Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
Verbindung nach Yellow River unterhalten, und Kiyo wusste auch noch nichts über die jüngsten Entwicklungen. Bevor ich es ihm noch erklären konnte, schlug er unerwartet eine ganz andere Richtung ein.
    »Möchtest du Feuerdämonen jagen gehen?«
    Ich sah ihn verblüfft an. »Im Ernst?«
    »Na ja, wenn du Jasmine hast und außerdem ein paar neue Tricks auf Lager, dann stehen die Chancen doch ganz gut. Da kannst du doch gleich Nägel mit Köpfen machen und mich auch noch mitnehmen. Du wolltest sie dir doch vom Hals schaffen, oder?«
    Wir waren in einem Gang stehen geblieben, und die Szenerie bildete eine unheimliche Parallele zu vorhin in meinem Schloss. Allerdings gab es keine Vorwürfe oder Nachklänge dieses Streits, und darüber war ich heilfroh. »Danke«, sagte ich und beugte mich ihm entgegen. Ich drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen – oder versuchte es jedenfalls mit einem sanften. Nur packte Kiyo mich bei den Schultern, zog mich näher und intensivierte den Kuss.
    Ich entzog mich ihm, weil ich mich fragte, wie schräg das für die Dienerschaft anzusehen sein musste, wenn der Vater des Kindes ihrer Königin mit jemand anderem herummachte. Wobei das für die Feinen wahrscheinlich gar nichts Besonderes war.
    »Nun geh schon«, sagte ich und ging auf Abstand, bevor ich versucht war, ihn erneut zu küssen. »Geh zu deiner schönen Tochter. Wir reden morgen miteinander.«
    »Danke, Eugenie.« Auf seinem Gesicht breitete sich sein typisches wunderbares Lächeln aus. »Und danke für … ich weiß nicht. Dafür, dass du mich verstehst. Ich glaube, das tut niemand sonst.«
    Ich erwiderte sein Lächeln und sah zu, wie er zurückging. Ein paar Augenblicke später wandte auch ich mich um. Als ich hinaus in die duftende Frühlingsluft trat, fragte ich mich, ob mich eigentlich auch irgendjemand wirklich verstand.

 
    Kapitel 18
    Das Dorf, das wir vorhin passiert hatten, hieß Marmant, und ich ließ mir lieber von Maiwenns Wachleuten den Weg erklären, um nicht von der Anderswelt in die Irre geführt zu werden. Auf dem Ritt dorthin war ich sehr aufgewühlt und spielte immer wieder die Ereignisse mit Kiyo durch, weil ich zu klären versuchte, ob unsere diversen Diskussionen heute schon das Wort Streit verdienten. Ich lenkte mich ein bisschen damit ab, dass ich nach der Luft ausgriff und Windstöße und kleine Wirbel erzeugte. Ich wollte einmal schauen, wie viel Wind ich schon machen konnte, buchstäblich. Einmal neigte sich ein struppiger Baum ganz schön, aber danach war ich erschöpft. Ich musste noch ordentlich üben, wenn ich einen Sturm erzeugen wollte, der diesen Namen verdiente, und von Blitzen war noch lange keine Rede.
    Die Dorfbewohner begrüßten mich mit derselben Mischung aus Ehrfurcht und Staunen, mit der ich inzwischen rechnete. Die Veränderungen im Land sprachen sich allmählich herum, und so waren sie dankbar und gestatteten sich sogar ein wenig Optimismus. Aber mein furchterregender Ruf lauerte immer noch am Horizont, und so drucksten sie in meiner Nähe herum, voller Angst, die gefährliche Herrscherin zu erzürnen, die ihnen dieses schreckliche Land auferlegt hatte.
    »Wie läuft es denn so?«, fragte ich in der Hoffnung, nicht bedrohlich zu klingen, sondern besorgt. Diesem Städtchen stand kein Bürgermeister vor, sondern ein fünfköpfiger Rat, der mich für ein vertrauliches Gespräch ins Rathaus gebeten hatte. Es waren ganz normale Männer und Frauen – natürlich mit dieser für die Anderswelt typischen bäuerlichen Art –, aber sie machten einen kompetenten Eindruck. »Habt ihr inzwischen Wasser und Lebensmittel?«
    »Jawohl, Eure Majestät«, sagte eine Frau mittleren Alters, die anscheinend die Sprecherin war. »Vielen Dank, Eure Majestät.«
    »Gut. Es tut mir leid, dass es euch so hart traf. Inzwischen müsste sich die Lage entspannt haben.« Kurz herrschte Schweigen – es war bedeutungsschwer. Ich sah von einem Gesicht zum anderen. »Was gibt es denn?«
    »Wir möchten Eure Majestät nicht damit behelligen …«
    »Behelligt mich ruhig. Dafür bin ich ja gekommen.«
    Das zog weitere Blickwechsel nach sich. Anscheinend leuchtete diesen Leutchen meine Art zu regieren noch nicht recht ein.
    »Nun ja«, sagte die Frau, »ein Stück hinter unseren Feldern ist es zu Übergriffen gekommen.«
    »Welcher Art?«
    »Räuber, Eure Majestät.«
    »Verdammt!«, sagte ich. Damit war endlich war klar, wo die Bande abgeblieben war. Jetzt wo sie sich nicht mehr ruhig verhielt, konnte ich Kiyos

Weitere Kostenlose Bücher