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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Körper, und Zimtduft hüllte mich ein, als ich so dicht bei Dorian stand. Mein Atem war schwer geworden, und ich atmete mit Mühe wieder ruhig.
    Diese Reaktion hatte Dorian nicht erwartet. Er ließ sich seine Überraschung selten anmerken, aber nun riss er leicht die Augen auf. Er brachte sein Gesicht nahe an meines heran und streichelte mit dem Daumen meinen Arm, während die Finger ihren Klammergriff beibehielten.
    »Ganz wie in alten Tagen, hm? Anscheinend findest du doch noch ein bisschen Geschmack daran, unterworfen zu werden. Und doch, möchte ich wetten, verweigerst du dir das wie alles andere auch.«
    »Meinst du?«, fragte ich gehässig. »Dann vögele mal mit Kiyo. Da gibt’s jede Menge Unterwerfung.«
    Sein Gesicht leuchtete auf vor Amüsiertheit, ein heftiger Kontrast zu dem dunklen Begehren in seinem Blick. »Ich gehe mal davon aus, dass du damit nicht sagen willst, du hättest dir endlich eine Leine für ihn angeschafft, und merke darum nur an, dass es einen großen Unterschied macht, ob man einem Tier gestattet, über einen herzufallen, oder sich selbst gestattet, schutzlos zu sein. Das eine ist gewöhnlich. Das andere ist Kunst. Es wird geplant. Ausgetüftelt geradezu. Dazu braucht es definitiv einen Meister.« Seine nächsten Worte kamen so beiläufig heraus, als würden wir übers Wetter reden. »Übrigens habe ich schon genau geplant, was ich tun möchte, wenn wir uns das nächste Mal lieben. Ich glaube, ich möchte, dass du auf dem Bauch liegst und deine Hände ans Fußende des Bettes gefesselt sind. Wir werden deine Hüfte ein wenig hochschieben müssen, dich ein ganz klein wenig auf die Knie bringen müssen, aber ansonsten wirst du bäuchlings daliegen, fast als würdest du dich demütig in den Staub werfen, während ich dich von hinten nehme.« Er machte eine Pause. »Es sei denn, dir schwebt etwas anders vor?«
    Ich riss mich aus seinem Griff los und wich zurück. Zu meiner Verblüffung zitterte ich.
    Das war Dorian. Genau derselbe gefährliche, anmaßende und durchtriebene Dorian, den ich vor einigen Monaten kennengelernt hatte. Da konnte er noch so viel liebenswürdigen Charme ausströmen. Er hatte kein Recht, so mit mir zu reden; nicht nachdem ich wegen seines Tricks mit dem Dornenland mit ihm gebrochen hatte, nicht nachdem ich ihm gesagt hatte, dass ich mit Kiyo zusammenbleiben wollte.
    Und doch war er einmal mein Freund und mein Lehrer und mein Kampfgefährte gewesen … und mein Liebhaber. Und während ich dort stand und ihn anstarrte, sah ich alles, was er gerade beschrieben hatte, bildlich vor mir. Ich konnte es fühlen. Und, bei Gott, ich wollte es. Mein ganzer Körper erschauerte von der Erregung, die seine Worte herbeiführten.
    »Ich muss gehen«, sagte ich. Ich brauchte zwei Anläufe, um die Worte aus meinem trockenen Mund zu bekommen. »Ich muss Shaya finden.«
    Er neigte höflich den Kopf. »Selbstverständlich.«
    Ich wandte mich ab und ging, hörte aber noch, wie er mir nachrief.
    »Eugenie? Vergesst nicht, mein Angebot steht, falls Ihr Eure Meinung ändern solltet! In jeder Hinsicht!«
    Ich biss mir auf die Lippen, um keine scharfe Erwiderung zu geben, und war so darauf konzentriert, mich unter Kontrolle zu behalten, dass ich fast in eine Frau lief, die in meine Richtung kam. Sie sah umwerfend aus, mit roten Haaren, die sich gegen ihre helle Haut wie Flammen ausnahmen. Sie trug ein Kleid mit Puffärmeln, das zum Himmelblau ihrer wimpernklimpernden Augen passte und mich ein bisschen an Cinderellas Ballkleid erinnerte. Nur dass Disney natürlich nie ein solches Dekolleté erlaubt hätte. Die Frau wich anmutig zur Seite aus und verhinderte so knapp einen Zusammenstoß. Und dann glitt sie zu meiner absoluten Bestürzung an Dorian heran und schlang die Arme um ihn, drückte ihre Lippen an seine Wange.
    »Ach, da bist du ja«, sagte er glücklich. Er erwiderte den Kuss – bloß dass er sie auf die Lippen küsste. Und zwar lange. Und mit Zunge.
    Ich stand da wie zu Eis erstarrt und versuchte, mich dazu zu bringen, dass ich die beiden ignorierte und weiterging. Bloß schaffte ich es nicht. Als Dorian sah, dass ich immer noch da war, bedachte er mich mit einem Lächeln, wie es toller gar nicht ging. »Königin Eugenie, einen Moment noch. Habt Ihr meine charmante junge Freundin schon kennengelernt?«
    Das war natürlich eine seiner ärgerlichsten Angewohnheiten. Er wusste genau, dass ich sie noch nie gesehen hatte, genoss es aber, den Unschuldigen zu spielen.
    »Nein«, sagte ich

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