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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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eben ohne die geringste Anstrengung fast von den Füßen gerissen. Das war mehr, als ich draufhatte – viel mehr –, und dabei besaß sie nicht einmal ansatzweise so viel Macht wie ich. Mit einem solchen Geschick in der Umsetzung würde ich Stürme erschaffen und Häuser hinwegfegen können. Im Vollbesitz meiner magischen Kräfte zu sein würde mich zu einer Göttin machen.
    Das hätte eigentlich völlig unerheblich sein müssen. Es kam eigentlich gar nicht infrage, so etwas zu wollen – bloß dass ich es eben wollte. Also nicht das mit der Göttin. Aber den Rest auf jeden Fall. Mit einer solchen Macht konnte ich meinem Volk helfen, versuchte ich es mir schönzureden.
    »Meinetwegen. Bringen wir es hinter uns.« Ich tat so, als ginge es mir vor allem darum, sie loszuwerden – was durchaus ein großer Motivationsfaktor war.
    Dieses Schloss, stellte ich immer wieder fest, war voller Zimmer – von denen die meisten anscheinend gar nicht gebraucht wurden. Die meisten Diener und Wachsoldaten hatten hier ihre Unterkünfte, aber damit blieben noch jede Menge Zimmer unbenutzt und staubten allmählich ein. Ich brauchte eigentlich nur mein Besprechungszimmer und meinen Salon, wenn ich hier war, und hatte den ganzen Rest noch kein einziges Mal benutzt.
    Der Salon wurde anscheinend gerade saubergemacht, also schnappte ich mit Ysabel eines der unbenutzten Zimmer. Es verfügte über einen Kamin aus Flusssteinen, den so schnell niemand mehr brauchte, aber auf den mit gestreiftem Brokat bezogenen Möbeln lag nicht allzu viel Staub. Ich setzte mich auf einen Stuhl und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Na schön. Leg los.«
    Ysabel sah sich ihr Sofa genau an, bevor sie sich setzte und ihre voluminösen Röcke um sich herum ausbreitete. Sie faltete die Hände im Schoß, und wäre da nicht ihr Gesichtsausdruck gewesen, der besagte, dass sie mich am liebsten in der Luft zerreißen würde, hätte sie einen total vornehmen und damenhaften Eindruck gemacht.
    »Dorian meint, ich soll Euch beibringen, wie man die Luft einigermaßen beherrscht.«
    »Irgendwie so was, ja.«
    Sie sah mich skeptisch an. »Bevor wir anfangen, möchte ich klarstellen, dass ich das nicht freiwillig tue.«
    »Im Ernst? Ist mir gar nicht aufgefallen.«
    Sie verzog ihren Mund zu einem höhnischen Grinsen. »Ich habe keine Ahnung, was Dorian an Euch findet. Ihr haltet Euch für überaus klug und gewitzt, und dabei seid Ihr doch bloß eine reizlose, ungehobelte Menschenfrau.«
    »Jedenfalls zur Hälfte«, berichtigte ich sie. »Und von wegen reizlos: Dein Geliebter – und so ziemlich jeder andere Mann hier – würde seinen rechten Arm dafür geben, mit mir das Bett zu teilen.« Ich hätte sie wirklich nicht dermaßen provozieren sollen. Es war nicht nur gemein, es sorgte wahrscheinlich auch dafür, dass sich dieser Magieunterricht noch weniger ertragen ließ.
    »Glaubt mir, dass liegt ganz gewiss nicht an Eurem Charme, sondern allein an der Prophezeiung und Eurer angeblichen Fruchtbarkeit, und sobald das erst mal seinen Weg geht, nun …« Sie glättete sittsam die Falten ihres Rocks – nicht, dass da wirklich welche gewesen wären. »Dann werden alle nur noch an Eurem Kind interessiert sein, nicht an Euch.«
    »Tut mir leid, dass ich dich enttäuschen muss, aber es wird kein Kind geben.« Nicht, solange mir meine Ärztin noch die Pille verschrieb.
    Ysabel sah auf, in ihren Augen stand Skepsis. »Ach ja? Und warum gebt Ihr Euch dann mit … dem Kitsune ab?« Sie betonte es wie ein Schimpfwort. Das machte Dorian auch gern, aber wahrscheinlich eher, um mich zu ärgern. Ysabel dagegen schien aus Überzeugung auf Kiyo hinabzusehen. »Wenn Ihr wirklich eine Königin seid …«, was sie anscheinend eher skeptisch sah, »… warum begebt Ihr Euch dann unter Euer Niveau und nehmt ihn zum Gemahl? Dafür gibt es doch nur einen einzigen Grund: Ihr hofft, dass er Euch ein Kind macht. Seine Zeugungsfähigkeit hat er bei Maiwenn ja schon unter Beweis gestellt … wer weiß, vielleicht geht es ja genau darum. Ihr behauptet zwar, kein Kind empfangen zu wollen , aber vielleicht verschleiert Ihr damit auch nur, dass Ihr gar keine Kinder bekommen könnt .«
    »Wie bitte? So ein Blödsinn!«
    »Wohingegen ich …«, sie strich mit den Händen ihre Hüfte entlang, »… schon zwei Kinder geboren habe.«
    Oha. Das war bestürzend – und für sie natürlich ein Grund zum Stolz, angesichts der Nachwuchssorgen der Feinen. »Wem denn?« Aus irgendeinem Grunde wurmte mich die

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