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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Chancen steigen.«
    Ich stolperte fast über meine eigenen Füße, als mir klar wurde, was sie da sagte. »Wie jetzt? Mit mir, meinst du?«
    »Nach ihrer Einschätzung wärt Ihr eine gute Partie. Voller starker Magie und bereits Herrscherin über ein Königreich. Dass Ihr menschliches Blut habt und Kinder kriegen könnt, macht Euch überaus attraktiv … die Rolle, die Ihr in der Prophezeiung spielt, gleich zweimal.«
    »Herrgott noch mal. Ihr Leute seid verrückt!«
    Meine Bestürzung machte ihr anscheinend richtig Spaß. »Wie ich gesagt habe, Katrice ist klug. Sie hat nicht gelogen, als sie meinte, dass sie Euch schon lange kennenlernen wollte. Das Zusammentreffen eben war kein Zufall. Als Ihr Leith eingeladen habt, Euch zu besuchen, ging für sie ein Traum in Erfüllung. Wartet’s nur ab, er steht bald vor Eurer Tür.«
    »Kann man bei euch denn nicht einfach nur Freunde sein? Warum muss jeder Kerl, der mir über den Weg läuft, gleich ein potenzieller Partner sein? Klar, Leith ist nett, und gut sieht er auch aus, aber ich meine … jetzt mal im Ernst.«
    Eigentlich hätte es mich gar nicht weiter überraschen dürfen. Die Feinen hatten eine wesentlich lockerere Sexualmoral als die Menschen, wie einige Paare in den Saalecken gerade auch demonstrierten, darum betrachteten sie jede Begegnung als mögliche Romanze. In Anbetracht der nicht gerade romantischen Annäherungsversuche der Wichte vorhin hätte ich froh sein müssen, dass Leith auf so zivilisierte Weise um meine Zuneigung warb. Aber ich fand das alles nur ermüdend.
    Shaya stellte mich im Laufe des Nachmittags noch anderen Adligen vor. Ich konnte sie kaum auseinanderhalten, sondern lächelte und nickte nur vor mich hin, während ich davon träumte, zu Hause mit Kiyo im Bett zu liegen. Gegen Ende des Festes fesselte dann doch noch ein Neuankömmling meine Aufmerksamkeit.
    Das Auffälligste an ihm war die dunkle Hautfarbe – eine Seltenheit unter den hellhäutigen Feinen in diesem Teil der Anderswelt. Das schwarze Haar umrahmte sein Gesicht mit einer Flut schwarzer Zöpfchen, was perfekt mit dem burgunderroten Umhang kontrastierte. Er warf den Umhang mit großer Geste beiseite und verneigte sich tief über meine Hand.
    »Eure Majestät«, sagte er mit leichtem französischen Akzent. »Es ist mir eine Freude und eine Ehre. Die Erzählungen über Eure Schönheit werden Euch nicht gerecht. Ich bin Girard de la Colline.«
    Ich nahm seinen Handkuss mit Erstaunen entgegen. »Ihr müsst von sehr weit her kommen.«
    Was die Geografie betraf, entsprach die Anderswelt unserer Welt. Die hiesigen Bewohner gleich neben Arizona sprachen Spielarten des amerikanischen Englisch. Ich fragte mich, ob die heutigen Herrscher wohl eine indianische Version der Feinen verdrängt hatten.
    »Eine überaus lohnenswerte Reise, wenn man dafür in Eurer Nähe weilen kann; aber wenn es Euch danach verlangt, wäre es mir eine Ehre, Euch eines Tages von meinem Heimatland zu erzählen. Seine Schönheit ist groß genug, um einen Mann zum Weinen zu bringen, wenngleich ich mir habe sagen lassen, dass die schreckliche Schönheit Eures Landes ebenfalls geeignet ist, Männer zum Weinen zu bringen – aus anderen Gründen.«
    Ich lachte. »Vermutlich. Wer ihm Respekt entgegenbringt, kann darin überleben; wer nicht … eben nicht.«
    »Das klingt ganz nach seiner Königin.« Er neigte den Kopf. »Ich habe außerdem ein wenig Talent mit Metallarbeiten, falls Ihr je etwas anfertigen lassen möchtet. Ich lebe derzeit im Vogelbeerland, nehme aber jederzeit gern einen Auftrag an, falls Ihr etwas benötigt.«
    Ich dankte ihm für sein Angebot und erklärte, ich würde es mir einmal durch den Kopf gehen lassen. Wir gingen weiter. »Sehr sympathisch«, sagte ich zu Shaya. »Aber lass mich raten … er will mich auch bloß umwerben und mir ein Kind machen?«
    »Ach, er hätte gewiss nichts dagegen, aber darauf zielt er derzeit nicht ab. Er ist wirklich ein recht begnadeter Kunsthandwerker – es fließt sogar ein bisschen Menschenblut in seinen Adern, sodass er den Kontakt mit Eisen verträgt. Aber ein Mann wie er … nun, er ist ein Höfling. Er mischt sich unter den Adel und hofft, Verbindungen herzustellen, die ihm dabei helfen können, eines Tages selbst ein Königreich zu regieren.«
    »Was, meine liebe Shaya, eine sehr freundliche Umschreibung dafür ist, dass es sich um einen schönrednerischen Speichellecker handelt, der alles tun würde, um seine hochgesteckten politischen Ziele zu erreichen. Was

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