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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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hatte Dorians gnadenlose Seite schon ein paarmal miterlebt, und sie machte mich jedes Mal fertig. Eben scherzte er noch herum, war lakonisch, versuchte, mich zu befummeln, und im nächsten Moment dann das – Ich fand den Wechsel ganz schön gruselig.
    »Dorian«, sagte ich unbehaglich. »Zwing sie doch nicht zu etwas, das sie nicht möchte.«
    Sie funkelte mich böse an. »Ich brauche Euren Beistand nicht.«
    »Was sie möchte, ist irrelevant«, sagte Dorian. Ich war ziemlich überrascht, mit welcher Beiläufigkeit er sie herumkommandieren und zu einem Objekt degradieren konnte. Ich hatte angenommen, dass er für Frauen, mit denen er schlief, immer auch etwas empfand. Aber wer konnte das schon sagen? Vielleicht empfand er ja sehr viel für sie und war trotzdem in der Lage, sie als Untertanin zu behandeln. Oder vielleicht empfand er einfach nur mehr für mich.
    »Ja, mag sein, sie will ich jedenfalls nicht«, gab ich zurück.
    »Ebenfalls irrelevant«, erwiderte er und starrte Ysabel weiterhin an. »Du hast mir versprochen, deiner Lehrerin eine faire Chance zu geben … oder willst du jetzt lieber ein Mensch sein und nicht zu deinem Wort stehen?«
    »Mit so etwas habe ich nicht gerechnet!«
    »Spielt keine Rolle. Du wirst entweder dein Versprechen halten oder nicht. Und du«, sagte er zu Ysabel, »wirst entweder gehorchen oder nicht.«
    Ysabels Augen brannten vor Wut, und ihr Atem ging schwer. Sie stand anscheinend kurz davor, ihm eine Million Schimpfwörter an den Kopf zu werfen, aber sie biss sich auf die Lippen, als könnte sie sie körperlich zurückzwingen. Schließlich schluckte sie und holte tief Luft. Als sie sprach, waren ihre Worte an Dorian gerichtet, aber mich sah sie dabei an. Einen solchen Groll hatte ich schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen – nein, Moment. Das stimmte nicht ganz. Ihr Blick erinnerte mich sehr daran, wie Volusian mich manchmal ansah.
    »Selbstverständlich gehorche ich, Eure Majestät. Mit dem allergrößten Vergnügen.«

 
    Kapitel 11
    So gab mir Dorian also Ysabel mit und außerdem einige Ladungen Lebensmittel auf Kredit. Es sah fast so aus, als ob er damit den Schlag abzumildern versuchte, dass ich sie jetzt am Hals hatte, nur war Dorian eher jemand, der die Vorstellung genoss, dass wir einander jetzt eine unangenehme Reise bereiteten. Wahrscheinlich bedauerte er sogar, dass er nicht dabei sein konnte, wenn wir uns anzickten. Allerdings erleichterte ich uns das Ganze, indem ich am Kopf meines Trupps ritt und Ysabel ganz ans Ende steckte, noch hinter meine Wachen und Dorians Diener.
    Shaya war verständlicherweise überrascht, als wir zurückkamen. Ich überließ es ihr, die Lebensmittel zu verteilen und sich um Ysabel zu kümmern. »Quartiere sie irgendwo ein. Egal wo«, sagte ich. »Es spielt keine Rolle.«
    »Aber warum … warum ist sie überhaupt hier? Das ist Dorians Mätresse.«
    »Ach ja«, sagte ich und sah zu, wie Ysabel sich mit einem abfälligen Grinsen umsah. Es ärgerte mich; dabei war ich mir darüber im Klaren, dass mein Schloss sich gegen die Residenzen der anderen Herrscher eher desolat ausnahm. »Glaub mir, das weiß ich.«
    Dorians Warenlieferung besänftigte Shaya und gab ihr genug zu tun, sodass ich mich ohne allzu viele Einwände ihrerseits verkrümeln konnte. Ich wechselte in meine Welt über und machte mir nicht einmal die Mühe, mich vorher umzuziehen. Als ich endlich zu Hause war, erlebte ich eine angenehme Überraschung: Kiyo lag auf der Couch. Drei Katzen schliefen auf der Rückenlehne, eine vierte lag in seiner Armbeuge. Die fünfte hing quer über seinem Bauch.
    »Das«, sagte er, »ist ein tolles Kleid. Auch wenn es ein bisschen nach Pferd riecht.«
    Ich sah auf das Kleid aus Purpurseide hinab, das sich bemerkenswert gut gehalten hatte, wenn man bedachte, welchem Staub und Schweiß es heute ausgesetzt gewesen war. »War Bestandteil eines diplomatischen Kontakts.«
    »Dorian, ja?«
    »Wie bist du darauf so schnell gekommen?«
    »Der Schlitz.«
    Ich ging durchs Wohnzimmer zu dem Flur, der zur anderen Seite des Hauses führte. »Ich geh duschen. Was hältst du von Texas heute Abend?«
    Kiyo fuhr hoch, was ein paar Katzen aufscheuchte. »Ist das ein neues Restaurant? Oder meinst du den Staat?«
    »Den Staat. Ich muss mit zwei Schamanen reden, von denen mir Roland erzählt hat.« Ich warf einen Blick auf die Uhr. »Wir müssen wahrscheinlich über Nacht bleiben.«
    Er überlegte. »Wenn wir es bis morgen Mittag zurückschaffen, bin ich dabei.«
    Ich

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