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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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hörte ich meine Mutter rufen. „Bist du das?“
    Ich stampfte durch den Flur, dass die Holzdielen nur so knallten. Mom und Roland saßen in der Küche und aßen gerade. Brot und Aufschnitt standen auf dem Tisch, dazu ein paar Gewürzgläser. Es sah aus wie immer. Total normal. Total harmlos und friedlich. Meine Mutter erhob sich halb, als sie mich sah.
    „Gott sei Dank, du bist heil wieder zurück. Ich hatte richti g – was ist los?“
    Ich liebte sie so sehr, aber sie zu sehen steigerte meine Wut, vielleicht gerade weil ich sie so liebte. Einen Moment lang bekam ich kein Wort heraus. Ich starrte sie nur an, sah zwischen ihnen hin und her.
    „Eugenie?“, fragte sie vorsichtig.
    „Wer ist mein Vater?“, herrschte ich sie an. „Bin ich in der Anderswelt geboren?“
    Sie wurde blass und riss die dunklen Augen angstvoll auf. Sofort sprang Roland ihr bei.
    „Eugenie, hör z u … “ Sein Gesichtsausdruck sprach Bände.
    „Herrgott noch mal. Es stimmt wirklich.“
    Er setzte dazu an, es abzustreiten, aber dann besann er sich eines Besseren. „Wie hast du es herausgefunden?“
    Endlich keine Lügen mehr. „Die ganze Anderswelt spricht von nichts anderem. Anscheinend steht meine Weltherrschaft kurz bevor.“
    „Das stimmt nicht“, sagte er. „Vergiss es. Du bist nicht wie sie.“
    „Aber ich bin eine von ihnen, oder? Jedenfalls zur Hälfte?“
    „Nur dem Blut nach. Aber das ist auch schon das Einzig e … im Grunde bist du ein Mensch. Du hast nichts mit ihnen zu tun.“
    „Außer dass ich sie verbanne und austreibe und töte. Wie konntest du mich nur dazu ausbilde n … wenn ich doc h … ?“ Eine von ihnen bin , wollte ich schließen. Aber ich brachte die Worte nicht heraus.
    „Weil du die entsprechende Begabung hast. Und wir dringend ­darauf angewiesen sind. Du weißt doch, was sie alles anrichten können.“
    „Ja klar. Dafür hast du ja schließlich gesorgt mit deinen ganzen Horrorgeschichten. Aber die sind verdammt noch mal nur die halbe Wahrheit. Die Feinen sind komisch drauf, ja, aber durch und durch böse sind sie nicht.“
    „Doch! Und ob sie das sind!“ Der Blick meiner Mutter war wild und verzweifelt. „Du weißt überhaupt nicht, was du da sagst. Wann bist du denn zu dieser Erkenntnis gekommen? Gestern? Vor einer Woche? Ich habe drei Jahre unter ihnen gelebt, Eugenie. Drei Jahre .“ Ihre Stimme sank zu einem Flüstern. „Drei Jahre, und nie habe ich einen getroffen, der Anstand besaß. Der mir hätte helfen wollen. Niemand war bereit, mich vor Tirigan zu beschützen.“
    „Vor wem?“
    „Vor dem Sturmkönig“, sagte Roland. „So heißt er. Hieß er.“
    „Angeblich hast du sie vor ihm gerettet.“
    Er nickte. „Ich war dort gerade dabei, einen Kelpie, einen Wassergeist, aufzuspüren, als ich Gerüchte von einer gefangenen Menschenfrau hörte. Ich bin der Sache nachgegangen und habe euch beide gefunden. Du warst noch ein Baby. Ich habe euch dort rausgeschmuggelt und versteckt.“
    „Aber Doria n … jemand, den ich kennengelernt hab e … er hat erzählt, dass der Sturmkönig uns suchen kam.“
    „Das tat er auch. Und er hat dich gefunden.“
    Ich runzelte die Stirn. Nach dem, was Dorian erzählt hatte, hätte ich da ein Teenager sein müssen. „Daran erinnere ich mich gar nicht.“
    Roland nickte erneut. „Sobald er dicht genug heran war, konnte er mit seinem Geist nach dir greifen. Er hat dich zu sich gerufen. Bis ich dich wiederfand, warst du schon draußen in der Wüste und dicht bei ­einem Kreuzweg. Du bist meilenweit gegangen, um zu ihm zu ­kom­men.“
    „Daran erinnere ich mich gar nicht“, sagte ich noch einmal. In man­cher Hinsicht war das, was Roland da erzählte, verrückter als alles, was ich bei Aeson erfahren hatte.
    „Seine Magie wandte sich an deine. Er wollte dich mit zurücknehmen, und du hast dich dagegen gewehrt. Dabei bist du von einem Blitz getroffen worden.“
    „Jetzt hör aber auf. Daran würde ich mich doch erinnern.“
    „Nein. Ich habe dich später hypnotisiert und die Erinnerung daran versteckt. Ich habe ihn jedenfalls getötet, aber da waren deine magischen Kräfte schon geweckt, und ich befürchtete, dass du sie nicht würdest beherrschen könne n – sondern sie stattdessen dich beherrschen würden.“
    „Ich besitze keine magischen Kräfte. Jedenfalls keine wie die Feinen.“
    „Keine, von denen du weißt. Sie liegen in dir verborgen. Ich habe dafür gesorgt, dass du es vergisst. Anschließend habe ich angefangen, dir das Handwerk

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