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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Natürlich war niemand da, als ich das Licht einschaltete und oben herumlief, nein, -rannte und nach den Kindern sah. Ich habe niemanden gesehen. Also sagte ich mir, dass es nur ein böser Traum war, und bin wieder schlafen gegangen.« Die Erinnerung an ihre panische Angst, ihre Überzeugung, dass sich tatsächlich jemand Zugang zu ihrem Zimmer verschafft hatte, verursachte ihr Gänsehaut. Sie räusperte sich und blickte durch die Frontscheibe. »Ich sagte ja schon, es klingt paranoid.«
    »Du hättest mich rufen sollen.« Die Falten um Nicks Mund und Augen wurden deutlicher.
    »Ich sagte doch, ich hatte geglaubt, es wäre ein Alptraum. Wie auch immer, im Kinderzimmer erlebte ich einen Durchbruch. Ich habe mich an James’ Geburt erinnert .«
    »Tatsächlich? Kamen noch weitere Erinnerungen hoch?«
    »Nein … noch nicht, ich hatte aber das Gefühl, dass es passieren würde, dass ich mein Gedächtnis wiederfinde. Ich habe James eine Weile im Arm gehalten und bin dann wieder ins Bett gegangen. Allerdings fühlte ich mich immer noch nicht ganz wohl. Das Nächste, was ich noch weiß, ist, dass mir plötzlich übel wurde.«
    »Herrgott«, flüsterte Nick.
    »Ich glaube, dass ich mich wieder an alles erinnern werde. Schon bald. Das ist einer der Gründe dafür, dass ich nicht wieder ins Krankenhaus will. Ich möchte keine Medikamente, die den Prozess verlangsamen.« Sie griff nach seinem Arm. »Ich muss mich erinnern, und zwar schnell. Sonst verliere ich den Verstand.«
    »Das kann ich dir nicht verdenken.«
    Sie ließ die Hand sinken, lehnte sich in den Sitz zurück.
    »Wir sind fast am Ziel.« Er riss das Steuer herum und bog in eine Seitenstraße ein. Ein Auto kam ihnen entgegen, das grelle Licht der Scheinwerfer blendete Marla.
    Wie damals! Auf dieser Bergstraße!
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Ihr stockte der Atem.
    Ein Erinnerungsfetzen schoss ihr durch den Kopf. Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie die beiden Lichtsäulen direkt vor sich, spürte den Aufprall. Die Frontscheibe zersplitterte zu Millionen Scherben, eine Frau schrie wie unter der Folter, dann das Kreischen von reißendem Metall.
    »Der Unfall …«, flüsterte Marla bebend, von Grauen erfasst. Sie durchlebte diesen Augenblick des Entsetzens noch einmal und versuchte, ein imaginäres Bremspedal durchzutreten. Lebhaft sah sie die Szene vor sich, sah den außer Kontrolle geratenen Schwerlaster den Berg hinunterrasen – schneller, immer schneller donnerte er über den Highway 17 hangabwärts. Sie schrie. Der Neunachser schleuderte, und im Licht seiner Scheinwerfer tauchte ein Mann auf. Nein! O Gott, nein! Der Mann würde unweigerlich unter dem schweren Fahrzeug zermalmt werden.
    Marla kniff die Augen fest zu, ihr Atem ging keuchend, sie weinte … Wieder sah sie die Funken fliegen, als Metall an Metall entlangschrammte … Nein! Nein! Nein! Die Leitplanke gab nach, die Reifen platzten. Der Wagen schoss die Böschung hinunter und … und prallte auf. Dann war da nur noch Schwärze … nichts …
    »Marla!« Nicks Stimme klang erstickt vor Angst. Er hatte sie mit einer Hand an der Schulter gefasst und schüttelte sie. »Marla!«
    Sie riss die Augen auf. Sie war in San Francisco, saß in einem Pick-up. Mit Nick. Zitternd und schluchzend. »Ich … ich …« Mit tränennassen Augen wandte sie sich Nick zu. »Ich erinnere mich an den Unfall«, sagte sie. »Es war grauenhaft … Da war etwas …« Sie schloss die Augen, erinnerte sich an Pam. »Oh … oh … Nein, nicht sterben, nicht sterben!«
    Nick bremste heftig und lenkte den Wagen auf eine Ladezone in einer Seitenstraße. Marla nahm kaum wahr, dass er den Motor ausschaltete, doch sie spürte, wie er sie in die Arme nahm, und wehrte sich nicht, als er sie an sich zog. »Pssst. Alles wird gut«, sagte er, doch sie konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass er da falsch lag.
    Er küsste ihr kurzes Haar, schlang die Arme noch fester um sie.
    »Ich habe sie umgebracht, Nick«, flüsterte sie. Die Erinnerung an das Grauen, als Pams Körper gegen die Frontscheibe geschleudert wurde, schmerzte sie in tiefster Seele. Das Blut. Die Schreie. Die Dunkelheit. Sie klammerte sich mit einer Hand an Nicks Jacke und weinte, keuchte und schniefte, rang um einen letzten Rest Fassung, während sie sich daran erinnerte, wie sie von Scheinwerfern geblendet worden war … Doch auf ihrer Spur hatte sich kein Fahrzeug befunden … Oder waren es die Scheinwerfer des Schwerlasters gewesen, der

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