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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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können für den Vater Eures Kindes. Dieser hier hat seine Zeugungskraft immerhin schon unter Beweis gestellt.“
    Damit fegte er davon und ging zu seinen Leuten hinüber. Er legte besitzergreifend einen Arm um Jasmine, riss sie an sich und küsste sie brutal. Bei dem Größenunterschied zwischen den beiden sah es so aus, als ob er sich an einem Kind vergin g – was er ja wohl auch tat. Pubertät zählte nicht, Scheiße noch mal.
    Der Zorn, den dieser Anblick in mir erregte, erstarrte zu Eis, als ich mich wieder umdrehte und Kiyo ansah. Sein Gesichtsausdruck be­scherte mir einen Knoten im Bauch.
    „Was sollte sein Spruch eben?“
    Er öffnete den Mund und machte ihn wieder zu, weil er sich offensichtlich noch einmal überlegte, was er sagen wollte. Meine Fassungslosigkeit entlud sich.
    „Kiyo! Das ist der Moment, wo du mir sagst, dass er ein blödes Arschloch ist und du überhaupt nicht weißt, wovon er da spricht.“
    „Eugeni e … “, begann er langsam.
    „Herrgott noch mal.“ Ich wandte mich ab. Das Eis in meinem Inneren schmolz, und mir wurde ganz anders. „Du hast ein Kind, von dem du mir nie was erzählt hast. Du hast ein Kind irgendwo.“
    „Nein. Noch nicht.“
    Ich fuhr herum. „Was zum Teufel soll das nun wiede r … “ Ich brach ab. „Maiwenn. Maiwenn ist schwanger.“
    Arme Maiwenn. Sie fühlt sich nicht so. Ich hatte eine Reihe Bemerkungen über ihren Gesundheitszustand gehört und die Sache nie infrage gestellt. Daran sah man, wie abgelenkt ich im letzten Monat gewesen war. Feine wurden eigentlich nicht krank. Sie konnten im Kampf ge­tötet werden, an einer infizierten Wunde sterben oder an Altersschwäche. Das war es so ziemlich.
    Selbst heute Abend entdeckte ich sie, als ich mich im Saal umsah. Sie saß in einer kleinen Runde und unterhielt sich. Sie lächelte, sah aber blass aus unter ihrer Sonnenbräune. Das Kleid, das sie anhatte, war weit und ausladend. Bei ihrem Besuch hatte sie ein ganz ähnliches getragen, nur nicht aus Seide. Ihr derzeitiger Kleidungsstil betonte eindeutig nicht die Figur.
    „Das hättest du mir sagen müssen“, flüsterte ich.
    „Stimmt. Hätte ich.“
    „Das hättest du mir sagen müssen!“ Diesmal war meine Stimme laut und angespannt. Der allgemeine Lärm im Saal übertönte meine Stimme, aber einige Leute in unserer Nähe sahen uns verwundert an.
    „Pst.“ Kiyo nahm meinen Arm und lenkte mich wieder zur Wand zurück. „Ich hab noch gewartet. Zwischen uns war alles so in der Schwebe. Ich wollte warten, bis wir eine solide Grundlage haben, und es dir dann sagen.“
    „Hast du je darüber nachgedacht, dass wir eine ‚solide Grundlage‘ hätten kriegen können, gerade wenn du es mir gesagt hättest? Was ist aus den ganzen Sprüchen von wegen Ehrlichkeit geworden?“
    „Und wie hättest du es aufgenommen?“, fragte er leise. „Du hattest schon genug damit zu kämpfen, dass sie und ich mal zusammen ge­wesen sind.“
    „Nein, das stimmt nicht.“
    „Eugenie, ich kann es dir ansehen, sobald auch bloß ihr Name er­wähnt wird.“
    „Unwichtig. Das hier ist keine Kleinigkeit.“
    „Doch. Es ist in der Vergangenheit passiert. Sie und ich sind nicht mehr zusammen. Wir sind jetzt gute Freunde. Du und ich sind ­zusammen.“
    „Ja, und? Dann willst du jetzt nichts mehr mit dem Kind zu tun haben, weil ihr beiden nicht mehr zusammen seid?“
    „Doch! Natürlich. Ich werde für das Kind da sein, und ich werde Maiwenn unterstützen, soweit es das Kind betrifft.“
    „Bloß dass es dann nicht Vergangenheit ist“, fauchte ich. „Sondern deine Zukunft. Und meine Zukunft, falls du mit mir Längerfristiges vorgehabt haben solltest.“
    Sein Gesicht wurde noch ernster als ohnehin schon. „Du hast recht“, sagte er nach einigen langen Sekunden. „Das war falsch von mir. Entschuldige bitte. Ich wollte dich nicht damit belasten.“
    Ich gab ein raues Lachen von mir, das gefährlich nahe an einem Schluchzen war. „Ja. Alle wollten mich mit irgendwas nicht belasten. Erst meine Eltern, dann du. Ihr denkt anscheinend, wenn ich irgendwelche schlimmen Sachen nicht erfahre, dann existieren sie auch überhaupt nicht. Aber weißt du was? Sie existieren immer noch, und am Ende höre ich sie doch. Und ich wünschte bei Gott, ich hätte sie zuerst von den Leuten gehört, die ich liebe.“
    Ich wandte mich ab und wollte ihn stehen lassen. Er hielt mich an der Schulter fest. Ich versuchte, mich aus seinem Griff zu winden.
    „Rühr mich nicht an“, warnte ich. „Ich

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