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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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in ihrem Gesicht zu lesen waren. Eugenia brummte etwas Unverständliches und löste die letzte Maschenreihe auf, als sei Marlas eigensinniges Gespräch schuld daran, dass sie eine Masche hatte fallen lassen.
    »Das ist keine gute Idee«, sagte sie schließlich und griff wieder zu den Nadeln.
    »Warum nicht?«, wollte Marla wissen.
    »In deinem Zustand solltest du keinen Besuch empfangen. Und du darfst unter dem Einfluss der Medikamente auch nichts trinken …« Eugenia strickte wie gehetzt, die Nadeln klickten in rasantem Tempo.
    »Nicht einmal ein Glas Wein?«
    »Auf gar keinen Fall.«
    »Aber ich muss meine Freunde sehen … Übrigens, hast du eine Ahnung, wo meine Handtasche geblieben ist? Die, die ich in der Unfallnacht bei mir hatte?«
    Eugenia seufzte. »Ich habe schon damit gerechnet, dass du danach fragen würdest. Am Unfallort war keine Handtasche. Zumindest hat die Polizei sie nicht gefunden. Auch kein Übernachtungsgepäck. Nichts.«
    »Aber da muss doch … Moment mal!«
    »Ich weiß, ich weiß, es klingt merkwürdig, aber das ist alles, was man mir gesagt hat.«
    Widerwillig legte ihre Schwiegermutter das Strickzeug zur Seite. »Bisher ist nichts geklärt. Du weißt schon, was den Unfall betrifft … Vielleicht hat die Polizei deine Handtasche doch gefunden, und sie belügen uns.«
    »Unmöglich … Das wäre doch völlig absurd.«
    »Ach ja?«
    »Ja! Warum sollten die das tun? Weil sie mich irgendeiner Straftat verdächtigen?«, fragte Marla. Das Telefon in ihrer Hand begann zu klingeln. Ohne darüber nachzudenken, meldete sie sich. »Hallo?«
    »Marla. Du bist wach. Schön.« In Alex’ Stimme klang eine gewisse Schärfe mit. »Ich habe gerade mit Detective Paterno gesprochen. Charles Biggs ist heute Morgen gestorben.«
    »O Gott, nein.« Ihre Knie wurden weich, sie glaubte, sich nicht länger aufrecht halten zu können. Jetzt waren es schon zwei Todesopfer.
    »Marla? Alles in Ordnung? Ich wollte dich und Mutter nur über den neuesten Stand informieren. Die Polizei wird sich wahrscheinlich noch einmal melden. Es gibt noch Unklarheiten, was die Todesursache betrifft. Vielleicht waren es nicht allein seine Verletzungen.« Er hielt sekundenlang inne. »Sie glauben, es könnte sich um Mord handeln. Jemand könnte ihm ins Jenseits hinübergeholfen haben.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Marla. Plötzlich wurde ihr eiskalt.
    »Ich auch nicht, aber ich wollte dich vorwarnen.« Alex war reizbar und besorgt. Sie hörte die Anspannung in seiner Stimme, stellte sich seine gehetzte Miene vor. »Paterno gibt nicht auf, bis er etwas gefunden hat. Ich hatte vorher schon mit ihm zu tun.«
    »Ach ja?«
    »Weißt du noch … ach, nein … Er hat mal in einem Fall in Cahill House ermittelt … Alles löste sich in Wohlgefallen auf, aber er schnüffelte weiter herum … Wie auch immer, mach dich auf einiges gefasst. Er wird bestimmt weitere Fragen an dich haben.«
    »Aber ich kann ihm nichts erzählen …«
    »Ich weiß, ich weiß. Sei trotzdem auf der Hut.«
    »Aber er ist von der Polizei.«
    »Von der Polizei San Francisco. Dein Unfall geschah in den Bergen, weit entfernt von der Stadt, und trotzdem übernimmt er den Fall. Hör zu, du darfst ihm nicht trauen, okay? Verlier nicht die Nerven.«
    »Ich habe nichts zu verbergen«, sagte Marla und spürte, wie Alex stutzte.
    Ihr Herz machte einen Satz.
    »Oder doch?«, wollte sie wissen.
    »Natürlich nicht, Liebling. Ich wollte dich nicht beunruhigen. Sei einfach auf der Hut.«
    Innerlich zitternd, voller Angst vor etwas, das sie nicht verstand, nickte Marla, als könne Alex es durch die Leitung hindurch sehen.
    »Was ist denn?«, erkundigte sich Eugenia, deren Lippen weiß geworden waren. Marla reichte ihr das Telefon und kämpfte gegen das dumpfe Dröhnen in ihrem Kopf an. Was geschah mit ihr? Ihr Magen wollte sich umdrehen, wenn sie an den armen Mann dachte, der so grauenhafte Verbrennungen erlitten hatte und jetzt gestorben war.
    Ihretwegen.
    Schlimmer konnte es nicht mehr werden, meinte sie, hatte aber den vagen Verdacht, dass sie sich in diesem Punkt täuschte. Sogar gewaltig.

7.
    H übsche Frisur«, witzelte Joanna auf der vorderen Veranda und wies mit schlanken, ringgeschmückten Fingern auf Marlas Haar.
    »Danke, ich hab’s selbst geschnitten.«
    »Das glaube ich dir sofort.«
    Immer noch erschüttert über die Nachricht von Charles Biggs’ Tod, bat Marla ihre Freundin in das zur Eingangshalle hin gelegene Wohnzimmer. Joanna bewegte sich so sicher,

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