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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Hals hingen Glasperlen. Auf ihrem Gesicht breitete sich ein glückseliges Lächeln aus, als sie uns sah.
    »Eugenie! Wie schön, Sie endlich einmal kennenzulernen.«
    Sie führte uns hinein, und ich stellte ihr Kiyo vor. Die Wohnung war wunderschön geschnitten und viel angenehmer, als man von draußen hatte ahnen können – aber überall standen Kerzen und Figuren herum. Da ging es mir nach Arts makellosem Grundstück gleich besser. Außerdem wimmelte die Wohnung von Katzen. Ich zählte mindestens sieben, und alle sahen sie bei Kiyos Eintreten hoch. Vier standen sogar auf und strichen an seinen Beine entlang.
    »Sie haben es aber mit Tieren«, bemerkte Abigail.
    »Ich bin Tierarzt«, erklärte er und bedachte sie mit dem gewinnenden Lächeln, von dem Frauen oft weiche Knie bekamen.
    Wie Art bot auch Abigail uns einen Sitzplatz und etwas zu trinken an, diesmal in der Form von Kräutertee. Wir begannen mit dem üblichen Smalltalk. Abigail war eine große Bewunderin von Roland und konnte gar nicht genug Nettes über seine Arbeit sagen. Ich kam nicht umhin, ein wenig stieftöchterlichen Stolz zu empfinden. Aber als wir schließlich auf die Feinenmädchen zu sprechen kamen, hatte Abigail mir auch nicht viel mehr anzubieten als Art.
    »Eigentlich habe ich hauptsächlich mit Heilungen und Seelenrückholungen zu tun«, erklärte sie. Seelenrückholungen waren auch eine Art Heilung und wurden oft gemacht, wenn irgendeine Wesenheit einen Menschen quälte und ihm quasi einen Teil seiner Seele wegnahm. Ich hatte selbst ein paar vorgenommen, war aber keine Expertin. »Vertreibungen mache ich nicht so oft. Das ist Arts Fachgebiet, aber dieser Kreuzweg ist so groß, dass er manchmal mehr zu tun hat, als er schaffen kann. Also helfe ich ihm gelegentlich.«
    »Aber einen plötzlichen Zustrom von Feinenmädchen haben Sie nicht bemerkt?«
    Abigail schüttelte den Kopf, sodass die Glasperlen aneinanderklackten. »Nein, aber wie ich schon sagte, arbeite ich nicht oft genug draußen, um das beurteilen zu können. Und normalerweise sind Feine ja nicht sonderlich schwer zu vertreiben … Das erledigt Art meistens allein und holt mich nur dazu, wenn es um Wesen geht, die man nicht so leicht wieder loswird.« Sie bedachte mich mit einem traurigen Lächeln. »Wir sind beide nicht so mächtig wie Sie oder Roland.«
    Ich spielte mit meinem Teebeutel und fragte mich, wie ich diese neue Information bewerten sollte. Lag ich mit meiner Theorie über Feinenmädchen, die sich hier einschlichen, völlig daneben? Oder stellten sie es nur so geschickt an, dass die beiden gar nicht auf sie aufmerksam wurden? Ich vertrieb Feine meistens, nachdem sie irgendwelchen Ärger gemacht hatten und so auf meinen Radar gekommen waren. Feinenmädchen, die sich unauffällig unter die Menschen mischten, würden nicht unbedingt viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
    Wir dankten Abigail, als wir unseren Tee ausgetrunken hatten, und machten uns auf den Weg zum Hotel. Ich hatte gleich am Stadtrand ein Zimmer gebucht. Als wir zu meinem Auto gingen, das ein Stück die Straße hinunter stand, erklärte Kiyo, dass er noch zu einer Tankstelle wollte, um zu tanken und den Reifendruck zu überprüfen. Ich sagte, ich würde zu Fuß gehen und ihn dort treffen. Ich wollte mir noch rasch ein paar Läden ansehen, bevor wir den Tag für beendet erklärten.
    Mein kleiner Bummel sorgte dafür, dass ich nicht mehr an die Feinenmädchen und die enttäuschenden Ermittlungsergebnisse dachte. Die meisten Geschäfte waren typisch für eine Kleinstadt. Antiquitätenläden. Second-Hand-Boutiquen. Ateliers mit Kunsthandwerk. Dazwischen hatte sich jedoch auch ein Laden mit Sexspielzeug verirrt, und als ich das sah, zog ich zwangsläufig die Augenbrauen hoch. Ein verblüffender Anblick in diesem Städtchen. Ebenso sehr verblüffte mich, dass ich reinging und etwas kaufte.
    Wenig später stieß ich an der Tankstelle zu Kiyo. »Jetzt wissen wir ja auch nicht viel mehr«, sagte er, als wir zum Hotel hinausfuhren.
    »Nee. Morgen früh sehe ich mir noch den Kreuzweg an, und dann fahren wir nach Hause.« Das war der Hauptgrund dafür, persönlich nach Yellow River zu kommen, anstatt nur ein paar Anrufe zu machen. »Wenn das auch nichts bringt, müssen wir die Theorie wohl aufgeben.«
    Kiyo schüttelte den Kopf, und ein leichtes Lächeln kräuselte seine schönen Lippen. »Manchmal weiß ich nicht, was in deinem Kopf vorgeht. Du bist dermaßen genervt von dieser ganzen Königinnensache, und trotzdem saust

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