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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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unhöflich gegenüber Maiwenn gewesen. Also setzte ich weiterhin dieses starre Lächeln auf und machte Smalltalk, von dem ich kaum etwas mitbekam. Etwa ob Luisa wohl irgendwelche Fuchsfähigkeiten erben würde und für welchen Tag Maiwenn am besten die Willkommensparty für Luisa ansetzte.
    Nach einer ganzen Weile erklärte Kiyo endlich, dass wir gehen müssten, und mir war sofort klar, dass er es meinetwegen getan hatte. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten wir den ganzen Abend dort verbracht. Ich gratulierte Maiwenn noch einmal und versicherte ihr, wie sehr ich mich freuen würde und wie süß die Kleine sei und noch ein Dutzend anderer Sachen, die frischgebackene Mütter gern hören. Kiyo lächelte ebenfalls die ganze Zeit, aber wir waren kaum auf dem Flur, da ließ er es bleiben.
    »War es wirklich so schrecklich?«, fragte er.
    Ich war völlig baff. »Was meinst du denn? Habe ich etwas Falsches gesagt?«
    »Nein, Eugenie. Du warst bestens. Alles war bestens. Ich glaube nicht, dass Maiwenn etwas aufgefallen ist … aber sie ist ja auch ganz schön abgelenkt.« Er seufzte. »Aber ich kenne dich. Ich kann sehen, dass du aufgewühlt bist. Machst du dir immer noch solche Sorgen, dass Maiwenn und ich wieder zusammenkommen?«
    Maiwenn und er? Wie konnte ich ihm klarmachen, dass ich viel mehr empfand als einfach bloß Eifersucht? Es war ja nicht nur die in meinen Augen durchaus berechtigte Angst, dass die Geburt dieses Kindes die beiden wieder zusammenbrachte, sondern Luisas Geburt machte mich noch in ganz anderer Hinsicht fertig. Ich dachte daran, wie sehr ich Kiyo liebte und wie sehr ich mir eine feste Beziehung mit ihm wünschte – aber ich dachte auch daran, dass, egal was aus uns wurde, wir nie eine Familie gründen würden. Ich machte mir auch wieder Sorgen, dass er mich wegen dieser Unzulänglichkeit fallen lassen würde. Und ich war zwar absolut nicht in Babys vernarrt und hörte auch nicht meine biologische Uhr ticken, aber wie schrecklich würde es sein, wenn ich eines Tages ein Kind wollte und keines kriegen durfte? Oder wenn ich – Gott behüte – durch irgendein Missgeschick eines kriegte? Ich würde es niemals lieben können, nicht mit dieser Prophezeiung im Nacken.
    »Ist eine komplizierte Sache«, sagte ich, als mir klar wurde, dass Kiyo immer noch auf eine Antwort wartete.
    »Eugenie«, sagte er matt. »Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr. Daran wird das Kind nichts ändern. Maiwenn und ich sind als Paar durch. Ich werde immer etwas für sie empfinden, und wir werden zusammenarbeiten müssen, damit Luisa alle Liebe und Fürsorge bekommt, die sie braucht. Aber du bist die Frau, die ich liebe, du bist meine Partnerin und die Frau, mit der ich für immer zusammen sein möchte.«
    Es war süß von ihm, das zu sagen, und erfüllte mich durchaus mit Wärme. Aber er blickte immer noch nicht richtig durch, begriff immer noch nicht, welches Gefühlschaos diese Geburt in mir ausgelöst hatte. In der letzten Zeit war es das totale Wechselbad mit Kiyo. Manchmal kannte er mich besser als ich mich selbst. Aber wenn es ums Kinderkriegen ging oder um Magie oder das Regieren eines Königreichs, dann begriff er anscheinend überhaupt nichts.
    »Ich weiß«, sagte ich und legte meine Hand auf die seine. Ich wollte das auf gar keinen Fall mitten in Maiwenns Schloss mit ihm besprechen – und mich mit ihm streiten schon gar nicht. »Ist schon gut. Lass uns später darüber reden. Im Moment hat etwas anderes Vorrang … die Tatsache, dass du eigentlich gar nicht mitkommen möchtest.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Ich begleite dich –«
    »Kiyo«, sagte ich und musste trotz alledem ein bisschen schmunzeln. »Ich kenne dich. Ich habe da oben dein Gesicht gesehen. Du möchtest noch länger bei Luisa bleiben. Und das solltest du auch. Bleib noch ein bisschen; ich finde auch allein zurück.«
    »Eugenie …« Aber ich wusste, dass ich recht hatte.
    »Es ist okay. Und es macht mir auch nichts aus. Ich bin schließlich die große böse Dornenkönigin, schon vergessen? Außerdem will ich noch das Dorf besuchen, an dem wir vorbeigekommen sind.«
    Er schwieg einige Sekunden lang. »Und wo bist du morgen? Ich möchte dich gern finden können.«
    »Weiß ich noch nicht genau. Morgen Vormittag habe ich einen Auftrag in Tucson, dann will ich mit Roland reden, aber danach …« In letzter Zeit war so viel los, dass ich die Probleme eigentlich immer nur herumschob. Ich hatte mich noch nicht mit Roland über Art und die

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