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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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setzte ich mich auf die Bettkante und erzählte ihm davon. Ich gab meine Meinungen ab und bot ihm so viele Details wie möglich, was meine zahlreichen bettelnden Verehrer betraf. Die Namen waren mir entfallen, aber Dorian konnte die Übeltäter problemlos an den Einzelheiten erkennen, die ich noch wusste. Er lachte manchmal so laut über meine Darstellungen und Meinungen, dass ich schon dachte, er würde gleich hysterisch werden.
    Dann setzte er sich mit schwungvoller Eleganz auf und glitt über die Tagesdecke aus Satin neben mich. „Du armes, armes Ding. Kein Wunder, dass du unsereins so gern zur Strecke bringst. Wobei ich nach meinen ebenso dummen Erfahrungen heute Nacht sagen muss, dass ich durchaus noch ein paar Kandidaten für dich hätte.“
    „Du solltest so etwas nicht sagen.“
    Er schüttelte den Kopf und lachte. „Bleib lange genug hier, und du fängst selber an, so etwas zu sagen.“
    Diese goldenen und grünen Augen lagen auf mir und glitzerten vor Zuneigung und Begehren zugleich. Einen Moment lang konnte ich fast glauben, dass Dorian mich um meinetwegen wollte und nicht wegen meiner menschlichen Fruchtbarkeit oder weil ich Teil einer Prophezeiung war.
    Er legte mir eine Hand in den Nacken und küsste mich, und ich hatte keine Zeit mehr für Fragen. Wir hatten uns inzwischen oft geküsst, und seine Lippen hatten immer noch diese seidene Weichheit, diese achtsame Präzision und Beherrschung. Ich kannte das jetzt, und es ließ meinen ganzen Körper warm werden, aber der unausweichliche Abschluss dieser Nacht stand drohend vor mir. Meine Lippen erstarrten mir fast, aber ich schaffte es, seinen Kuss zu erwidern. Ich bekam das hin. Es war ganz einfac h … stimmte doch, oder?
    Er legte mich sanft auf das Bett zurück, ohne den Kuss zu unterbrechen, bis er halb auf mir lag. Seine Hitze und sein Gewicht lösten einige angenehme Gefühle in mir aus, aber zugleich kam plötzlich Sehnsucht nach Kiyo in mir hoch, und mir fiel alles Schlechte wieder ein, was mir je über Feine beigebracht worden war. Mein Atem beschleunigte sich, aber nicht aus Leidenschaft. Nein. Nein. Ich entspannte meinen Körper willentlich. Das ist Dorian. Hier gibt es nichts, wovor ich Angst haben müsste. Aber ich hatte Angst. Es fühlte sich nicht richtig an. Ich konnte mich nicht dazu bringen, es zu machen, obwohl gar nichts dagegensprach. Ich hatte jetzt mit Feinen zu tun. Ich hatte Titel. Ich wollte ihre Magie erlernen. Ich wollte Aeson töten. Und doch weigerte sich irgendetwas in mir, diesen letzten Schrit t …
    Dorian riss sich von mir los und setzte sich auf. „Wie ich es mir gedacht habe. Eigentlich willst du gar nicht. Du hast Angst vor mir.“
    Ich stützte mich auf einem Ellenbogen auf und schluckte, versuchte ruhiger zu atmen. „Hast du nicht mal gesagt, dass es dir gefällt, wenn ich Angst habe?“
    „Nicht diese Art Angst. Außerdem ist dein Herz heute Nacht ein bisschen sehr verwirrt.“
    Er stand auf und goss sich beiläufig Wein ein. Dann nahm er einen Schluck, trat ans Fenster und starrte ins Nichts hinaus, wie ich vor einer Weile.
    „W… was machst du denn?“
    „Wie ich dir schon sagte. Ich nehme Frauen nicht, die mich nicht wollen.“ Er wandte mir den Rücken zu, aber seine Stimme hatte den üblichen unbekümmerten Tonfall. Als ob alles auch weiterhin nur ein einziger großer Witz wäre. Ich fragte mich, ob er verärgert war. Ich wurde überhaupt nicht aus ihm schlau.
    „Ähm, warte ma l … “ Ich krabbelte aus dem Bett und ergriff seinen Arm, verschüttete beinahe den Wein. „Sag doch so was nicht. Wir müssen das machen. Ich schwöre dir, es ist in Ordnung. Ich will das. Wirklich.“
    „Vielleicht. Du siehst mich nicht so an, wie du den Kitsune an­gesehen hast, aber dein Begehren war zu spüren. Begehren ist aber nun einmal ein flüchtiges Ding und kann sich nicht gegen den Impuls in dir durchsetzen, sich niemals einem der Glanzvollen zu unterwerfen.“
    „Vielleicht können wir diesen Impuls einfach ignorieren.“
    Er lachte und berührte mich an der Wange. „Ich bete dich an, weißt du das? Ich bin so froh, dich kennengelernt zu haben.“
    Ich schluckte ängstlich und verzweifelt. „Bitte, Dorian. Ich möchte Jasmine befreien. Wir müssen es tun.“
    „Wir werden überhaupt nichts Derartiges tun. Jedenfalls nicht heute Nacht.“ Er ging und setzte sich wieder in der Nähe des Kopfendes aufs Bett, wie vorhin schon. „Aber ich schlage dir einen Handel vor. Wir werden unser Arrangement verschieben,

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