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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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haben, und die meisten sprangen auf wie ertappte Kinder. Shaya fing an, irgendeine Entschuldigung zu stammeln, aber ich unterbrach sie mit einer Geste.
    »Nein, nein. Amüsiert euch ruhig.« Für mich waren sie irgendwie immer nur Inventar gewesen, aber sie waren natürlich auch bloß Menschen – bildlich gesprochen jetzt – und hatten Anspruch auf ihre Auszeit.
    Sie zögerten einen Moment, aber dann machten sie weiter, und Rurik bot mir ein Glas Wein an. Ich schüttelte den Kopf. »Dass Euer Hilfsgeist verschwunden ist, wisst Ihr, oder?«, fragte er.
    »Ja. Er soll etwas für mich erledigen.«
    »Ich habe daraufhin gleich die Wachen verdoppelt.«
    »Gut. Wollen wir hoffen, dass sie es in dieser kurzen Zeit schafft, angezogen zu bleiben.«
    »Ihr hättet sie töten sollen«, stellte Ysabel düster fest.
    Ich ging nicht darauf ein, sondern ließ die Leute weiterfeiern. »Ich gehe mal nach ihr sehen.«
    Das Zimmer, das Jasmine zugeteilt worden war, lag ein Stockwerk höher und war sehr klug ausgewählt – das hatte ich von Shaya auch nicht anders erwartet. Es war geräumig und möbliert, aber übersichtlich genug, dass die Wachen Jasmine die ganze Zeit über im Auge behalten konnten – mit Ausnahme des Badezimmers. Das einzige Fenster war nur ein schmaler Schlitz, durch den niemand hinauskam. Vier Wachen standen vor der Tür, vier befanden sich im Zimmer. Zu meiner Erleichterung lag Jasmine einfach auf dem Bett und las in einem der Bücher, die ich ihr hatte bringen lassen. Girards neue Handfesseln waren mit einer längeren, dünneren Kette versehen, die ihr mehr Bewegungsfreiheit ließ, aber sie enthielten einen hohen Eisenanteil. Jasmine sah mich aus ihren blaugrauen Augen aufmerksam an, blieb aber liegen.
    »Ach. Du.«
    Ich setzte mich auf eine schmale Korbbank und schickte die Wachen mit einer knappen Kopfbewegung hinaus. »Ich wollte mal nach dir sehen.«
    »Klar doch. Weil ich dir so wichtig bin.«
    »Bist du, ja. Irgendwie schon.«
    »Für dich ist doch nur wichtig, dass du den Thronerben selber bekommst und mich dazu benutzen kannst, dir diese Monster vom Hals zu schaffen.«
    »Diese Dämonen«, berichtigte ich sie. »Und glaub mir, den Thronerben möchte ich nun wirklich nicht bekommen.«
    »Ich habe gehört, wie sich die Wachen unterhalten haben. Du bist viel mit Dorian zusammen. Das hat doch seinen Grund. Niemand anders wünscht sich den Enkelsohn unseres Vaters mehr. Also nach Aeson jetzt.« Bei der Erwähnung ihres alten Liebhabers verzog sie das Gesicht.
    »Dorian ist nur ein guter Freund; das wirst du verstehen, wenn du erst mal älter bist.« Oh Mann, Eugenie, bist du eine Heuchlerin. »Und ohne Aeson bist du besser dran.«
    Sie sah wieder in ihr Buch. »Ich habe Aeson geliebt. Aber du weißt ja gar nicht, was Liebe ist.«
    »Und ob ich das weiß. Sie schenkt uns unsere größten und unsere schlimmsten Momente zugleich – und macht uns völlig wuschig.«
    Jasmine sah mich wieder an, immer noch mürrisch, aber auch mit einer neuen Achtung. »Was willst du? Spielst du hier bloß die Aufpasserin, bis dieser verfickte Kobold wieder zurückkommt? Gott, ich hasse ihn.«
    Ich wollte schon sagen, dass sie mit diesen Ausdrücken aufhören sollte, beschloss dann aber, dass das nichts brachte. »Ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass wir uns morgen diese Dämonen vorknöpfen werden.«
    »Mit vorgehaltener Waffe.«
    »Mir bleibt wohl nichts anderes übrig. Sie terrorisieren die Leute in meinem Land. Verstehst du denn nicht, dass man dagegen etwas unternehmen muss?«
    Sie zuckte mit ihrer typischen Apathie die Achseln und wischte sich ein paar Strähnen der langen blonden Haare aus dem Gesicht. »Dein Problem. Nicht meins.« Egozentrische Göre. Aber sie runzelte kurz die Stirn. »Verschleppen sie immer noch Mädchen?« Sie klang beinahe besorgt. Beinahe.
    »Das weiß ich nicht. Keine Ahnung, ob diese Bande da mit drinhängt oder nicht. Ich gehe eigentlich eher davon aus, dass Menschen dahinterstecken.«
    Das Buch sank in ihren Schoß und war vergessen. »Warum sollten sie so was machen? Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Das erzähl ich dir, wenn du älter bist«, sagte ich trocken, was bescheuert war, wenn man bedachte, was sie schon alles hinter sich hatte. »Und du bist dir sicher, dass diese Leute, die dich verfolgt haben, keine Menschen waren?«
    »Ja, zum hundertsten Mal. Es waren Glanzvolle.«
    »Du hast gesagt, es wären Soldaten gewesen …« Mir kam ein entsetzlicher Gedanke. »Lederrüstung? Rote

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