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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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versicherte ihm, dass das machbar wäre, und ging mir dann den Schmutz des Tages abspülen. Zu meinem Erstaunen – und auch ein bisschen zu meiner Enttäuschung – kam Kiyo nicht, um mir auf die Pelle zu rücken, während ich mich wusch. Er hatte die Neigung, im Bad aufzutauchen, wenn ich duschte, und mir »Hilfe« beim Einseifen anzubieten.
    In Anbetracht der Uhrzeit ließ er mich heute in Ruhe, und eine halbe Stunde später waren wir unterwegs. Yellow River lag gleich hinter der texanischen Grenze; also würden wir eine Dreiviertelstunde brauchen, wenn wir ein bisschen schneller fuhren als erlaubt. Kiyo übernahm gern das Fahren – das musste so eine Art männliches Urbedürfnis sein –, also ließ ich ihn machen. Wir plauderten nur beiläufig miteinander, was mir gestattete, meine Gedanken zu den Dingen abschweifen zu lassen, die ich in der Anderswelt zu erledigen hatte.
    Der ganze Stress, ein Königreich zu lenken und mich um seine Bedürfnisse zu kümmern, belastete mich immer noch ganz schön, aber wenigstens hatte ich jetzt das tröstliche Gefühl, dass ich getan hatte, was ich konnte, und Shaya sich um den Rest kümmern würde. Es war ihre Aufgabe. Das war uns beiden klar, und sie würde sie mit Bravour meistern. Ich musste aufhören, mir deshalb einen Kopf zu machen. Die verschwundenen Mädchen … tja, die waren mein Problem. Oder zumindest hatte ich sie zu meinem Problem gemacht. Das Treffen mit diesen Schamanen in Yellow River warf hoffentlich etwas Licht auf diese Geschichte, sodass ich mir darum auch keine Sorgen machen musste, bis ich die beiden gesprochen hatte.
    Ysabel – tja, mir ihretwegen Sorgen zu machen, lohnte sich schon eher. Ich hatte mir gerade eine Schlange ins Haus geholt, und mein einziger Trost war, dass mein Widerwillen, in meinem Schloss zu übernachten, mich wahrscheinlich davor bewahrte, im Schlaf ermordet zu werden. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich sie postwendend wieder zurück ins Eichenland geschickt. Aber ich war an mein blödes Versprechen gebunden. Vielleicht konnte sie mir ja irgendwas Nützliches beibringen, aber nichts deutete darauf hin, dass sie wirklich versuchen würde, mir zu helfen. Wahrscheinlich würde sie mich bloß die ganze Zeit über böse anfunkeln, weil sie Angst davor hatte, dass ich bei Dorian einziehen wollte –
    Dorian.
    Ich seufzte. Er war ein Problem – eines, von dem ich dachte, dass es sich von allein erledigen würde, bloß tat es das leider nicht. Ich brauchte ihn, und das wussten wir beide. Er würde die Situation ausnutzen, um mich weiterhin zu sehen und sich über mich lustig zu machen. Das ärgerte mich. Ich hasste es, Teil seiner Spielchen zu sein. Doch zur gleichen Zeit hatte Dorian irgendetwas Unwiderstehliches an sich, das mich bei aller Verzweiflung über ihn, zum Lachen brachte.
    Und ja – ich gab es wirklich nicht gern zu, aber ganz egal, wie sehr ich Kiyo liebte, und ganz egal, wie weit ich die Affäre mit Dorian von mir schob, irgendwie würde ich mich wahrscheinlich immer zu ihm hingezogen fühlen. Unsere gemeinsame Nacht verfolgte mich immer noch bis in meine Träume. Seine Hand an meinem Schenkel heute hatte etliche dieser Gefühle wieder geweckt, und ich konnte nicht anders, als mir vorstellen, wie leicht es für ihn gewesen wäre, diese Hand meinen Schenkel hinauffahren zu lassen –
    »Eugenie?«
    »Huch?« Kiyos Stimme riss mich aus meinen unanständigen Gedanken.
    »Woran hast du gerade gedacht? Du machst echt ein total seltsames Gesicht gerade.«
    »Oh, ähm, na ja, ich …« Womit ich als Nächstes herausplatzte, überraschte mich total. »Wieso haben wir eigentlich nie so was wie ein Vorspiel?«
    Kiyo entglitt kurz das Lenkrad, und ich sah uns schon die Böschung hinunterkacheln. Er gewann die Kontrolle rasch wieder. »Was meinst du damit? Natürlich haben wir auch mal ein Vorspiel. Erinnerst du dich noch daran, was ich letzte Woche mit dem Honig angestellt habe?«
    »Ja, stimmt. Aber das ist mehr die Ausnahme als die Regel. Wir gehen eigentlich immer gleich zur Sache.«
    »Wogegen du anscheinend nie was einzuwenden hast.«
    Da hatte er recht. »Nein … Ich meine, es ist auch immer gut. Es wäre nur schön, auch mal … ich weiß nicht. Unseren Horizont zu erweitern.«
    »Ist mir recht«, sagte er nach einigen Sekunden des Nachdenkens. »Ich bin für alles zu haben. Bloß bringen mich meine … na ja, Instinkte immer dazu, gleich auf die Hauptattraktion loszustürzen.«
    Ich wusste, was er meinte. Wenn man

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