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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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zusammen? »Das stellt Alex wohl so dar. Und vermutlich ist das auch der Grund, warum er mich nicht zu Marla lässt.«
    »Unter anderem.« Er leerte die Dose zur Hälfte und beobachtete, wie sie sich innerlich wand.
    Ihr kleines Gesicht verzog sich ärgerlich. »So ist es doch, nicht wahr?«, fragte Cherise mit einer verächtlichen Geste. »Das ist ein anderes Problem«, sagte sie mit einem gequälten Seufzer. »Ich weiß, Alex ist dein Bruder, aber ich an deiner Stelle würde ihm nicht über den Weg trauen.«
    Tu ich auch nicht. »Warum nicht?«
    »Weil, weil … Er ruiniert das Unternehmen und lügt. Er war schon immer ein Lügner und wird sich auch jetzt nicht ändern. Er ist ständig auf der Hut. Ein Heimlichtuer. Und er hat Geheimnisse, die du nicht glauben würdest.«
    »Aber du kennst sie?«
    »Nicht alle, aber ein paar«, versicherte Cherise. Ihre Augen verdunkelten sich herausfordernd. »Kein Mensch kennt alle Geheimnisse des Alexander Cahill. Nicht einmal seine Frau.«
    »Vermutlich bist du der Meinung, eine gehörige Portion Christentum könnte ihm nicht schaden.«
    »Die würde niemandem schaden.« Cherise’ Lächeln war so künstlich wie ihre Wimpern, mit denen sie jetzt kokett klimperte. »Auch dir nicht, Nick.«
    »Ich werde es mir merken.«
    »Jesus vergibt uns all unsere Sünden. Mir. Alex. Dir.«
    Nick verzog den Mund und musterte seine Cousine. »Ich weiß nicht, Cherise, mein Sündenregister ist ziemlich umfangreich. Er würde lange dafür brauchen.« Wie um seine Worte zu unterstreichen, ließ er sich das Coors-Bier gluckernd durch die Kehle laufen.
    »Glaub mir. Er hat viel Geduld mit uns.«
    Nick lachte und wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab. Cherise hatte so eine gewisse Art, die er schon immer mochte, andererseits konnte sie auch schrecklich lästig sein. Wie ein Chamäleon schien sie sich ihrer Umgebung anpassen zu können, sei es im Debattierclub, in der Drogenszene oder jetzt, in ihrem jüngsten Projekt, in der Welt des Protestantismus.
    »Ich möchte Marla jedenfalls sehen«, erklärte sie, stand auf und griff nach ihrem Schirm. »Ich dachte, du könntest vielleicht einen Besuch bei ihr arrangieren.«
    »Ich werde mit ihr reden.«
    »Wie geht es ihr eigentlich?«, fragte Cherise, als ginge Marlas Schicksal ihr wirklich zu Herzen, so als würde Nick nicht merken, dass sie diese Frage erst nach einer runden Viertelstunde stellte.
    »Es wird schon.«
    »Schön. Ruf mich an. Im Augenblick wohne ich in Cahill House. Die Telefonnummer ist dieselbe geblieben.« Den Regenschirm in der einen Hand, kramte sie mit der anderen in ihrem Handtäschchen, zückte eine Visitenkarte und reichte sie Nick. »Hier, bitte.« Er betrachtete die in einer Ecke aufgeprägten Betenden Hände. In der anderen Ecke standen ihr Name, ihre Adresse und die Telefonnummer, dazu die des Reverends Donald, ihres Mannes, und der Hinweis auf ihre Kirchenzugehörigkeit. »Ich bete für Marla«, sagte sie und legte ihre weiche, glatte Hand auf seine. »Und auch für Alex und dich. Donald betet auch für euch.«
    »Mir wird ganz warm ums Herz«, spottete er.
    »Das ist gut so.«
    »Mensch, Cherise, ich fürchte, du verschwendest deine Zeit.« Er warf die Karte neben das Telefon auf den Nachttisch. »Ich bin seit je ein Sünder. Weißt du nicht mehr?«
    »Ein verirrtes Lamm …«
    »Oder ein verdammter Wolf im Schafspelz.«
    »Du kannst mir nicht ausreden, für dich zu beten, Nicholas.«
    »Ich käme nicht im Traum darauf.«
    »Du bist unmöglich.«
    »Ich gebe mir alle Mühe.«
    »Ich weiß.« Cherise ging zur Tür, und Nick folgte ihr auf Socken. »Also …«, sagte sie und umklammerte den Griff ihres Regenschirms. »Das nächste Mal werde ich mich noch mehr anstrengen, Montgomery zum Mitkommen zu überreden.«
    »Tu das. Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit wir Kinder waren.«
    »Er hat sich nicht verändert«, sagte sie, und ihre Augen wurden ein wenig dunkler. »Spielt immer noch den Rebellen. Kämpft gegen seine Dämonen.«
    »Er hat wohl noch nicht zu Gott gefunden«, bemerkte Nick in Gedanken an Montys Vorliebe für leichte Mädchen, schnelle Autos und Drogen.
    »Ich versuche, ihm zu helfen. Donald auch.«
    Bravo, Donald! , dachte Nick.
    Cherise wechselte das Thema. »Ich freue mich darauf, Marla wiederzusehen. Es ist so lange her. Sie und Alex haben schwere Zeiten hinter sich, weißt du? Sie hatten sich ein paar Mal getrennt.«
    »Tatsächlich?« Das war Nick neu.
    »Ich glaube schon. Ein- oder zweimal

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