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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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drüber nach.“
    Wahrscheinlich nicht. Seufzend senkte ich die Waffe. „Hauen Sie bloß ab, Will. Und kommen Sie mir nie wieder unter die Augen.“
    Er stand hastig auf, sein Gesicht fiel förmlich auseinander. „Aber Jasmin e … “
    „Sie haben Ihre Chance verspielt. Aber so richtig. Steigen Sie in Ihr Auto, bevor ich eine Dummheit mache.“
    Will zögerte, sah mich flehentlich und völlig aufgelöst an. Dann ging er wortlos den Trampelpfad hinunter, der zu einer Art behelfsmäßigem Parkplatz führte. Ich sah ihm nach. Bitterer Zorn brodelte in mir. In der Ferne rumpelte Donner.
    „Eugeni e … “, begann Tim zögernd. Ein leichter Windstoß zerzauste ihm die Haare.
    „Ich möchte nicht darüber reden. Bring mich nach Hause.“
    Wir suchten seine Sachen zusammen und gingen in dieselbe Richtung wie Will eben.
    „Wir treffen uns bei mir zu Hause“, sagte ich zu den Hilfsgeistern. Sie verschwanden.
    Tim war vernünftig genug, mich auf der Rückfahrt in Ruhe zu lassen. Ich lehnte den Kopf gegen das Seitenfenster. Die Kälte an meiner fiebrigen Wange fühlte sich gut an. Heute Nacht war dermaßen viel passiert; ich hatte keine Ahnung, auf was ich mich zuerst konzentrieren sollte. Jasmine? Wills Verrat? Aesons schwachsinnige Behauptungen? Kiyo?
    Ja. Kiyo war wohl am sichersten, und das wollte etwas heißen. Mein Herz hatte bei seinem Anblick einen Satz gemacht. Was dumm war, wenn man bedachte, wie er mich benutzt hatte, aber diese Tatsache schien noch nicht zu meinen Gefühlen vorgedrungen zu sein. Warum? Warum übte er diese Anziehungskraft auf mich aus, wo ich ihn doch kaum kannte? Ich glaubte nicht an Liebe auf den ersten Blick.
    Und dann noch diese Fuchsgeschichte. Ich wusste von keinem Feinen, der so etwas draufhatte, aber in der Anderswelt wimmelte es auch von Gestaltwandlern. Ich hatte mit einigen gekämpft, aber noch nie mit einem Fuchs. Kam mir eine komische Wahl vor. Es erklärte jedoch vielleicht, warum er sich nicht wie ein Feiner angefühlt hatte. Weil er keiner war. Aber er kam immer noch aus der Anderswelt. Und das war auch nicht viel besser.
    Als wir nach Hause kamen, sagte ich Tim gleich gute Nacht und zog mich in die Einsamkeit meines Zimmers zurück. Falls man das von einem Ort sagen konnte, an dem drei Geister auf einen warteten. Ich warf mich auf das Bett und lehnte mich an die Wand. Erschöpfung breitete sich in mir aus, und ich tat und sagte nichts, starrte bloß in die Dunkelheit. Wieder donnerte es, aber leiser diesmal, als hätte sich das Gewitter anders entschieden. Die Geister warteten einfach und beobach­teten mich.
    „Erklärt mir, was da eben gelaufen ist.“
    „Ähm, welchen Teil genau?“, fragte Finn nach einem Moment.
    „Egal. Erklärt mir, was Kiyo ist. Der Fuchs.“
    „Oh.“ Finn schien froh zu sein, eine Frage zu haben, die er beantworten konnte. „Er ist ein Kitsune. Ein japanischer Fuchsgeist.“
    „Roland hat mir Hunderte von magischen Kreaturen beigebracht. Aber von einem Kitsune habe ich noch nie gehört.“
    „Die findet man hier auch kaum. Und sie sind eigentlich nicht gefährlich.“
    „Also auf mich hat er schon einen gefährlichen Eindruck gemacht.“
    „Sie nehmen Tiereigenschaften mit in die menschliche Form“, erklärte Volusian. „Stärke. Schnelligkeit. Eine gewisse Aggressivität.“
    Ich dachte an den Sex mit Kiyo. Ja. Der war ziemlich aggressiv gewesen. Ich schloss die Augen.
    „Warum sollte er mich markieren und dann verfolgen?“
    „Das weiß ich nicht.“
    Hätte ich mir denken können.
    „Sonst noch was, das ich über ihn wissen sollte? Über solche Wesen?“
    „Sie sind normalerweise weiblich. Männer sind selten. Vielleicht hat sein Menschenblut das verursacht“, sagte Nandi mit ihrer emotionslosen Stimme.
    „Halb menschlich? Oh.“ Mir fiel wieder ein, was er mir über seine Eltern erzählt hatte. „Dann war seine Mutter der Fuchsgeist.“
    „Ja“, stimmte Finn zu. „Die Frauen sollen verdammt sexy sein. Wie Sirenen. Total verführerisch. Männer können ihnen nicht widerstehen.“
    „Wie eine Droge“, fügte Volusian hinzu.
    Ich machte die Augen wieder auf. „Könnte das bei ihm genauso sein?“
    „Wäre möglich.“
    Auf einmal kam mir meine Besessenheit nicht mehr so verrückt, sondern eher wie eine Manipulation vor. Hat er irgendeine sexuelle Macht dazu benutzt, mich zu ködern? Musste ich darum ständig an ihn denken?
    „Halb menschlich ist ja gar nicht so schlimm.“ Aus Versehen sagte ich es laut, anstatt es nur

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