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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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noch als Fuchs. Ich stieß einen Seufzer aus, einerseits vor Erleichterung, weil ihm nichts passiert war, andererseits vor lauter Frust, weil es noch eine Weile dauern würde, bis er wieder ein Mensch sein konnte. Ich wollte das, was hier geschehen war, mit ihm besprechen. Stattdessen wandte ich mich an Rurik, als wir losritten.
    »Was zum Teufel war das denn?«
    »Feuerdämonen«, antwortete er.
    »Das weiß ich! Aber was wollten die hier?«
    »Jemand hat sie gerufen.« Er runzelte die Stirn. »Womit bei diesen Schlägern eigentlich nicht zu rechnen war. Wer solche Magie beherrscht, braucht kein derartiges Leben zu führen.«
    Mein adrenalinbefeuerter Puls hatte sich wieder beruhigt, und ich war in der Lage, meine Truppe richtig in Augenschein zu nehmen. Wir hatten zwei Gefangene gemacht – die anderen waren im Dämonenchaos wieder von ihren Freunden befreit worden –, was bedeutete, dass wir nachher ein paar Verhöre durchziehen konnten. Aber zunächst einmal musste ich mich um meine Wachsoldaten kümmern. Etliche hatten Verbrennungen und Wunden davongetragen, wenn auch niemand so schwer verletzt war wie derjenige, den ich gerettet hatte. Manche konnten noch selbst reiten, andere waren auf Hilfe angewiesen.
    »Sie brauchen Heiler«, sagte ich besorgt zu Rurik. Er war angesengt und hatte ein paar Schnittwunden davongetragen, war ansonsten aber unversehrt. Wir hatten fast eine Stunde gebraucht, um zu unseren Pferden zu kommen, und ich wollte nicht, dass die Verletzten noch viel länger warten mussten.
    Rurik antwortete nicht gleich. Er war ein ungehobelter Klotz und nervte mich mächtig, aber er kannte sich in militärischen Dingen aus und war ein guter Taktiker. Schließlich sagte er: »Wenn wir uns nach Westen halten, sind wir in einer Viertelstunde in Westoria.«
    »Westoria?«
    »Das Dorf, durch das wir gestern gekommen sind.«
    »Wie geht das de …« Ich beendete die Frage nicht. Ich würde nie begreifen, auf welche Weise sich die Anderswelt in sich selbst zurückfaltete, aber gestern war Westoria anderthalb Stunden vom Schloss entfernt, und jetzt lag es gleich um die Ecke. Ich kapierte auch nicht, dass anscheinend immer alle außer mir wussten, in welche Richtung wir gehen mussten.
    Rurik versicherte mir, dass sie in dem Dorf Heiler hatten, also überließ ich ihm die Führung. Wir waren kaum abgebogen, da fanden wir uns im Vogelbeerland wieder. Zehn Minuten später waren wir wieder im Dornenland, und weitere fünf brachten uns nach Westoria.
    »Nicht zu fassen!«, schimpfte ich leise. Ich würde nie lernen, mich hier zu orientieren. Nur der Kiyo-Fuchs war nahe genug, um mein Fluchen zu hören, und ich hatte keine Ahnung, ob er mich verstehen konnte oder nicht.
    Wie beim letzten Mal wurde unsere Annäherung bemerkt, und ich machte vor dem Dorf kurz halt, um Volusian wieder fortzuschicken. Ich wollte den Dörflern nicht noch mehr Angst einjagen als neulich ohnehin schon.
    Wobei ihre Angst beim Abschied ja durch Hoffnung und Vertrauen ersetzt worden war. Aber sobald wir erzählten, was heute passiert war, wich dieser Optimismus der Enttäuschung und einer neuen Angst – der Angst nämlich, dass ihre Königin sie nicht verteidigen konnte. Wenn sie sich nicht einmal an ihre tolle neue Herrscherin wenden konnten, um Schutz zu finden, welche Hoffnung blieb ihnen dann noch? Ich versuchte, die desillusionierten Gesichter zu ignorieren, so gut ich konnte. Ansonsten kam ich vielleicht noch auf die Idee, sie anzukeifen, dass es auch für Könige und Königinnen nichts Alltägliches ist, mit Feuerdämonen aneinanderzugeraten. Ich bezweifelte, dass Dorian oder Maiwenn sich viel besser geschlagen hätten.
    Stattdessen wandte ich meine Aufmerksamkeit denen zu, die für mich gekämpft und deshalb Verletzungen davongetragen hatten. Der Wachsoldat mit den schweren Verbrennungen lebte noch, war aber in einem sehr schlechten Zustand. Davros, der Bürgermeister, versicherte mir, dass sie einen Heiler hatten, der den Soldaten wieder stabilisieren konnte. Die Heilung war zeitaufwendig, darum nahm ich Davros’ Einladung an, in seinem Haus etwas zu trinken. Sie hatten meinen Brunnen bereits fertig, und es freute ihn anscheinend sehr, dass er mir Wasser anbieten konnte.
    »Dort gab es keine Mädchen«, erzählte ich ihm. Ich saß auf einem schlichten Holzstuhl. Kiyo lag zu meinen Füßen auf dem Boden und drückte seinen pelzigen Körper gegen mein Bein.
    Davros schnaubte. »Natürlich nicht, Eure Majestät. Ich sagte doch, dass

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