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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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verging dadurch meine Angst. Ihre Panik nährte meinen Zorn, und mein Zorn nährte den sich aufbauenden Sturm. Kontrollieren konnte ich ihn nicht, aber er dehnte sich um mich herum aus. Wieder traf mich etwas, diesmal in die Schulter, und Sekunden später konnte ich gerade noch einem Buch ausweichen, das auf meinen Kopf zugeschossen kam.
    Ich konnte das nicht kontrollieren. Ich wusste nicht, wie. Ich wusste nur, ich wollte leben, und ich wollte, dass auch meine Mutter lebte.
    Schwärze wirbelte um uns alle herum, große Wolkenschwaden erfüllten den Raum. Wieder sprang ein Blitz umher, zuckte wild durchs Zimmer. Der Elementar hatte recht. Ich würde uns all e …
    Der Blitz schoss zu dem Geist, der meine Mutter hielt und sie jetzt fallen lassen musste. Er brüllte und schrie. Es war der grässlichste Laut, den ich je gehört hatte. Es war mehr als ein Todesschrei. Wieder hielt ich mir die Ohren zu und sah mit an, wie der Geist blendend grell aufloderte, dann schwarz wurde, dann verschwunden war.
    Der Elementar wich vor mir zurück, und die Angst ging in spürbaren Wellen von ihm aus. Ein Prickeln auf meiner Haut verriet mir, was er vorhatte. Er war dermaßen verängstigt, dass er versuchte, zurück in die Anderswelt zu wechseln. Gleich hier, auf der Stelle, ohne Kreuzweg. Mich hatte es neulich beinahe zerrissen dabei. Bei ihm konnte es unmöglich gelingen, wo er noch nicht mal einen Übergang in seiner natürlichen Gestalt hinbekam.
    Aber daran schien er gar nicht zu denken, und auf einmal bekam ich Panik. Was, wenn er es doch schaffte? Wenn er durch irgendein Wunder entkam? Ich durfte ihn nicht entkommen lassen, nicht nach dem, was er getan hatte, was er hatte tun wollen. Meine Not, mein Dränge n … sie wuchsen beide an, aber ich hatte keine Möglichkeit, sie zu bündeln. Ich hatte keine Ahnung, wo in diesem Chaos meine Waffen abgeblieben waren. Ein Blitz zertrümmerte direkt neben mir einen Lautsprecher, und danach war mein Ohr taub.
    Wieder gleißten Blitze auf, so stark und schnell, dass ich nicht mehr sagen konnte, welche echt und welche Nachbilder waren. Irgendwo über dem Donner kreischte der Elementar, der nirgendwo mehr zu sehen war. Es klang nicht so schrecklich wie die Schreie des Geistes, aber mich überlief trotzdem ein Schaudern. Wieder schlug ein Blitz neben mir ein, und irgendwelche scharfkantigen Stücke trafen meinen Arm.
    Ich würde sterben, ganz klar. Zusammen mit dem Geist. Mit dem Elementar. Mit meiner Mutter. Wer hätte gedacht, dass die Geister, die ich vorhin verbannt hatte, am Ende die Glücklichen sein würden?
    Ich vergrub mein Gesicht in den Händen und versuchte auszublenden, was ich erschaffen hatte. Aber es war fast so, als existierten die Blitze und die Wolken gleichzeitig im Raum und in meinem Kopf. Ich kniff die Augen so sehr zu, dass sie wehtaten. Aber das änderte nichts. Wind umtoste mich, Donner erschütterte das Haus. Über alldem waren Schwärze und Licht, wenn sich Blitz und Donner abwechselten.
    Schwärze, Licht.
    Schwärze, Licht.
    Schwärze.

KAPITEL 15
    Ganz egal, wie alt man wird oder wie hart man drauf ist: Nichts, gar nichts kommt auch nur ansatzweise daran heran, wenn sich die eigene Mutter um einen kümmert, wenn man krank ist.
    Ein kaltes, feuchtes Tuch berührte meinen Kopf, und ein vertrautes Summen drang mir kaum wahrnehmbar ins müde Hirn. Ich öffnete die Augen und sah wieder diese merkwürdig geformten Flecken Sonnen­licht oben an der Schlafzimmerdecke, wie sie von den Jalousien geworfen wurden. Nur dass sich ihre Positionen verändert hatten und sie weniger hell waren, von einem dunkleren Orange.
    Das Summen hörte abrupt auf.
    „Eugenie?“
    „Mom“, krächzte ich. Meine Kehle fühlte sich wund und zerfetzt an.
    Sie trat in mein Gesichtsfeld und machte ein besorgtes Gesicht. Ich konnte es nicht fassen. Sie sah praktisch aus wie immer. Ihre Haare wirkten ein bisschen zerzaust, und ich konnte ein paar Prellungen sehen. Ansonsten sah sie prima aus, nicht wie jemand, der einen para­normalen Angriff mit anschließendem durch Magie verursachten Mahlstrom überstanden hatte. Für einen winzigen Moment zweifelte ich an meinen Erinnerungen. Hatte ich mir das alles nur eingebildet? War es ein Trick gewesen oder eine Vision? Nein. Ich fühlte mich wie ausgekotzt. Keine Illusion konnte solche Schmerzen verursachen.
    „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte ich zweifelnd.
    Sie nickte. „Bestens. Und was ist mit dir?“
    Ich versuchte vorsichtig, Kontakt mit den

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