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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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war heilfroh, noch jemanden in der Anderswelt gefunden zu haben, mit dem sich etwas anfangen ließ. Schließlich kehrte Shaya mit den Papieren zurück – mit handbedruckten Schriftrollen, versteht sich –, und während Leith unterschrieb, ließen wir die Technikbücher für ihn holen. Er machte richtig große Augen, und ich schwöre, er hätte sich wahrscheinlich am liebsten einfach hingesetzt und gleich zu lesen angefangen. Aber er bekam meinen Wink mit, dass ich etwas anderes zu tun hatte, und verabschiedete sich nach vielen weiteren Komplimenten und Handküssen.
    »Damit habt Ihr ihm die nächste ausdrückliche Einladung gegeben«, merkte Shaya an.
    »Ja, ich weiß. Aber er ist harmlos. Ich finde ihn nett.«
    »Harmlos sind sie alle nicht, Eure Majestät.« Ich hatte keine Ahnung, ob es scherzhaft gemeint war oder nicht.
    »Na ja, wenn er unser Wasserproblem lösen oder uns bei der Sache mit den Mädchen helfen kann, dann wäre es die Mühe wert.«
    »Mit welchen Mädchen?«
    Ich gab ihr eine schnelle Zusammenfassung des Verhörs. Sie machte ein nachdenkliches Gesicht.
    »Skye und Ley …«
    »Kennst du diese Städte?«
    Sie nickte. »Sie und Westoria liegen alle so, dass sie gleich weit von einem Tor entfernt sind. Einem Kreuzweg.«
    »Wie … zu meiner Welt?« Sie nickte erneut. »Oha. Ich frage mich, ob das Zufall ist. Vielleicht … vielleicht wäre es ja möglich, dass …« Mir kam eine meiner verrückteren Ideen. »Was meinst du, setzen sich diese Mädchen vielleicht ab? In meine Welt?«
    »Wäre möglich. Glanzvolle gehen öfters mal nach drüben. Das ist nichts Neues.«
    »Ja, ich weiß. Um Ärger zu machen. Oder Frauen zu stehlen.« Ich hatte Mühe, kein finsteres Gesicht zu machen. Meine eigene Mutter war verschleppt und zur Mätresse gemacht worden, von meinem Vater. »Meinst du, diese Mädchen wollen Männer entführen, damit sie ihnen Kinder machen?« Feinenmänner entführten gern Menschenfrauen wegen ihrer hohen Fruchtbarkeit. Vielleicht dachten Feinenfrauen über die Zeugungsfähigkeit von Menschenmännern ganz ähnlich.
    Shaya grinste. »Ich bezweifle doch sehr, dass das nötig wäre. Man weiß von Frauen, die hinübergehen, einige Zeit in Eurer Welt verbringen und schwanger wieder zurückkommen. Sie brauchen die Männer nicht mitzubringen.«
    Da war was dran. Das Ganze entwickelte sich jedenfalls in eine merkwürdige Richtung. Ich würde warten und schauen müssen, was Leith meldete, aber wenn diese Mädchen eigentlich gar nicht verschleppt worden waren – dann gab es da wenig für mich zu tun. Zugegeben, ich war immer eisern dagegen vorgegangen, dass sich Feine in die Menschenwelt einschlichen, aber in dieser Sache hier konnte ich nicht sagen, was richtig und was falsch war.
    »Tja, damit lässt sich wohl leichter fertig werden als mit einem Monster, das sie verschleppt. Bleiben noch diese lästigen Dämonen.« Ich seufzte. »Na ja, eins nach dem anderen, schätze ich.«
    »Verlasst Ihr uns jetzt?«
    »Ja. Wird langsam Zeit. Danke, dass du mir das abgenommen hast.«
    »Gern«, sagte sie und schien es auch so zu meinen. Sie sah mich zögernd an. »Wobei … Es gibt da noch etwas, das Ihr wissen solltet. Es hat noch eine zweite Reaktion auf das Handelsangebot gegeben.«
    »Das hört man gern.«
    »Dorian.«
    »Oh.« Natürlich war eine Antwort von Dorian gekommen. Er ließ sich keine Gelegenheit entgehen, mich in seine Hand zu bekommen. »Darum kannst du dich doch wieder kümmern, oder?«
    »Na, das ist ja das Problem. Er hat ausdrücklich darauf bestanden, dass Ihr persönlich mit ihm sprecht. Bei ihm.«
    »Was?« Ich starrte sie an. »Das … das kann er doch nicht machen.«
    Ihr trockenes Grinsen kehrte wieder zurück. »Er ist König. Er kann machen, was er will.«
    »Ja, aber Leith ist hierhergekommen! Dorian will bloß, dass ich zu ihm gehe, damit er sich über mich lustig machen kann.« Und damit er vor mir mit Ysabel angeben konnte.
    »Leiths’ Königreich ist mehr auf Kupfer angewiesen als Dorians. Ich vermute, dass Dorian Euch damit eher einen Gefallen tun möchte.«
    »So würde ich das nicht ausdrücken.«
    Sie schüttelte den Kopf, amüsiert und verzweifelt zugleich. »Ich weiß, es gibt Spannungen zwischen Euch und König Dorian, aber ich denke, wenn Ihr es schafft, nett zu ihm zu sein, wird er uns vielleicht einen großzügigen Handel vorschlagen. Einen, der uns immens helfen würde.«
    Einen großzügigen Handel. Das Eichenland florierte. Dort gab es zweifellos alle möglichen

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