«
    »Was heißt das?«
    »Dass jemand in den letzten zehn Minuten am Computer gearbeitet hat. Der Rechner ist so programmiert, dass er nach zehn Minuten auf Sleep-Modus schaltet und der Monitor schwarz wird.«
    »Tja, dafür habe ich keine Erklärung.« Sie sah ihn mit leidender Miene an und strich ihm mit der Hand über die Wange. »Du arbeitest zu viel. Geh schlafen, Alex. Wir klären das morgen früh.«
    »Sag mir nur, dass du nicht lügst«, verlangte er mit hartem, abschätzendem Blick.
    »Okay, ich lüge nicht, und du führst dich auf wie ein Irrer!« Sie drehte sich um in der Absicht, zurück in ihr Zimmer zu gehen, doch Alex packte sie am Ellenbogen und riss sie zu sich herum.
    Seine Züge verzerrten sich vor mühsam beherrschter Wut, seine Nasenflügel bebten, seine Lippen bewegten sich kaum. »Reiz mich nicht«, warnte er. Seine Finger gruben sich in die Muskeln ihrer Unterarme. »Das wäre ein schwerer Fehler.« Dann ließ er sie los und stürmte zurück in sein Büro. Wahrscheinlich um festzustellen, dass seine Pistole fort war. Marlas Knie wurden weich. Sie hielt sich am Geländer fest und rief sich zur Ordnung. Sie musste nur noch wenige Stunden in diesem Haus durchhalten. Und jetzt besaß sie eine Waffe.
    Morgen würde sie mit den Kindern fliehen.
    Und wohin? Womit? Du hast kein Geld. Du besitzt keinen Ausweis, kein Auto.
    Doch sie würde eine Möglichkeit finden, diesem Gefängnis zu entkommen.
    Und wenn es ihr Tod sein sollte.

18.
    I ch schwöre, wenn du versuchst, mir meinen Sohn zu nehmen, bringe ich dich um!« Alex’ Gesicht senkte sich drohend über sie. Sie standen in der Eingangshalle. Wut verzerrte seine Züge, seine grauen Augen waren dunkel vor Hass.
    Nein! O Gott, nein!
    Marla riss die Augen auf. Ihr Herz hämmerte wild. Sie war schweißgebadet.
    Sie war allein. In ihrem Bett. Im Dunkeln. Irgendwo draußen scharrte ein Ast über ein Fenster, und im Erdgeschoss tickte die alte Standuhr, doch Marla war allein.
    Langsam ließ der schreckliche Alptraum sie los. Marla setzte sich auf, krallte die Finger in die Bettdecke, zog sie an ihre Brust. »Es war ein Traum«, sagte sie zu sich selbst. »Nur ein Traum.« Sie sah auf die Uhr. Halb fünf. Es war noch nicht einmal hell draußen. Sie rieb sich die Arme, aber der Alptraum verblasste nicht. Das Bild war klar und deutlich und blieb. Es hatte sich tief in ihr Gehirn eingebrannt, eine Wiedergabe irgendeiner anderen Szene, einer Szene, die mit betäubender Deutlichkeit zurückkam.
    »Damit kommst du mir nicht davon«, hatte Alex geknurrt. »Ich lasse nicht zu, dass du ihn mitnimmst.«
    »Warte es nur ab, du Dreckskerl«, hatte sie ihn angefaucht und wollte auf ihn losgehen. »Ich bringe dich vor Gericht, ich schrecke vor nichts zurück, aber mein Kind soll nicht in dieser … Farce einer Ehe aufwachsen müssen. Wo ist er?«
    »Hier nicht.«
    »Unsinn!«
    »Such doch selbst.«
    »Wenn du ihm etwas angetan hast …« Ihre Stimme versagte, erstickt von der Vorstellung. »Ich schwör’s dir …«
    »Nein. Er ist in einem Versteck.«
    »Ich glaube dir nicht.« Sie war die Treppe hinaufgesprungen, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, und Alex folgte ihr nicht. O Gott, er sagte die Wahrheit. Sie hastete zu den Schlafzimmern und nahm über das Klopfen ihres Herzens hinweg nur verschwommen wahr, dass das Telefon klingelte. Das Kinderzimmer war leer. Kalt, kahl. Sie sah in den anderen Zimmern nach, wusste jedoch im Herzen, dass es stimmte. Dieses Haus, dass sie so oft für ein Märchenschloss gehalten hatte, war kalt und herzlos, kein Personal, keine Familie, kein … Baby. Inzwischen war sie außer Atem, erst vor wenigen Tagen hatte sie in den Wehen gelegen. Sie stieg die Treppe wieder hinunter und hielt am Absatz zum Wohnbereich inne. Ans Geländer geklammert, sah sie Alex, der ihr den Rücken zukehrte und telefonierte. Er sprach leise, doch sie konnte ihn verstehen.
    »Ja … ja, ich sagte doch, ich komme. Warte nur … Ich weiß nicht … zwei Stunden, vielleicht

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