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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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drei … Ich muss hier noch etwas erledigen … Ja, ich weiß … Ich dich auch …« Seine Geliebte, er sprach mit seiner Geliebten und … und das alles hing irgendwie mit dem Baby zusammen. »Halte durch … genieße das Meer, geh am Strand spazieren … Aber beruhige dich … So ist es gut.«
    »Wer war das?«, fragte Marla und eilte die restlichen Stufen hinunter.
    Er legte auf und fuhr mit schuldbewusstem Blick herum.
    »Wo ist mein Kind?«, verlangte sie zu wissen.
    Da packte Alex sie. Blitzschnell umfasste er ihre Oberarme mit seinen großen Händen, hielt sie wie in einem Schraubstock. Sie spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Sein Griff war so fest, dass sie überzeugt war, er könnte ihr die Knochen brechen, als seien es Streichhölzer. Sein Gesicht war verzerrt von einem übermächtigen Hass, Speichel sprühte von seinen Lippen, als er sie schüttelte und zischte: »Treib mich nicht zum Äußersten. So hatten wir es schließlich geplant.«
    »Den Teufel haben wir!«, widersprach sie.
    »Wir haben ein Abkommen.«
    »Hatten. Wir hatten ein Abkommen. Ich will es nicht mehr! Und ich schwöre bei Gott, mein Baby nehme ich mit. Fort aus diesem grauenhaften Haus mit all diesen Lügen, diesen Betrügereien.«
    »Droh mir nicht«, warnte er. »Die Sache ist mir todernst, und ich schwöre dir, wenn du mir meinen Sohn nimmst, bringe ich dich um!«
    Und dann … Was dann? Marlas Erinnerung ließ sie wieder im Stich. Zitternd saß sie auf dem Bett. »O Gott«, flüsterte sie und vergrub das Gesicht in den Händen. In was hatte sie sich da hineingeritten? Wer war sie? Welche Frau würde denn mit ihrem Mann um das Schicksal ihres Kindes feilschen? »Reiz mich nicht. Das wäre ein schwerer Fehler«, hatte er sie letzte Nacht gewarnt.
    Marla war in ihr Schlafzimmer getaumelt, hatte im Dunkeln gelegen, an den spitzenbesetzten, spinnwebartigen Betthimmel hinaufgestarrt und gewartet, bis sie ihn davonfahren hörte. Wie er es immer tat. Wohin fuhr er? Mit wem traf er sich? Was trieb er? Schließlich war sie ohne Antworten auf ihre Fragen eingedämmert, hatte unruhig geschlafen und in den wachen Momenten immer wieder vergeblich versucht, einen Plan zu erdenken, wie sie ihre Kinder dem tyrannischen Vater entreißen, sie retten konnte.
    Wovor? Vor wem?
    Wenn sie sich doch nur erinnern würde!
    Verdammt noch mal, sie würde sich erinnern. Sie griff unter die Matratze. Alex’ Pistole lag noch da, wo sie sie versteckt hatte. Griffbereit. Marla besaß eine Waffe und Eugenias Schlüsselbund – bestimmt würde sie auch einen Zündschlüssel für eines der Autos finden, und wenn sie noch einmal gründlich in Alex’ Dokumenten nachforschte, fand sie vielleicht auch Zugang zu einem der Bankkonten. Sie musste ihre Kontodaten und irgendeine Art von Ausweispapier finden, dann konnte sie Geld abheben – vielleicht von einem Geldautomaten … Wenn sie doch nur ihre PIN wüsste.
    Ihr Kopf dröhnte.
    Sie musste es tun. Sie musste irgendwie aus diesem Schlamassel herauskommen.
    Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Heute ist der Tag, an dem du fliehst und zu leben beginnst.
    Die Tür zur Suite öffnete sich einen Spalt.
    Sie fuhr zusammen. Griff nach der Pistole.
    Ihre Finger schlossen sich um das kalte Metall, als die Tür weiter geöffnet wurde. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Schweißperlen traten ihr auf die Stirn.
    Du nimmst mir meine Kinder nicht weg, du Dreckskerl, dachte sie in der Erwartung, Alex zu sehen. Sie hielt den Atem an, kniff die Augen zusammen, und dann erschien ein Männerkopf in der Türöffnung.
    »Marla?«
    »Nick!« Erleichtert sank sie in sich zusammen. Nick. Gott sei Dank. Sie stand kurz vor dem Zusammenbruch.
    Er trat ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Sein Oberkörper war nackt, er trug nur eine zerschlissene Jeans. »Ist alles in Ordnung?« Seine Stimme war Balsam für ihre Seele. Tränen brannten in ihren Augen. »Ich dachte, ich hätte dich schreien gehört.«
    »Das … kann schon sein. Doch, ja, ich habe geschrien.« Marla zog die Hand unter der Matratze hervor, ohne die Pistole. »Ich habe geträumt, hatte einen Alptraum, und er erschien mir so wirklich.« Sie saß immer noch im Bett und fuhr sich mit gespreizten Fingern durchs Haar. »Ich habe geträumt, dass Alex … dass er mir vorgeworfen hat, ich wollte ihm das Baby wegnehmen, er … er hat gedroht, mich umzubringen. Aber das ist wirklich passiert. Ich weiß es. Wir standen in der Eingangshalle,

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