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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte sie nur gewartet. »Laut Staatsarchiv wurde Kylie Paris ein paar Jahre später geboren als Marla Cahill, von einer Frau namens Dolly Paris, die irgendwann mal in einem Herrenclub, in dem Conrad Amhurst Karten und Golf spielte, als Kellnerin gearbeitet hat. Damals war sie nicht verheiratet, hatte keinen festen Freund, schaffte es aber, sich schwängern zu lassen. Gerüchten zufolge war der Vater des Kindes ein Clubmitglied, doch auf der Geburtsurkunde ist sein Name nicht angegeben, und vor fast fünf Jahren ist Dolly gestorben. Sie war herzkrank. Kylie ist mit einer Reihe von Beinahe-Stiefvätern aufgewachsen. Cleveres Mädchen, war gut in der Schule, erhielt diverse Stipendien und hat sich durchs College geschlagen. Nach dem Abschluss hat sie es geschafft, eine Stelle in einer Investmentfirma in der City zu kriegen. Äußerst ehrgeizig, die Kleine. Hatte sogar ein Angebot von der Konkurrenz bekommen.«
    »Hatte? Vergangenheit?«
    »Ja. Sie hat aufgehört. Vor etwa anderthalb Jahren. Völlig unerwartet. Hat kaum Gründe angegeben, aber es passte nicht zu ihr, denn sie war vorher wild entschlossen gewesen, die Karriereleiter hinaufzusteigen. Mehr als alles in der Welt sehnte sie sich nach dem perfekten Leben. Und dann, eines Tages, gibt sie einfach alles auf.« Janets Augen glitzerten. »Seitdem hat keiner aus ihrem Freundeskreis von ihr gehört. Es ist, als wäre sie vom Erdboden verschluckt.«
    »Ist sie tot?«
    »Nein. Sonst würden ihre Wohnungsmiete und Nebenkosten wohl nicht mehr bezahlt.«
    »Und sie werden bezahlt?«, fragte Paterno. Seine Gedanken überschlugen sich. Wer zum Kuckuck war diese Frau – diese potenzielle Halbschwester Marla Cahills? In welcher Beziehung standen die beiden Frauen zueinander?
    »Pünktlich jeden Monat an die Vermieterfirma.«
    »Tatsächlich?«, fragte er noch einmal nach und spürte dieses kribbelnde Hochgefühl, diesen Adrenalinstoß, wie immer, wenn ein Fall kurz vor der Aufklärung stand. »Warum hat sie ihren Job aufgegeben?«
    »Jetzt wird es richtig gut«, kündigte Janet an. »Ich glaube, sie hat aufgehört zu arbeiten, weil sie ein Kind bekam – ein Kind, von dem niemand etwas wissen sollte. Marla Cahills Sohn James.«
    »Oha. Moment mal …«
    »Marla Amhurst Cahill ist unfruchtbar. Vor ein paar Jahren hat sie sich einer Hysterektomie unterzogen, von der ihr Vater nichts wusste. Alles wurde streng geheim gehalten, die Krankenakten von Dr.Robertson sind unvollständig, aber ich habe einen alten Versicherungsantrag ausgegraben, und bingo – da haben wir’s. Eine Totaloperation. Ausgeschlossen, dass James der Sohn von Marla Cahill ist. Aber wenn Conrad Cahill, verrückt, wie er ist, sein Testament ändert und sie nur unter der Bedingung, dass sie einen männlichen Erben hervorbringt, nicht ausschließt, dann kann sie einen Sohn vorweisen.«
    »Einen Cahill- Erben, keinen Amhurst.«
    »Der Alte hat sich schon immer einen Sohn gewünscht. Zwar hat er Marla wie eine verdammte Prinzessin behandelt, aber er wollte einen Jungen.«
    »Er hatte einen«, erinnerte Paterno sie.
    »Ja, aber Rory lebt in einer Anstalt und wird wahrscheinlich nie Kinder zeugen.«
    »Und dann hat seine Tochter einen kleinen Schwindel inszeniert, um ihm einen Enkel zu schenken?« Paterno war noch skeptisch. »Hat ihre Halbschwester, oder wer auch immer diese Frau sein mag, dazu überredet, ein Kind für sie zu bekommen, in ihre Rolle zu schlüpfen, verdammt?«
    »So stelle ich es mir vor. Wie gut, dass Kylie Paris habgierig war und für Geld so ziemlich alles getan hätte, die gleiche Blutgruppe hat, 0 negativ, und tatsächlich einen Jungen bekam.«
    »Das ist ein unverschämtes Glück, wenn du mich fragst.«
    »Sie sind Halbschwestern – haben die gleiche Blutgruppe wie ihr Vater. Aber dann auch noch negativ. Das kommt so viel seltener vor als positiv.«
    Paterno kniff die Augen zusammen. »Und wenn der Ehemann nicht mitmachen wollte?«
    »Hast du je erlebt, dass ein Cahill auf Geld verzichtet?«
    Er schnaubte. »Nur das schwarze Schaf der Familie.«
    »Ja, Nicholas Cahill ist anders.«
    Das entsprach der Wahrheit.
    »Ich traue es Alexander Cahill durchaus zu, dass er der Kopf hinter diesem widerlichen Betrug ist. Er und seine Frau hatten Eheprobleme, wusstest du das? Sie haben sich im Lauf der Jahre mehrmals getrennt, und man munkelt, dass beide nicht allzu viel auf ihr Ehegelöbnis geben. Marla hatte was mit dem Bruder, bevor sie Alex heiratete, und ich habe mit einem Hausmädchen

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