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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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gesprochen, das vor Jahren gefeuert wurde. Das ist die Frau, die mir auch von der Hysterektomie erzählt hat. Sie sagte, Marla hätte womöglich einmal eine kurze Affäre mit ihrem Cousin Montgomery gehabt, nur um Alex zu ärgern.« Janet wischte sich den Pony aus den Augen. »Aber trotz allem sind Marla und Alex zusammengeblieben. Aus Liebe? Das glaube ich nicht.«
    »Du meinst, wegen des Geldes?«
    »Darauf möchte ich wetten.«
    Dem hatte Paterno nichts entgegenzusetzen, doch er war noch nicht überzeugt, dass Janet mit ihrer Theorie recht hatte. »Und wie hätte Marla dann ihre Schwangerschaft vorgetäuscht? Die richtige Marla?«
    »Entweder haben die beiden Frauen die Rollen getauscht – was schwierig gewesen sein dürfte, weil in dem Herrenhaus so viele Menschen leben – oder sie hat sich entsprechend gepolstert, wie Schauspielerinnen es tun. Sie musste nur darauf achten, dass niemand sie jemals unbekleidet sah. Morgendliche Übelkeit und all die anderen Symptome vorzutäuschen ist nicht so schwierig – vielleicht hat sie sogar ein paar Pfund zugenommen, um ein runderes Gesicht zu bekommen. Vergiss nicht, meiner Meinung nach war nicht nur der Ehemann, sondern auch der Hausarzt – Robertson – eingeweiht.«
    »Warum hätte Robertson da mitspielen sollen?«, gab Paterno zu bedenken. Janets Argumente waren nicht zu beweisen, und doch … vielleicht war etwas dran.
    »Aus dem gleichen Grund wie alle anderen auch. Geldgier. Die Cahills spenden eine ganze Menge für seine Klinik und für Bayview und womöglich sogar für Robertsons Pensionskonto.«
    »Und du bist dir sicher?« Er massierte seinen verspannten Nacken und dachte über Janets Theorie nach. Sie täuschte sich selten, doch dieses Mal erschien ihr Szenario zu sehr an den Haaren herbeigezogen. »Da muss noch so manche Lücke gefüllt werden«, sagte er.
    »Findest du?«
    »Deine Theorie hat mehr Löcher als ein verdammtes Sieb«, knurrte Paterno, doch teilweise fand er die Geschichte schon erstaunlich stimmig. Sein Sodbrennen meldete sich wieder einmal, und er öffnete eine Schublade und kramte nach seinem unvermeidlichen Antazidum.
    »Tja, alles bleibt Spekulation, bis wir Beweise haben.«
    »Ich weiß einfach nicht, ob ich das glauben soll«, flüsterte Paterno und sah Janet skeptisch an. »Es bleiben zu viele Leerstellen.« Er öffnete das Röhrchen und schob sich vier oder fünf Tabletten in den Mund. »Wenn nun jemand den Schwangerschaftsschwindel entdeckt hätte? Ist es nicht wahrscheinlich, dass irgendwer im Krankenhaus oder im häuslichen Bereich etwas davon gemerkt und das Geheimnis ausgeplaudert hätte? Und wenn Kylie abgesprungen wäre oder ein Mädchen bekommen hätte … Zum Teufel … Das ist einfach absolut unglaublich.« Er kaute die Tabletten. Sie schmeckten beschissen, aber sie halfen.
    Janets Grinsen wurde breiter. Sie war sich ihrer Sache so verdammt sicher. »Finden wir’s raus, okay?«
    Er schluckte die Tabletten. »Du glaubst also, du hättest den Fall schon gelöst, wie?«
    Sie lachte schnaubend. »Deswegen bekomme ich ja ein so großzügiges Gehalt.«
    »Und den Ruhm und die Ehre.« Paterno lachte freudlos. »Vergiss nicht den Ruhm und die Ehre.«
    »Niemals.«
    Paterno wandte sich zu seinem schwarzen Brett um, auf dem die Fotos vom Unfallort und von Pam Delacroix’ schrottreifem, blutverschmierten Mercedes angepinnt waren. »Wozu dann der Unfall? Warum sollte Marla umgebracht werden?«
    »Eben das weiß ich nicht«, gab Janet zu, und Paterno betrachtete noch einmal das Foto auf Kylie Paris’ Führerschein. Sie und Marla sahen sich ähnlich genug, um einen Rollentausch durchziehen zu können, und trotzdem blieben zu viele Fragen unbeantwortet. Er warf Janet den Führerschein zu. »Tja, wir sollten wohl mal prüfen, ob deine Theorie hieb- und stichfest ist.« Einen Augenblick lang befriedigte es ihn, dass sie jetzt wenigstens neue Anhaltspunkte hatten, denen sie nachgehen konnten, so vage sie auch sein mochten. »Lass uns ein wenig mit MrsCahill plaudern.«
    »Wenn sie tatsächlich MrsCahill sein sollte.«

19.
    M arla drückte James so fest an sich, als hätte sie Angst, jemand könnte ihn ihr aus den Armen reißen, und lehnte sich gegen die Rückwand des Aufzugs in dem Apartmenthaus an der Fulton Street. Über siebzig Jahre alt, aus gelben Backsteinen erbaut, lag es eingezwängt zwischen der Universität von San Francisco und Alamo Square. Somit befanden sie sich ganz in der Nähe des eleganten Herrenhauses am Mount

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