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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Menschen, die mir nahestanden, aber alles in allem traute ich Kiyo viel zu, was gefährliche Situationen anging.
    Wir anderen ruhten uns in der Mittagshitze aus und ließen Wasserflaschen herumgehen. Vielleicht zwanzig Minuten später war Kiyo wieder da. Mit jedem Schritt verwandelte er sich von einem knuffigen Pelztier in den Mann zurück, den ich liebte. Nicht dass ich ihn als Fuchs nicht auch liebte.
    »Sie sind gleich da drüben, wie wir uns gedacht haben«, sagte er. Sein Gang hatte immer noch etwas Hüpfendes, ein Überbleibsel seiner Fuchsgestalt. Es war niedlich und sexy zugleich. »Wie es aussieht, haben sie dort für heute schon ihr Lager aufgeschlagen.«
    »Irgendwelche Wachposten?«
    Kiyo grinste. »Jetzt nicht mehr.«
    Ich verdrehte die Augen. »Hast du irgendwelche Mädchen gesehen?«
    Sein Lächeln verging. »Nein. Nur die Räuber. Sie sind ein paar Leute weniger als wir.«
    »Das ist doch schon mal was.« Ich runzelte die Stirn. Keine Mädchen. Was hatte das zu bedeuten? Lag dieses Ehepaar im Dorf falsch? Vielleicht war ihre Tochter ja wirklich nur mit ihrem Freund durchgebrannt. Aber wenn diese Bande hier immer wieder Leute überfiel, war es trotzdem gut, sie aus dem Verkehr zu ziehen.
    Kiyo und Rurik legten die Taktik fürs Anschleichen fest, und dann ging es los. Wir wollten die Räuber zunächst einkreisen. Ohne Wachposten konnte sie niemand mehr vorwarnen, und sie waren völlig ahnungslos, dass wir uns anschlichen. Es waren fast alles Männer. Bei den Frauen handelte es sich eindeutig nicht um verschleppte Mädchen. Sie waren älter, und das raue Leben hatte sie hart gemacht. Tatsächlich machten sie alle den Eindruck, schwere Zeiten hinter sich zu haben. Sie benahmen sich so ruppig untereinander, dass man davon ausgehen konnte, dass sie mit Klauen und Zähnen kämpfen würden.
    Weil wir das vorhin so besprochen hatten, ging ich davon aus, dass sich unsere ganze Truppe einfach unvermittelt auf sie stürzen würde. Stattdessen trat einer meiner Wachsoldaten plötzlich ins Freie und rief: »Im Namen der Königin, ergebt euch!«
    Oh Gott , dachte ich. Das hat er doch jetzt nicht wirklich gesagt.
    Für weitere Überlegungen blieb keine Zeit, denn meine Truppe griff an. »Denk daran«, zischte ich zu Volusian. »Wir wollen sie lebend.«
    Das gefiel ihm nicht. Aber was gefiel ihm schon? Meine Wachen hatten Anweisung, niemanden zu töten, wenn es sich vermeiden ließ. Ich wollte später Gefangene befragen können; außerdem legte ich wenig Wert darauf, mein Image als tyrannische Königin noch zu zementieren.
    Wie erwartet, wehrten die Räuber sich. Kapitulation kam nicht infrage. Sie waren mit konventionellen Waffen der Feinen ausgerüstet und besaßen auch schwache kampfmagische Kräfte. Es wurde rasch klar, dass Festnahmen mehr Mühe machten. Damit gab man mehr Gelegenheit zu Konterangriffen. Trotzdem hatten meine Wachen im Handumdrehen zwei Gefangene gemacht. Es gab auch ein paar Tote auf Seiten der Banditen, aber ihre erbitterte Gegenwehr hatte uns keine andere Wahl gelassen. Kiyo und ich verschnürten gerade einen Mann, der sich heftig wehrte, als ich eine plötzliche Woge Magie in der Luft spürte.
    Ich hielt inne. Das war keine Feinenmagie. Tatsächlich bemerkten die anderen sie noch nicht einmal. Als Schamanin hatte ich ein Gespür für die Wesen und Kräfte der verschiedenen Welten entwickelt. Diese Kraft hier ließ meine Haut kribbeln und hatte etwas Schleimiges, Öliges an sich. Sie kam nicht aus der Menschenwelt, nicht einmal aus der Anderswelt. Hier versteckten sich Kreaturen aus der Unterwelt.
    »Ach du heilige Scheiße«, sagte ich genau in dem Moment, als sie sich im Lager materialisierten. »Hier treiben sich Dämonen rum.«

 
    Kapitel 7
    Sie waren zu fünft, um genau zu sein, jeder vielleicht zwei Meter zehn groß. Ihre glatte, leicht feucht wirkende Haut erinnerte mich an die von Salamandern; sie erinnerte an rot-schwarz gesprenkelten Marmor. Die Dämonen hatten Fänge wie Säbelzahntiger, und in ihren Augenhöhlen glühten Flammen.
    »Feuerdämonen«, präzisierte ich. Nicht dass die Sorte eine große Rolle spielte. Ich hatte schon andere Kreaturen aus der Unterwelt bekämpft, aber richtiggehende Dämonen? Die waren übel. Egal welche Sorte. Gegen diese Burschen nahm sich der Kampf mit diesem Pelzvieh gestern wie eine Dehnübung zum Aufwärmen aus.
    Sofort zogen sich diejenigen Räuber, die gerade nicht in Kämpfe verwickelt waren, hinter die Dämonen zurück. Die anderen

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