Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
einreißen kann , dachte ich. Ich sprach es nicht aus. Kiyo und ich mochten „Freunde“ sein, aber ich wusste sofort, dass es ihm nicht gefallen würde, wenn ich näher mit Dorian zu tun hatte.
    „Kiyo hat erzählt, dass Ihr gegen diese Invasion wart, dass Ihr nicht zu den Unterstützern des Sturmkönigs gehört habt.“
    „Ja. Unter anderem deshalb wollte ich dich kennenlernen. Ich bin froh, dass du heute überlebt hast, Eugenie Markham, abe r … die Möglichkeit, dass die Prophezeiung wahr werden könnte, erfüllt mich mit Sorge. Ich habe Jahre in dem Glauben verbracht, dass der Sturmkönig keine Kinder hatte. Deine Existenz sorgt für alle möglichen Komplika­tionen.“
    Das hieß dann wohl, dass Maiwenn vielleicht ruhiger schlafen würde, wenn ich heute getötet worden wäre.
    „Dann ist es wahr?“, fragte sie. „Du hegst nicht die Absicht, die Prophe­zeiung wahr werden zu lassen?“
    „Natürlich nicht.“
    „Einer solchen Macht den Rücken zuzukehren kann nicht leicht sein. Selbst jetzt noch überlegst du, seine Kraft zu benutzen.“
    „Das ist eine Notwendigkeit. Ich will sie nicht. Außerdem geht es hier gar nicht um Macht. Sondern darum, dass meine Welt sicher bleibt. Ihr vergesst, dass ich bis vor ein paar Wochen von alldem gar nichts wusste. Im Großen und Ganzen betrachte ich mich nach wie vor als Mensc h – von diesem Sturm, den ich losgetreten habe, einmal abgesehen. Ich werde doch nicht zulassen, dass eine Armee kommt und mein Volk unterwirft oder vernichtet.“
    Kiyo nickte und sah Maiwenn an. „Genau wie ich gesagt habe.“
    Ich konnte ihr die Zweifel immer noch deutlich ansehen.
    „Im Ernst. Ich möchte keine schreckliche Ära der Feinenherrschaft einleiten. Und ich will definitiv kein Betthäschen für jeden dahergelaufenen Kerl aus der Anderswelt abgeben. Aber wenn es ganz schlimm kommt “ – bei dem Gedanken, wie kurz davor der Elementar gewesen war, schauderte es mic h – „nun, es gibt Mittel und Wege, eine Schwangerschaft zu verhindern oder abzubrechen.“ Mir war nicht danach, das mit ihr zu vertiefen. „Wobei es so weit hoffentlich gar nicht erst kommt. So schnell springe ich mit niemandem ins Bett.“
    Mitgefühl ersetzte Maiwenns Zweifel. „Ja. Es tut mir wirklich leid, was du durchmachen musstest. Mir wird übel bei der Vorstellung. Wo­bei ich es mir ehrlich gesagt kaum vorstellen kann. Du hast deinen Ruf, furchtlos zu sein, weit übertroffen. Ich hätte mich dem nicht so unerschrocken entgegengestellt.“
    Ich dachte wieder an die fürchterliche Angst, die ich in der Gewalt des Elementars empfunden hatte. An die Tränen. Die Verzweiflung. Unerschrocken konnte man das nicht gerade nennen.
    Kiyo und ich sahen uns an, und im Gegensatz zu Maiwenn, die ihren eigenen Gedanken nachhing, blieb ihm mein Seelenzustand nicht verborgen. Seine Gefühle für mich brannten in seinem Blick, und ich verlor mich darin. Der Moment zerbrach, als nebenan jemand aufbrüllte.
    „Scheiße noch mal, was ist denn hier passiert? Also den Dreck räume ich garantiert nicht auf!“
    Kiyo fuhr alarmiert auf, aber ich winkte ab. „Keine Sorge. Das ist bloß mein Mitbewohner.“
    Und da kam Tim auch schon hereingeplatzt, die Empörung in Person. Er trug Hosen aus Hirschleder und eine passende Weste über der nackten Brust. Federn schmückten seine schwarzen Haare, Perlenschnüre seinen Hals. Seine Haltung veränderte sich schlagartig, als er mich sah.
    „Oh Gott, Eug. Alles in Ordnung mit dir?“
    Ich wollte schon erneut den Spruch von wegen „erst mal den anderen sehen“ bringen, aber dann entschied ich mich für ein schlichtes „Mir geht’s gut“.
    Er zeigte mit dem Daumen hinter sich. „Das Zimmer ist die reinste Müllhalde.“
    „Ich weiß. Keine Sorge. Ich kümmere mich darum.“
    „Was war denn los?“
    „Es ist besser für dich, wenn du das nicht weißt. Tim, das hier sind Kiyo und Maiwenn.“
    Tim besann sich wieder auf seine Rolle und hob die rechte Hand à la Hugh, weißer Bruder . „Ich bin Timothy Red Horse. Möge der Große Geist zu euch hinunterlächeln.“ Der letzte Teil schien sich hauptsäch­lich an Maiwenn zu richten. Sie lächelte höflich. Kiyo pendelte anscheinend zwischen Belustigung und Fassungslosigkeit.
    Damit waren die Begrüßungen erledigt, und Tim kam zu mir herüber. Er schüttelte traurig den Kopf. „Scheiße, in was bist du da bloß reingeraten.“
    „Vielleicht willst du dir lieber eine neue Bleibe suchen“, sagte ich ernst. „Ich glaube, hier

Weitere Kostenlose Bücher