Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
nach Bayside bringen lassen, verlass dich darauf.«
    »Du wärst gerade um ein Haar erstickt«, gab Nick zu bedenken.
    Sie schauderte. »Ich weiß«, flüsterte sie. »Und jetzt, bitte …«
    »Nur damit du es weißt: Ich halte das für einen großen Fehler.«
    »Sie muss ins Krankenhaus«, mischte sich Tom in gereiztem Ton ein und beugte sich zu Marla hinunter, um ihren Mund zu begutachten. Sie traute ihm nicht. Nicht eine Sekunde lang. Dennoch konnte sie den Umstand, dass Tom auf Alex’ Gehaltsliste stand, für sich nutzen.
    »Falls noch einmal etwas passiert, sind Sie ja in der Nähe, nicht wahr?«, sagte sie. »Dazu hat mein Mann Sie doch eingestellt, oder?«
    »Ja, schon«, räumte Tom ein, und seine Augen verengten sich ein wenig, »aber mir wäre es lieber, wenn Sie sich von einem Arzt untersuchen ließen.«
    »Ich werde Dr.Robertson aufsuchen. Zu Hause oder in der Klinik.« Gott, das Sprechen tat weh.
    »Der Rettungswagen ist schon auf dem Weg«, sagte Nick.
    »Bestell ihn ab«, verlangte Marla, als die Sirenen bereits weit unten am Fuß des Bergs zu hören waren. Sie sah Nick beschwörend an und strich zart über seinen Handrücken. »Bitte.«
    »Ich erledige das«, sagte Eugenia. »Und anschließend rufe ich Alex an, damit er auch in die Klinik kommt. Phil hat bestimmt nichts dagegen, wenn er dabei ist.« Sie warf einen Blick auf den besudelten Teppich. »In der Zwischenzeit lasse ich das hier reinigen.«
    Marla hatte nicht damit gerechnet, in ihrer Schwiegermutter eine Verbündete zu finden, doch sie war der alten Dame dankbar für ihre Unterstützung. Überhaupt war sie für jede Form von Unterstützung dankbar.
    Eugenia winkte ihren Sohn gebieterisch heran. »Nick, du kannst sie zur Klinik fahren, und ich benachrichtige Alex.«
    »Um Gottes willen …«
    »Tu es einfach, Nick. Tu ein einziges Mal ohne Widerspruch, worum man dich bittet.«
    »Einverstanden?«, fragte Nick an Marla gewandt.
    »Ja.« Alles, nur nicht das Krankenhaus.
    »Gut. Dann sind wir uns ja einig.« Eugenia bedachte Tom mit einem Blick, der jeglichen Protest im Keim erstickte, dann marschierte sie über den Flur zu Alex’ Büro, zog einen Schlüsselbund aus der Jackentasche und schloss die Tür auf. Sekunden später war ihre Stimme am Telefon zu hören, da sie die Tür einen Spalt offen gelassen hatte.
    »Also schön, wie du willst«, sagte Nick und straffte sich.
    Bildete Marla es sich nur ein, oder hatte sie ein zärtliches Glimmen, einen Hauch von Mitgefühl in seinem Blick entdeckt? »Gib mir noch eine Minute Zeit, damit ich mich ein bisschen herrichten kann«, bat sie. Als ob das helfen könnte. Verdammt, sie fühlte sich scheußlich.
    Auf unsicheren Beinen stolperte Marla in ihr Zimmer. Als sie die Deckenlampe einschaltete, bemerkte sie das Chaos neben ihrem Bett. Sie machte einen Bogen um die Glasscherben und den Wasserfleck und ging ins Bad. Dort schöpfte sie sich kaltes Wasser ins Gesicht, spülte sich behutsam den Mund aus und putzte sich die Nase. Dann zog sie sich aus und wusch sich eilig mit dem nassen Schwamm.
    Das Heulen der Sirenen wurde immer lauter, dann entfernte es sich wieder. Als Marla schließlich ihren Jogginganzug angezogen hatte, war nichts mehr zu hören. Sie hatte noch immer ein flaues Gefühl im Magen und brennende Schmerzen im Mund, war aber das Gefühl los, sich noch einmal übergeben zu müssen. Doch beim Anblick ihres Gesichts und ihrer Frisur im Spiegel schrak sie zurück. Nicht dass ihr Aussehen jetzt von Bedeutung gewesen wäre. Sie wollte nur, dass diese Qual ein Ende hatte.
    Nick wartete im Flur auf Marla, das Personal hatte sich zurückgezogen. »Der Rettungswagen?«, fragte sie, wobei sie die Worte nur mühsam herausbrachte. Ihre Mundhöhle fühlte sich wund und zerschunden an.
    »Den habe ich wieder weggeschickt. Die Sanitäter waren nicht gerade begeistert.«
    »Das bin ich auch nicht«, konterte sie.
    »Gehen wir.«
    »Moment noch«, sagte Marla und ging zu Cissys Zimmer. Ihre Tochter lag im Bett, die Schneidezähne in die Unterlippe gegraben, im Arm einen kleinen Plüschlöwen, dem auf einer Seite die Schnurrhaare fehlten. »Ist alles in Ordnung?«, fragte Marla.
    Cissy verdrehte die Augen. »Klar, ganz prima.« Sie blinzelte, kämpfte mit den Tränen.
    »Die Frage war ernst gemeint.«
    »Also dann, nein. Nichts ist in Ordnung. Okay? Das ist alles so unheimlich, Mom«, sagte sie mit zitterndem Kinn, und Marla warf einen Blick zum Schminktisch hinüber, auf dem noch immer Spuren von

Weitere Kostenlose Bücher