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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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diese ganzen anderen Sachen habe ich nie getan. Ich habe bloß Wasser gefunden.«
    Er schnalzte missbilligend, aber seine Augen leuchteten. »Ja, und das ist hundertmal mehr, als die meisten Herrscher tun würden. Du bist draußen bei deinem Volk, auch wenn du vielleicht nicht an der Seite deiner Untertanen schuftest, aber das reicht schon. Sie sehen dich als eine Art Heilsbringerin an. Was eigentlich Gutes für deinen Sohn ahnen lässt, meinst du nicht auch?«
    Ich verzog das Gesicht. »Das Thema lassen wir besser. Und außerdem versuche ich gar nicht, eine Heilsbringerin zu sein. Ich versuche nur zu helfen.«
    »Ihr Götter«, sagte er und leerte das Glas in einem Zug. »Das Gruselige ist, dass du es auch noch ernst meinst. Hast du ihnen auch geholfen, bevor du heute hierhergekommen bist?«
    »Ähm, ja, ein bisschen. Wir haben in einem Dorf Halt gemacht und ihnen geholfen, Wasser zu finden.«
    »Das merke ich. Wenn du deine Magie einsetzt, dann umkränzt sie dich wie eine Art Abendleuchten. Es ist sehr … kleidsam.«
    Irgendetwas an der Art, wie er redete und mich ansah, sorgte dafür, dass ich am liebsten schützend die Arme und Beine verschränkt hätte – nur fiel mir ein, dass es nichts brachte, die Beine übereinanderzuschlagen. Blöder Rock.
    »Ich könnte mir denken, dass es da sehr von Nutzen wäre, das Wasser zu beherrschen«, fuhr er fort. »Zu schade, dass du unseren Unterricht nicht mehr fortsetzen wolltest.«
    »Ich brauche deine Hilfe nicht mehr. Ich habe allein weitergeübt – ich bin viel stärker geworden.«
    »Hmm. Verstehe. Und was ist mit dem Rest deiner geerbten Fähigkeiten? Hast du auch, sagen wir, mit der Luft geübt?«
    Einen Moment lang glaubte ich schon, er würde mir nachspionieren. Nein, das war nicht sein Stil. Er hatte sich denken können, dass ich mich an Luftmagie versucht hatte, weil … na ja, weil er mich kannte. Und weil er Dorian war und solche Sachen mitbekam.
    »Das habe ich in der Tat«, sagte ich hochmütig. So. Nimm das.
    Seine Lippen zuckten. »Ah, ja. Und bist du erfolgreich gewesen?«
    Ich war nicht schnell genug mit meiner Antwort. Er lachte und setzte sich zu mir. Ich versuchte, zur Seite zu rutschen, aber es war nicht genug Platz.
    »Eugenie, Eugenie. Wann wirst du aufhören, dagegen anzukämpfen – gegen mich anzukämpfen? Du verschlimmerst die Probleme doch nur, wenn du keinen vollen Zugang zu deinen Fähigkeiten hast.«
    »Na sicher doch«, sagte ich und versuchte, den Duft nach Apfel und Zimt zu ignorieren, der ihn immer umgab. Warum fiel es mir so schwer, dieser Anziehungskraft standzuhalten, wenn ich ihn doch die halbe Zeit über so nervig fand? »Es ist nur zu meinem Besten, stimmt’s? Und hat überhaupt nichts mit deinem Wunsch zu tun, über die Anderswelt zu herrschen und die Prophezeiung wahr werden zu lassen?«
    »Natürlich hat es damit zu tun«, sagte er verächtlich. Eines der Dinge, die man an Dorian lieben musste, war seine unerschrockene Ehrlichkeit. »Aber deshalb kann es doch trotzdem auch zu deinem Besten sein. Fändest du es nicht sinnvoll, die Luft zu beherrschen? Käme das nicht gelegen, wenn du diesen armen Seelen helfen willst, über die du herrschst?«
    »Verdammt. Die lass aus dem Spiel.«
    »Sie sind aber Bestandteil des Spiels. Lerne, Stürme und Unwetter zu beherrschen, und es wird nie wieder eine Dürre geben.« Seine Stimme war tief, voller Versprechen und Versuchung.
    Ich dachte an das, was ich gesehen hatte, an die unfruchtbar gewordenen Felder, die hungrigen Gesichter. Ich schüttelte den Kopf. »Ich werde mich auf keinen Fall wieder von dir unterrichten lassen.«
    »Und wenn ich dir einen anderen Lehrer besorge?«
    »Wie bitte?« Ich setzte mich so hin, dass wir uns ins Gesicht sehen konnten. »Was meinst du damit?«
    »Genau das, was ich sage. Es ist zwar kaum zu glauben, aber ich bin nicht der Einzige hier, der mit Magie umzugehen weiß. Sicher, ich verfüge mit Abstand über das beste Aussehen und den funkelndsten Verstand, aber wenn du meine Hilfe partout nicht willst, gibt es noch andere, von denen du etwas lernen könntest.«
    Ich wandte mich ab und starrte ins Leere. Die Wassersucherin, mit der ich heute zusammengearbeitet hatte, hatte definitiv etwas draufgehabt. Tatsächlich war sie die erste Feine, die über eine Sorte Magie verfügte, die mit der meinen kompatibel genug war, dass ich mir von ihr etwas hatte abgucken können. Dorians Magie unterschied sich von meiner total, aber er war versiert genug, um einem

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